Der Test einer atomwaffenfähigen Rakete der britischen Marine ist beim Abschuss von einem U-Boot gescheitert.
Die mit einer Sprengkopfattrappe ausgestattete Rakete vom Typ Trident 2 habe nach dem Start vom Atom-U-Boot "HMS Vanguard" eine Fehlzündung erlitten und sei vor der Küste von Florida ins Meer gestürzt, berichteten britische Medien in der Nacht zum Mittwoch. Das Verteidigungsministerium in London bestätigte, es sei bei dem Test am 30. Januar zu einer "Anomalität" gekommen.
Der Fehler hatte den Angaben zufolge damit zu tun, dass es sich um einen Testschuss handelte. Die nukleare Abschreckung als Eckpfeiler der britischen Verteidigung sei weiterhin "sicher und wirksam". Wie die Zeitung "Sun" berichtete, sei die Rakete wie geplant mithilfe von Druckgas im Abschussrohr in die Luft geschleudert worden.
Doch dann hätten die Booster der ersten Stufe nicht gezündet und die mit Sprengkopfattrappen ausgestattete Trident sei ins Meer gestürzt und gesunken. Der Sender Sky News zitierte eine Quelle, der Start wäre erfolgreich gewesen, wenn er tatsächlich mit einem Atomsprengkopf durchgeführt worden wäre.
Sky News sprach von einem "peinlichen Rückschlag" für die Royal Navy. Es war demnach bereits der zweite gescheiterte Test einer Trident-Atomrakete, bereits 2016 war es zu einem Fehler gekommen. Die Zeitung "Sun" schrieb, sowohl Verteidigungsminister Grant Shapps als auch Marine-Befehlshaber Ben Key seien an Bord der "Vanguard" gewesen, um den Test zu beobachten. Die Opposition zeigte sich besorgt.
Das U-Boot ist eines von vier der sogenannten Vanguard-Klasse, die seit den 1990er Jahren im Einsatz sind. Sie sollen in den 2030er Jahren mit grösseren U-Booten der Dreadnought-Klasse ersetzt werden. Dafür stehen nach Angaben der House of Commons Library zwischen 31 und 41 Milliarden Pfund (36 bis 48 Mrd Euro) bereit. © dpa
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