Ist ein neuer Wasserhahn aus dem Hause Dyson ein "Gerät aus der Hölle"? Zumindest macht sich derzeit Unmut über die Wasch-Trockner-Kombination für öffentliche Toiletten breit. Bei unsachgemässem Einsatz gibt es nämlich eine ziemliche Sauerei…

Mehr Panorama-Themen finden Sie hier

Ein brandneuer Wasserhahn des britischen Herstellers Dyson führt derzeit zu allerhand Schulterzucken und skurrilen Szenen in öffentlichen Toiletten. Dabei mutet die Grundidee eigentlich ziemlich praktisch an.

Das Unternehmen entwickelte den Dyson Airblade Wash + Dry, ein Wasserhahn mit gleichzeitig eingebautem Gebläse, der nicht nur ein einfaches Händewaschen ermöglicht, sondern anschliessend auch zum Trocknen an Ort und Stelle einlädt.

Viele öffentliche Toiletten haben umgerüstet

In vielen öffentlichen Toiletten, zum Beispiel in zahlreichen Flughäfen wie in Paris, Edinburgh, Osaka oder Reykjavik, sind diese 1.399 Euro teuren Wasserhähne bereits verbaut - auch in einigen US-amerikanischen Malls.

Der Hersteller verspricht vollmundig auf seiner Website kein Tropfwasser mehr auf dem Boden, weniger Bakterien auf den Händen und Kostenersparnis. Sogar weniger CO2 als andere Händetrockner soll der Airblade Wash + Dry verbrauchen.

Doch es gibt ein Problem beim Dyson Airblade Wash + Dry

Was nützlich und perfekt klingt, hat aber ein ziemlich grosses Problem: den unwissenden Menschen. Immer mehr Benutzer beschweren sich im Internet über das Gerät.

Warum? Wenn man seine Hände aus Versehen vor einen praktisch unsichtbaren Sensor bewegt, schiesst unvermittelt die Luft aus Seitenarmen, die an dem Wasserhahn angebracht sind. Nur haben zu diesem Zeitpunkt viele Menschen ihre Hände noch gar nicht gewaschen, sondern voller Seife. Die verteilt sich allerdings durch das Gebläse in Windeseile im ganzen Raum.

Ein weiteres Manko: Hat man im darunterliegenden Waschbecken noch etwas Wasser stehen und das Gebläse springt dann an, wird die restliche Flüssigkeit dank des Einsatzes der massiven Druckluft ebenfalls an Wand, Spiegel und unverhofft natürlich auch auf einem selbst verteilt.

Immer mehr Unmut macht sich breit

Von "lustiger Schaumparty" und von "verdammtem Schneesturm" ist unter anderem bei Reddit über den Einsatz der Dyson-Erfindung zu lesen, auch von einem "Gerät direkt aus der Hölle".

Auch Jan Stremmel, einem Reporter der "Süddeutschen Zeitung", geschah dieses Missgeschick, wie er jüngst in einem Artikel schrieb. Seine Interpretation der Dinge: "Leider haben die Ingenieure in ihrem Zahlenrausch offenbar eine Kleinigkeit vergessen: die ahnungslosen Benutzer." (dr)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.