Eine Geschichte aus China bewegt weltweit die Gemüter. Ein Vater kämpft um das Leben seiner schwer kranken Tochter. Da er finanziell an seine Grenzen stösst, greift er zu drastischen Mitteln.
Die kleine Zhang Xin-lei steht eigentlich ganz am Anfang ihres Lebens - doch das zweijährige Mädchen ist schwer krank: Es leidet an Thalassämie.
Durch einen genetisch bedingten Defekt der roten Blutkörperchen, wird die Bildung von Hämoglobin unterbunden, das für den Transport von Sauerstoff verantwortlich ist.
Thalassämie-Therapie mit Blutkonserven
Die Therapie erfolgt im Rahmen eines sogenannten Hypertransfusionsregimes. Dabei erhält der Patient ein bis zwei Mal im Monat Blutkonserven.
Aussicht auf vollständige Heilung bietet aber nur eine Stammzelltransplantation.
Zhang Liyong, der Vater des kleinen Mädchens, hat die Therapie mit Blutkonserven schon über die Grenzen des finanziell Machbaren geführt.
Da in China die Ausgaben für die Behandlung von keiner Krankenkasse bezahlt werden, muss die Familie die Kosten bislang selbst tragen.
Nach Angaben des britischen "Independent" hat Vater Zhang bei einem Monatslohn von gerade einmal rund 300 Euro bisher umgerechnet 13.000 Euro für die Behandlung seiner Tochter ausgegeben.
"Wir haben uns von vielen Menschen Geld geliehen, aber die sind nun nicht mehr gewillt, uns noch mehr zu geben", sagt er.
Stammzelltransplantation wäre die Erlösung
Da Zhangs Lebensgefährtin und Mutter des kranken Mädchens schwanger ist, besteht Hoffnung.
Denn mit dem Nabelschnur-Blut des Neugeborenen liesse sich eine Stammzelltransplantation durchführen. Doch wie soll die Familie das finanzieren?
Alle Ersparnisse sind aufgebraucht, die Familie ist verzweifelt. So verzweifelt, dass die Mutter erklärt: "Es besteht keine Aussicht mehr. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand."
Das Einzige, was die Familie aus der Provinz Sichuan nun noch tun könne, sei: sich und die kleine Zhang Xin-lei auf ihren Tod vorzubereiten.
Auf chinesischen Internet-Portalen ist zu sehen, wie sich der Vater mit seiner Tochter in das zukünftige Grab des Kindes legt.
"Ich bin hierher gekommen, um ihr das spielerisch näher zu bringen", erklärt der Vater. "Hier wird sie für immer in Frieden ruhen. Was ich nun noch tun kann, ist bis zum Ende jeden Tag für sie da zu sein."
Dramatische Verzweiflungstat
Hinter der dramatischen Verzweiflungstat könnte auch mehr stecken - und es wäre angesichts der Not des Mädchens nachvollziehbar.
Denn das Video hat bereits bei vielen Menschen Mitgefühl erregt. Eine grosse chinesische Fundraising-Webseite hat zu Spenden aufgerufen.
Bislang seien auf diese Weise schon 14.000 Euro zusammengekommen, heisst es bei People's Daily.
Somit besteht die Hoffnung, dass diese Summe durch internationale Spenden weiter wächst und die Stammzelltransplantation mit Kosten um die 100.000 Euro damit finanziert werden kann.
Diese Behandlung könnte der zweijährigen Zhang Xin-lei schliesslich das Leben retten.
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