Schrecklicher Verdacht in Grossbritannien: Eine Klinik-Mitarbeiterin soll mindestens acht Neugeborene getötet haben. In sechs weiteren Fällen wird ihr versuchter Mord zur Last gelegt. Die Polizei weitet die Ermittlungen aus.

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Es ist ein Fall, der das Blut in den Adern gefrieren lässt: Eine Mitarbeiterin eines britischen Krankenhauses soll mindestens acht Babys getötet haben.

In weiteren sechs Fällen wird ihr versuchter Mord vorgeworfen.

Laut BBC trugen sich die fraglichen Fälle zwischen März 2015 und Juli 2016 zu. Insgesamt werden nach Polizeiangaben 17 Todesfälle untersucht. Dazu kämen 15 "nicht-tödliche Kollapse".

Verdächtige wurde festgenommen

Die Polizei hat die Frau am Dienstag festgenommen. Es soll sich um eine 28 Jahre alte Krankenschwester handeln. Sie arbeitete in der Neugeborenen-Abteilung einer Klinik in Chester.

Polizisten hätten die Wohnung der Frau in Chester durchsucht, berichteten britische Medien am Mittwoch. Ermittler tauchten auch bei den Eltern der Frau in Herefordshire auf. Die Polizei wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

In welcher Funktion sie im Krankenhaus arbeitete, war zunächst unklar gewesen: Die Ermittler hatten keine Angaben dazu gemacht, ob die Verdächtige eine Ärztin oder Krankenschwester ist.

Zunächst seien nur acht Todesfälle untersucht worden, teilte die Polizei der Grafschaft Cheshire mit. Man habe die Ermittlungen jedoch erweitern müssen.

Auffälliger Anstieg unter Todesfällen bei Neugeborenen

Nach Angaben der BBC hatte es im Mai 2017 Hinweise auf einen auffälligen Anstieg von Todesfällen unter Neugeborenen im Countess of Chester Hospital im Nordwesten Englands gegeben. Der Chef der Klinik, Ian Harvey, informierte die Polizei.

Eine Untersuchung der Todesfälle anzustossen, sei "nichts, was wir leichtherzig beschlossen hätten", sagte Harvey dem britischen Sender. "Aber wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um zu verstehen, was passiert ist."

Nicht der einzige Skandal in einem britischen Krankenhaus

Erst kürzlich war ein anderer Skandal in einem britischen Krankenhaus bekanntgeworden: Bis zu 650 Patienten starben einer Untersuchung zufolge wegen unnötig verabreichter Opioide.

Betroffen waren vor allem Senioren in einem Zeitraum von zehn Jahren. Opioide werden vor allem zur Schmerzbekämpfung und Betäubung eingesetzt.

Der unabhängige Report hatte die Verschreibungen des Gosport War Memorial Hospitals in der südenglischen Grafschaft Hampshire geprüft. Die Medikamente wurden demnach von 1989 bis 2000 ohne medizinische Rechtfertigung und in zu hohen Dosen verabreicht.

Der Report spricht von einem "institutionalisierten Regime". Im Mittelpunkt des Skandals steht demnach eine ehemalige Klinikärztin, die in den 1990er Jahren die Verschreibungen überwachte. Die Polizei ermittelt. (ank/dpa)

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