Ein christlicher Mann ist in Pakistan seinen Verletzungen erlegen, nachdem ein Mob ihn wegen des Vorwurfs der Gotteslästerung angegriffen hatte. Das teilte ein lokaler Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit.
Der Mob hatte Ende Mai vor dem Haus des rund 70-jährigen Opfers in der Provinz Punjab randaliert, nachdem ihm und seiner Familie vorgeworfen worden war, den Koran geschändet zu haben. Nach Angaben der pakistanischen Zeitung "Dawn" wurde der Mann mit Schlägen, Tritten und Steinen angegriffen.
Die Polizei löste den Mob auf und verhaftete nach Angaben des Polizeisprechers anschliessend mehr als 100 Männer. Ermittelt werde gegen 500 Personen. Das Opfer sei nach dem Angriff in einem Militärkrankenhaus in der Millionenstadt Rawalpindi behandelt worden, wo es nun verstarb.
Im vorwiegend muslimischen Pakistan kommt es häufig zu Angriffen oder Festnahmen nach Blasphemie-Vorwürfen. Für internationale Aufmerksamkeit sorgte im August vergangenen Jahres ein Angriff auf ein christliches Viertel in der pakistanischen Stadt Jaranwala. Politiker in dem Land verurteilten die schweren Ausschreitungen und versprachen besseren Schutz für Christen. © dpa
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