Mit dem Besuch bei seinem 96-jährigen Bruder sorgt der einstige Papst Benedikt für Aufsehen. Der 93-Jährige ringt sich die Strapaze ab, da sein Bruder bereits bettlägerig ist. Beide sind jedoch noch gut bei Stimme, wie Ohrenzeugen nach einer häuslichen Messe bestätigten.

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Der Besuch des emeritierten Papstes Benedikt XVI. bei seinem Bruder in Regensburg verlangt ihm einiges ab. Der 93-Jährige sei sehr erschöpft, sagte Clemens Neck, der Sprecher des Bistums Regensburg, am Freitag unter Berufung auf Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein. Die Reise und das Fehlen des gewohnten Tagesablaufes strenge ihn an. Er habe sich aber wahnsinnig gefreut, seinen 96 Jahre alten Bruder Georg Ratzinger zu sehen.

Der als Joseph Ratzinger geborene Ex-Papst war am Donnerstag überraschend in Regensburg eingetroffen, um seinen erkrankten Bruder noch einmal zu sehen.

Georg Ratzinger erwartete Joseph Ratzinger voller Ungeduld

Georg Ratzinger, der langjährige Leiter der Regensburger Domspatzen, habe so ungeduldig auf die Ankunft seines jüngeren Bruder gewartet, dass er alle paar Minuten auf seinen Wecker drückte, um sich die Uhrzeit ansagen zu lassen. Das sagte Neck unter Berufung auf die Haushälterin von Georg Ratzinger, Schwester Laurente. Der 96-Jährige ist fast vollständig erblindet und derzeit so krank, dass er bettlägerig ist.

Am Freitagmorgen fuhr Benedikt erneut aus dem Regensburger Priesterseminar, wo er derzeit wohnt, in das nahe gelegene Wohnhaus seines Bruder. Dort feierten die Brüder gemeinsam eine Messe. Der Gesang war laut Ohrenzeugen draussen auf der Strasse zu hören.

Mittags lockte Apfelstrudel an den Tisch

Zum Mittagessen sollte es wieder zurück in das Priesterseminar gehen. Auf dem Speiseplan stand nach Angaben von Bistumssprecher Neck Apfelstrudel.

Wie lange der Besuch Ratzingers in Regensburg dauern soll, ist unklar. Es gebe noch keine konkreten Pläne für eine Rückreise nach Rom, wo Benedikt seit seinem Rücktritt 2013 in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten wohnt.

Aus Bistumskreisen war aber zu hören, dass es sich eher um einen Kurzbesuch handeln und der jüngere Ratzinger-Bruder schon in wenigen Tagen wieder abreisen könnte. (dpa/hau)

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