Bei sengender Hitze sind im Süden Kaliforniens mehrere neue Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Einer der grössten lodert seit Freitag im Los Padres National Forest, einem Waldgebiet nördlich von Santa Barbara, wie die "Los Angeles Times" berichtete. Das Feuer breite sich dort mit hoher Geschwindigkeit aus. Trockenheit und starke Winde befeuerten auch mehrere andere Brände. Die Meteorologen meldeten für den Süden des US-Bundesstaates einen Hitzerekord.
Verdunstungskühlung fehlt
In Zeiten von Trockenheit kann eine Hitzewelle etwa mit heissen und trockenen Winden dazu beitragen, dass Brände stärker und grösser werden. In Kalifornien kommt es immer wieder zu Waldbränden. Wenn der Boden nach einer langen Dürre extrem ausgetrocknet und die Vegetation stark geschwächt ist und dann eine Hitzewelle hinzukommt, fehlt die Verdunstungskühlung, so können Feuer intensiver ausfallen.
Laut dem Wetterdienst in San Diego wurden in Palm Springs, rund 150 Kilometer östlich von Los Angeles, 124 Grad Fahrenheit (51,11 Grad Celsius) gemessen. Damit wurde der bisherige dortige Rekord von 123 Grad aus den Jahren 2021, 1995 und 1993 getoppt.
Einen Waldbrand, der am Donnerstag - dem Nationalfeiertag der USA - ausgebrochen war und die Stadt Mariposa am Yosemite-Nationalpark bedrohte, konnte die Feuerwehr derweil teilweise eindämmen. Dort waren zeitweilig 300 Einwohner evakuiert worden. Am Freitagabend wurde die Sperrung des Highways 140, der in den Nationalpark führt, aufgehoben. Vier Gebäude waren von dem Feuer zerstört und drei Menschen verletzt worden.
Derzeitige Hitze
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom sagte den von den Feuern Geschädigten staatliche Unterstützung zu. Die Feuerwehrbehörde Cal Fire warnt derweil vor erhöhter Brandgefahr nicht nur im Süden Kaliforniens, sondern auch in weiten Teilen der zentralen Küste und im Norden des Staates.
Die derzeitige Hitze empfinden Experten als sehr ungewöhnlich. "Normalerweise bekommen wir solche Temperaturen eher im August", zitierte die "Los Angeles Times" den Meteorologen Ryan Kittell. "Aber selbst wenn das jetzt August wäre, wäre das immer noch am oberen Ende der Hitzeverhältnisse." Wer jetzt vor der Hitze an den Strand flüchte, müsse dort auf hohen Wellengang und Brandungsströmungen gefasst sein, hiess es in dem Bericht. © dpa
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