Der Ort Bristen ist von der Umwelt abgeschnitten: Ein Teilstück der Bristenstrasse ist abgerutscht. Erste Notmassnahmen werden bereits ergriffen. Die Strassensperre wird wohl mehrere Wochen dauern.

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Ein rund zehn Meter langes Teilstück der Bristenstrasse ist abgerutscht. Damit ist die einzige Verbindung zwischen Amsteg und Bristen (Kanton Uri) unterbrochen.

Wie die Baudirektion des Kantons Uri mitteilt, kam das Teilstück Sonntagnacht gegen 22:00 Uhr ins Rutschen und verschüttete das darunterliegende Strassenstück. Das betroffene Teilstück befindet sich oberhalb des dritten Kehrtunnels.

Menschen kamen bei dem Unglück nicht zu Schaden, allerdings bleibt die Strasse bis auf Weiteres gesperrt. "Wir haben grosses Glück", sagte Baudirektor Roger Nager. Jetzt gelte es, Notmassnahmen für die Bevölkerung von Bristen zu ergreifen.

Die Bewohner des Ortes werden noch am Montagabend um 19:00 Uhr in der Turnhalle Bristen seitens der Gemeinde Silenen und der Baudirektion Uri im Detail über das Ereignis informiert.

Notverbindung: Mehrere Varianten werden geprüft

Die Baudirektion und die Gemeinde Silenen arbeiten intensiv daran, eine Notverbindung für die Bevölkerung von Bristen herzustellen.

Geprüft werden gemäss Mitteilung mehrere Varianten - unter anderem ein Shuttleservice mit Bussen sowie ein Fussweg. Auch die Wiederinbetriebnahme der Kraftwerk-Standseilbahn wird geprüft. Die medizinische Notversorgung ist durch die Rega sichergestellt.

Temperaturschwankungen als Auslöser?

Noch ist unklar, was zum Abrutschen der Strasse geführt hat. Ersten Erkenntnissen zufolge könnten die starken Witterungs- und Temperaturschwankungen der vergangenen Tage der Grund dafür sein.

Kantonsingenieur Stefan Flury erklärte, dass der Strassenwärter schon vor einer Woche informiert habe, dass sich neue Risse in der Strasse aufgetan hätten. "Wir haben das als Ereignis betrachtet, das man genauer beobachten muss", sagte Flury an einer Pressekonferenz.

In den nächsten Stunden soll es im Kanton Uri stark regnen, weshalb die Schadenstelle gesichert wurde. Die Lage wird durch die Fachleute des Kantons sowie durch einen Geologen beurteilt.

Sperre dauert mehrere Wochen

Wie lang die Strasse gesperrt bleiben muss, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen. Es werden aber auf jeden Fall mehrere Wochen sein, wie die Baudirektion Uri mitteilt.

Im Jahr 2003 war die Bristenstrasse nach einer Felssprengung rund drei Monaten gesperrt. Die Strasse musste auf einem längeren Abschnitt instand gesetzt und teils neu gebaut werden. Das Sonntagnacht abgerutschte Teilstück befindet sich im alten Teil der Strasse, der 2003 nicht neu aufgebaut werden musste. (ank)

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