Rauris/Scuol (dpa) -Erdrutsche haben Alpentäler von der Umwelt abgeschnitten. Mit schweren Maschinen und Helikoptern wurden Verbindungen hergestellt. Ein Schweizer Dorf wird noch tagelang nur aus der Luft erreichbar sein.
In zwei Tälern in den Ostschweizer und Salzburger Alpen haben sich nach schweren Erdrutschen Helfer mit schwerem Gerät durch Zehntausende Kubikmeter Schlamm und Geröll gearbeitet. In Scuol in Graubünden wurde eine Luftbrücke eingerichtet, um am Wochenende Touristen auszufliegen. Ein kleiner Teil des Ortes werde frühestens Mitte der Woche mit Autos erreichbar werden, sagte der Gemeindechef am Sonntag. Bereits am Freitagabend wurde im österreichischen Raurisertal ein Zugang zu den 5.000 Menschen geschaffen, die dort eingeschlossen waren.
Aus einem Seitental bei Scuol seien bis Samstagnachmittag etwa 50 Feriengäste ausgeflogen worden, sagte Gemeindepräsident Christian Fanzun der Deutschen Presse-Agentur. Seit Mittwochnacht waren dort rund 100 Dorfbewohner und Touristen eingeschlossen. Sie werden mit einer Luftbrücke versorgt. In dem Gebiet waren nach Unwettern dreizehn Muren mit 100.000 Kubikmetern Schlamm und Felsbrocken abgegangen. "Es gibt noch viel Arbeit", sagte Fanzun.
Brücken und Strassen wurden schwer beschädigt. Es gab keine Verletzten. Ein Mann konnte sich im letzten Moment aus seinem Auto retten, bevor es von einer Schlammlawine mitgerissen wurde.
Schlamm- und Gerölllawine in Rauris
Im österreichischen Rauris kamen ebenfalls keine Menschen zu Schaden. Dort war eine 400 Meter lange und bis zu 5 Meter hohe Lawine aus Geröll und Schlamm abgegangen. Unter den 2.000 Touristen und 3.000 Einheimischen in Rauris, die rund 24 Stunden eingeschlossen waren, sei keine Panik ausgebrochen, sagte eine Mitarbeiterin des örtlichen Tourismusbüros. Der Grossteil der Gäste stammt aus Deutschland.
Rund 200 Feuerwehrleute waren damit beschäftigt, 60.000 Kubikmeter Schlamm, Geröll und Bäume zu beseitigen. Am Wochenende wurde ein Bundesheer-Hubschrauber nach Rauris geschickt, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen.
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