Bislang hat sich Boris Becker nicht zu seinem laufenden Prozess in London geäussert. Nun stellte er in einem Interview einige Dinge klar. Berichte, der 52-Jährige sei nur auf Kaution frei, sind demnach falsch.

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In den vergangenen Wochen ist viel über den dreimaligen Wimbledon-Sieger Boris Becker und seinen Prozess in London berichtet worden. Nun brach der 52-Jährige sein Schweigen und nahm in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" erstmals Stellung. Dabei kommt vor allem die Berichterstattung in Deutschland nicht sonderlich gut weg.

In dem laufenden Verfahren wird Becker in Zusammenhang mit seiner Insolvenz unter anderem vorgeworfen, Vermögenswerte unterschlagen und Informationspflichten nicht eingehalten zu haben.

"Die englischen Medien berichten relativ trocken, nüchtern. In Deutschland habe ich das Gefühl, dass hier eine Vorverurteilung stattfindet", sagte Becker. Was über ihn zum Teil gesagt oder berichtet wurde, empfinde er "nicht nur als empörend und ärgerlich, es ist auch rufschädigend für meine Person." Bei manchen Artikeln stimme nur sein Name, ansonsten nichts.

Boris Becker: Unwahr, dass er nur auf Kaution frei sei

Zum Beispiel sei es unwahr, dass er nur auf Kaution frei sei. Sein Pass liege beim Anwalt: "Wenn ich ins Ausland reise, melde ich dies 48 Stunden zuvor an." Er gebe an, wohin er reise und wie lange: "Und dann fliege ich los. Diese Auflage habe ich bekommen und dagegen ist nichts einzuwenden."

Im weiteren Verlauf des Prozesses werde er mit seinen Anwälten der Wahrheit auf den Grund gehen: "Ich bin trotzdem überzeugt und glaube ans britische Rechtssystem und ihre Vertreter. Selbstverständlich werde ich mich in sämtlichen Punkten kooperativ und korrekt verhalten."

Generell könne er die Vorverurteilung nicht nachvollziehen: "Ich bin nach wie vor unschuldig und habe das Recht, wie jeder andere Bürger auch, so behandelt zu werden." Er wünsche sich einen fairen, sachlichen Umgang mit seiner Person.

Auch die Meldung, die zuständige Staatsanwältin habe ihm einen "schlechten Charakter" attestiert, rückte Becker gerade: "Damit meinte sie nicht meinen persönlichen Charakter, das war keine Beleidigung oder Ähnliches."

Becker zeigt sich optimistisch, was den Ausgang des Verfahrens angeht

Die Bemerkung habe sich auf einen Fall von Steuerhinterziehung bezogen, in dem er vor 18 Jahren in Deutschland verurteilt wurde. "Wenn man solch eine Vorstrafe hat, kann man vor Gericht als 'bad character' bezeichnet werden", so Becker. Seine Seite habe dies bestritten, hier sei auch noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Zu der Frage nach dem Ausgang des Verfahren, bei dem Becker sogar eine Haftstrafe droht, sei er "optimistisch und guter Dinge": "Ich werde diesen Kampf angehen, wie ich auch früher an jedes grosse Match herangegangen bin."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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