Der junge Künstler, dessen Objekt den Grosseinsatz der Polizei in Bern ausgelöst hat, ist identifiziert. Die Ermittler schliessen eine strafrechtliche Relevanz aus. Trotzdem ruft die Polizei zu einem sensiblen Umgang mit verdächtigen Gegenständen auf.
So sieht versehentlich hochexplosive Kunst aus: ein faustgrosser Klumpen Knetmasse mit Draht und Klebeband. Der Urheber des vergangene Woche am Bahnhof Bern gefundenen verdächtigen Gegenstands ist identifiziert worden. Das hat die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland mitgeteilt. Der junge Mann hatte mit seinem Kunstobjekt einen Grosseinsatz ausgelöst.
Ein faustgrosses Stück Knetmasse
Das Objekt bestand aus einem faustgrossen Stück Knetmasse – so kann moderner Sprengstoff aussehen - und war mit Drähten und schwarzem Klebeband versehen. Der Mann hatte das Kunstobjekt mit Klebeband an einem Treppengeländer am Berner Bahnhof befestigt.
Eine Passantin meldete den verdächtigen Gegenstand. Zu diesem Zeitpunkt war der Gegenstand jedoch beschädigt und nicht mehr als Kunstobjekt zu erkennen. Vielmehr wirkte er wie ein sprengstoffähnliches Material.
Roboter sprengt das Objekt
Weil die Herkunft und Beschaffenheit des Gegenstandes unklar waren, konnte eine Gefahr vor Ort nicht ausgeschlossen werden. In der Folge wurde das Objekt von einem Bombenschutzroboter gesprengt.
Strafrechtlich relevante Tatbestände schlossen die Ermittler auf. Dennoch erinnerte die Kantonspolizei Bern daran, dass ein mutwilliges Auslösen eines Polizeieinsatzes grundsätzlich strafbar ist und für den Urheber finanziell schwerwiegende Folgen entstehen können. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Lage in Europa sei im Umgang mit solchen Gegenständen eine gewisse Sensibilität angebracht.
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