Clemens Tönnies steht weiterhin in der Kritik. Da half auch seine Entschuldigung nach seiner Afrika-Aussage nicht. Nun bitten gleich vier Bundesliga-Grössen um Vergebung für den Schalke-Boss.
Kein Verständnis für die Aussage, aber auch nicht für die Reaktionen: Bundesliga-Trainer
Nachdem sich die meisten Funktionäre in der Diskussion bisher grösstenteils zurückgehalten hatten, warb Funkel auf dem "Rheinischen Fussballgipfel" der "Rheinischen Post" in Düsseldorf in einem flammenden Plädoyer darum,
Die weiteren Podiums-Teilnehmer
Clemens Tönnies: Schalke-Boss in Ecke gedrängt, in die er nicht gehört?
"Clemens hat sich in der Wortwahl vergriffen. Aber was da medial draus gemacht wird, ist mir persönlich viel zu viel. Er wird ja regelrecht geschlachtet", sagte Funkel. "Da bringen Leute mit einem Samurai-Schwert Menschen um, darüber wird zwei Tage berichtet, dann ist es vergessen. Er wird nun in eine Ecke gedrängt, in die er sich selbst gebracht hat, in die er aber nicht gehört."
Tönnies sei "ein Mensch, der viel geleistet hat, der nun einen schweren Fehler gemacht hat, diesen aber eingesehen hat. Diese Entschuldigung sollte man akzeptieren."
Armin Veh: Tönnies nicht als Rassist bekannt
Funkels Rede sei "genau das Plädoyer, das ich auch abgegeben hätte", sagte Eberl. Gladbachs Manager betonte, "dass es nicht so ist, dass wir das gutheissen. Wir können jede Empörung verstehen, denn wir waren auch empört, als wir das gehört haben. Aber man muss einem Menschen die Möglichkeit geben, wieder aufzustehen."
Veh erklärte, Tönnies sei "nicht bekannt dafür, dass er Rassist wäre. Er hat etwas gesagt, was man nicht sagt. Aber im Endeffekt ist er das nicht, was er gesagt hat." Veh weiter: "Er ist 63, hat schon ein Leben hinter sich. Wenn aus diesem Leben ein Satz herauskommt und ich mit diesem einen Satz mein ganzes Leben kaputtmache, dann ist das masslos übertrieben."
Es gehöre "zur Gesellschaft, dass man sich entschuldigen kann, wenn man etwas Falsches gesagt hat. Diese Entschuldigung muss irgendwann angenommen werden, und dann geht es normal weiter."
Simon Rolfes: "Einteilung in Schwarz und Weiss ist zu extrem"
Dem schloss sich auch Rolfes an. "Wenn man Fehler macht, in welcher Form auch immer, muss es die Möglichkeit geben, dass es nach einer Entschuldigung weitergeht", sagte der deutsche Ex-Nationalspieler: "Die Einteilung in Schwarz und Weiss in der Öffentlichkeit ist zu extrem. Die Diskussion über inhaltliche Themen bleibt oft auf der Strecke."
Tönnies hatte Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert und empfohlen, lieber 20 Kraftwerke in Afrika zu finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren", hatte Tönnies gesagt. Als Folge lässt er sein Amt drei Monate ruhen. (msc/dpa)
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