• 21:40 Uhr: ➤ RKI: Omikron-Variante legt in Deutschland weiter rasch zu
  • 17:33 Uhr: Virologin: "2022 wird das letzte Jahr der Pandemie"
  • 16:55 Uhr: Mehr als 550 Impfungen mit abgelaufenem Impfstoff
  • 14:51 Uhr: Neue Auswertung zeigt: Mehrheit der Corona-Intensivpatienten ungeimpft
  • 13:21 Uhr: Zwei Krankenhäuser in Xi'an müssen nach Versagen in Coronakrise schliessen
  • 11:53 Uhr: Razzien wegen mutmasslicher Impfpassfälschungen

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➤ RKI: Omikron-Variante legt in Deutschland weiter rasch zu

Die Omikron-Variante des Coronavirus hat sich in Deutschland weiter rasant ausgebreitet. In der ersten Kalenderwoche 2022 wurden laut Meldedaten aus den Bundesländern 73 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise Omikron zugeordnet. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagabend hervor. Damit sei laut dieser Datenquelle Omikron die vorherrschende Corona-Variante in Deutschland, schreibt das RKI. Als Vergleichswert für die Woche zuvor wird ein Anteil von 51 Prozent angegeben. Berücksichtigt werden bei diesen Daten sowohl Nachweise per Erbgutanalyse als auch Verdachtsfälle durch sogenannte variantenspezifische PCR-Tests.

Aussagekräftiger, aber weniger aktuell als die Meldedaten, sind Erkenntnisse aus einer weiteren Quelle, einer Stichprobe: Hier fliessen ausschliesslich Ergebnisse vollständiger Erbgutanalysen von zufällig ausgewählten Proben ein. Der Omikron-Anteil in der letzten Woche 2021 lag demnach laut RKI-Bericht bei rund 40 Prozent. Dies entspricht etwa einer Verdopplung im Vergleich zur Woche zuvor.

Generell werde in den nächsten Wochen mit einer starken Zunahme von Infektionen "mit der auch bei Geimpften und Genesenen leichter übertragbaren Omikronvariante gerechnet", hiess es.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Veränderte Quarantäne-Regeln passieren den Bundestag

23:00 Uhr: Der Bundestag hat den Weg für die zwischen Bund und Ländern verabredeten neuen Quarantäneregeln in der Corona-Pandemie freigemacht. Die Verordnung, die am Donnerstagabend gebilligt wurde, schafft unter anderem den rechtlichen Rahmen dafür, dass sich dreifach geimpfte Kontaktpersonen von Corona-Infizierten nicht mehr isolieren müssen. Ausserdem werden damit kürzere Quarantänezeiten ermöglicht, um bei stark steigenden Infektionszahlen den personellen Zusammenbruch wichtiger Versorgungsbereiche zu verhindern.

Bevor die Verordnung in Kraft treten kann, muss am Freitag noch der Bundesrat zustimmen. Konkret umgesetzt werden die Regeln dann anschliessend von den einzelnen Bundesländern. Damit werden Vereinbarungen der Ministerpräsidentenkonferenz aus der vergangenen Woche umgesetzt.

Oberstes US-Gericht blockiert Bidens "Impfpflicht light" für Firmen

21:33 Uhr: In den USA hat das Oberste Gericht die Umsetzung einer von US-Präsident Joe Bidens Regierung verfügten Impf- oder Testpflicht für grössere Firmen vorerst gestoppt. Die nicht vom Parlament, sondern auf administrativem Weg erlassene Regelung, die für mehr als 80 Millionen Arbeitnehmer gelten würde, überschreite wahrscheinlich die Kompetenz der zuständigen Behörde, erklärte der Supreme Court am Donnerstag. Damit müssen Firmen mit mehr als 100 Angestellten zunächst nicht dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter entweder vollständig geimpft sind oder regelmässig getestet werden. Auch eine Pflicht zum Tragen von Masken ist damit vorerst gestoppt.

Die Regelung für Unternehmen wurde als Druckmittel der Regierung gesehen, Angestellte angesichts der aufwendigen Tests zu einer Immunisierung zu bewegen und so die Impfquote in den USA zu steigern.

Corona-Lockerungen in Norwegen - Alkoholausschank wieder erlaubt

21:16 Uhr: Norwegen lockert mehrere seiner vor gut einem Monat erlassenen Corona-Beschränkungen. Besonders im Sport und in der Kultur wird ab Freitag wieder mehr zugelassen, wie Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte. Sportliche Aktivitäten im Freien für Kinder und Jugendliche können demnach wieder normal stattfinden. In Innenräumen wird für eine Gruppenanzahl von 20 Personen empfohlen, auch Kontaktsportarten sind dort wieder möglich. Für Erwachsene wird in überdachten Räumen eine Grenze von 20 Personen und das Halten von Abstand angeraten.

Darüber hinaus wird das seit vor Weihnachten geltende Ausschankverbot zurückgefahren: Restaurants und Kneipen dürfen zumindest wieder bis um 23 Uhr alkoholische Getränke an sitzende Gäste ausschenken. Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen in Innenräumen mit festen Sitzplätzen wird auf bis zu 200 Personen heraufgesetzt, ohne feste Plätze auf 30 drinnen und 200 draussen.

"Wir befinden uns in einer neuen Phase der Pandemie", sagte Støre. Viel mehr Menschen seien geimpft als noch im Dezember, zudem sei eine grosse Anzahl Schnelltests angeschafft worden. Deshalb könne man mehrere der vor vier Wochen eingeführten Massnahmen lockern. Zugleich dominiere die Omikron-Variante im Land. Die Neuinfektionszahlen stiegen und die Infektionsspitze stehe erst noch bevor, aber deutlich weniger würden ernsthaft krank, sagte Støre. Manche Beschränkungen müssten aber bleiben, um die Kontrolle über die Pandemie zu behalten.

USA: Biden will eine Milliarde Corona-Heimtests für Bürger bereitstellen

19:03 Uhr: Die US-Regierung will insgesamt eine Milliarde Corona-Selbsttests für Bürger bereitstellen. Präsident Joe Biden kündigte am Donnerstag in Washington an, zusätzlich zu den bereits in Aussicht gestellten 500 Millionen Tests wolle die Regierung weitere 500 Millionen Tests kaufen, um sie kostenlos zu verteilen. Ab der kommenden Woche solle eine Webseite bereitstehen, auf der die Tests zur Lieferung nach Hause bestellt werden könnten. Die Vereinigten Staaten haben rund 330 Millionen Einwohner.

Vor den Feiertagen im Dezember hatte es vor Testzentren im ganzen Land lange Schlangen gegeben. Tests waren teilweise ausverkauft oder nur sehr teuer zu haben. Biden räumte daher kurz vor Weihnachten Fehler bei der Beschaffung von Corona-Tests ein.

Der Präsident sagte am Donnerstag, die Regierung arbeite weiter mit Einzelhändlern zusammen, um die Verfügbarkeit von Tests in Geschäften zu erhöhen. Es gebe ausserdem 20.000 Teststellen im ganzen Land, in denen sich Menschen kostenlos testen lassen könnten, betonte er.

Biden kündigte ausserdem an, die Regierung wolle hochwertige Masken gratis für Bürger bereitstellen. Details dazu würden in der kommenden Woche bekanntgegeben. Nicht jeder könne sich hochwertige Masken leisten, gab Biden zu bedenken. Er wisse auch, dass es nicht sehr bequem sei, ständig eine Maske zu tragen. Aber dies gehöre nun einmal zur "patriotischen Pflicht" in Pandemie-Zeiten. Der Präsident rief die Menschen einmal mehr dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen und eine Auffrischungsimpfung geben zu lassen.

Virologin: "2022 wird das letzte Jahr der Pandemie"

17:33 Uhr: "2022 wird, so hoffen wir alle und so glauben wir alle, das letzte Jahr der Pandemie. Es wird aber nicht das letzte Jahr, in dem uns Coronaviren Gedanken machen." Das sagte Ulrike Protzer, Professorin für Virologie an der TU München, über die aktuelle Omikron-Welle des Coronavirus im "Possoch klärt"-Video von "BR24". Als Grund für ihre Aussage nennt die Virologin die Tatsache, dass Omikron sehr ansteckend ist. So könnten am Ende der Welle die meisten Menschen Kontakt mit dem Virus gehabt haben oder mit den Antigenen einer Corona-Impfung. Das würde wiederum zur Grundimmunisierung führen, die die endemische Phase des Virus einleiten könnte.

Allerdings sollte das Coronavirus laut Protzer nicht einfach durch die Bevölkerung laufen gelassen werden - Grund dafür sind nach wie vor schwere Verläufe und auch der Tod durch das Virus. Die doppelte Impfung und die Booster-Impfung schützten demnach am besten davor.

Claudia Roth nach Corona-Erkrankung in Quarantäne

17:22 Uhr: Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist an Corona erkrankt. Roth befände sich in Quarantäne, bestätigte ein Sprecher am Donnerstag in Berlin. Die CSU-Abgeordnete Dorothee Bär hatte im Bundestag gesagt, die Grünen-Politikerin sei in Quarantäne. Zuvor hatte es aus dem Kanzleramt auf Nachfrage keine Informationen zur Art der Erkrankung Roths gegeben. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, hiess es nun.

Mehr als 550 Impfungen mit abgelaufenem Impfstoff

16:55 Uhr: Im oberbayerischen Herrsching (Landkreis Starnberg) sind im Januar Impfdosen gespritzt worden, die bereits einige Tage zuvor abgelaufen waren. Versehentlich sei zwischen dem 2. und 11. Januar Impfstoff des Herstellers Moderna verwendet worden, dessen Haltbarkeit nur bis zum 31. Dezember 2021 datiert gewesen sei, teilte das Landratsamt Starnberg am Donnerstag mit. 551 Impfungen seien mit den betroffenen Fläschchen durchgeführt worden.

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) als Betreiber der Impfstelle informiere derzeit die Betroffenen. Sorgen müssten sie aber deshalb nicht haben, hiess es weiter: "Die Verabreichung des Impfstoffs über die Herstellerempfehlung hinaus hätte nicht geschehen sollen, ist aber gesundheitlich unbedenklich", sagte der ärztliche Leiter des Impfzentrums, Richard Aulehner.

"Die bisherigen Erfahrungen andernorts zeigen, dass auch hinsichtlich der Wirksamkeit des so kurzzeitig über die Herstellerempfehlung eingesetzten Impfstoffs ein guter Impfschutz besteht." Den betroffenen Menschen werde jedoch ein kostenloser Antikörper-Test angeboten.

Zuvor waren zwei Fälle in Oberbayern bekannt geworden, wo ebenfalls abgelaufener Impfstoff verabreicht worden war - in Ingolstadt und in Ebersberg.

Auch in der Region Hannover haben gut 3.000 Menschen an mehreren Impf-Standorten zu lange gelagerten Moderna-Impfstoff erhalten. Es handele sich ausschliesslich um eine bestimmte Charge, die zwischen dem 2. und 11. Januar von Teams der Johanniter-Unfall-Hilfe verimpft worden sei, teilte die Region Hannover am Donnerstag mit. Dieser Impfstoff sei zwischen drei und neun Tage länger gelagert gewesen, als nach aktuellen Bestimmungen in Deutschland vorgesehen.

Polizei Hamburg untersagt Impfgegner-Demo

15:06 Uhr: Die Polizei Hamburg hat eine für Samstag geplante Demonstration von Impf- und Corona-Massnahmen-Gegnern untersagt. Die Entscheidung sei angesichts der drastischen Steigerung der Corona-Zahlen aus Infektionsschutzgründen gefallen, sagte Polizeisprecher Holger Vehren am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Da es sich bei einem grossen Teil der zu erwartenden 11.000 bis 15.000 Teilnehmer um Impfgegner handele, sei nicht zu erwarten, dass Infektionsschutzmassnahmen eingehalten würden.

Die Gesundheitsbehörde, mit der sich die Polizei bei der Entscheidung eng abgestimmt habe, sei zu der Einschätzung gekommen, dass Versammlungen unter den gegenwärtigen Umständen nur dann zu verantworten seien, wenn alle Teilnehmer Masken trügen. "Das ist bei dieser Versammlung in der Vergangenheit nicht passiert und auch nicht zu erwarten", sagte er.

Die samstäglichen Demos in der Innenstadt haben seit Dezember deutlich Zulauf. Am vergangenen Samstag gingen knapp 14.000 Impfgegner und Corona-Zweifler auf die Strasse.

Eine ebenfalls für Samstag angemeldete Gegendemonstration unter dem Motto "Solidarität und Aufklärung statt Verschwörungsideologien" dürfe hingegen stattfinden. "Die werden Maske tragen, davon gehen wir aus", sagte Vehren.

Neue Auswertung zeigt: Mehrheit der Corona-Intensivpatienten ungeimpft

14:51 Uhr: Fast zwei Drittel der neu aufgenommenen Corona-Patienten auf Intensivstation sind ungeimpft. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Untersuchung von Robert-Koch-Institut und Intensivmedizinervereinigung DIVI, wie die beiden Organisationen am Donnerstag mitteilten.

Demnach waren zuletzt von knapp 9000 Intensivpatienten, bei denen der Impfstatus bekannt war, 62 Prozent ungeimpft. 10 Prozent hatten einen unvollständigen Immunschutz (Genesen ohne Impfung beziehungsweise Teil-Immunisierung), 28 Prozent hatten eine vollständige Grundimmunisierung oder bereits eine Auffrischimpfung. Die Erhebung bezieht sich auf den Zeitraum 14. Dezember 2021 bis 12. Januar 2022.

RKI und DIVI weisen darauf hin, dass die ausgewerteten Daten in dieser Form nicht geeignet seien, die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen. Dafür müssten die Daten unter anderem in ein Verhältnis mit der Entwicklung der allgemeinen Impfquote der Bevölkerung gesetzt werden. In Deutschland hatten bis Donnerstag 72,3 Prozent der Bevölkerung eine vollständige Grundimmunisierung erhalten.

Frankreichs Gesundheitsminister positiv auf Corona getestet

14:29 Uhr: Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Daher begebe er sich in Quarantäne und setze seine Arbeit aus der Distanz fort, teilte der 41-Jährige am Donnerstagmittag mit. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld des Ministers erfuhr, nahm Véran den Corona-Test nach dem Auftreten leichter Symptome vor.

Die Fallzahlen in Frankreich sind in den vergangenen Wochen in die Höhe geschnellt. Die Omikron-Variante des Coronavirus ist mittlerweile vorherrschend im Land. Am Mittwoch wurden knapp 362.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages vermeldet. Der Inzidenzwert lag landesweit zuletzt bei 2811 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Verwaltungsgericht sieht Gefahr für öffentliche Sicherheit: Schliessung von Corona-Teststelle rechtens

14:12 Uhr: Die Schliessung einer Corona-Teststelle in Neustadt an der Weinstrasse wegen hygienischer Mängel ist rechtens. Dort sei in grober Weise gegen die Betreiberverordnung verstossen worden, erklärte das Neustädter Verwaltungsgericht am Donnerstag. Das rheinland-pfälzische Landesamt für Soziales hatte bei Inspektionen einen "desolaten hygienischen Zustand" festgestellt. (Az. 5 L 1239/21.NW)

Die Flächen seien wohl schon seit Längerem nicht gereinigt oder desinfiziert worden, die Räume seien unordentlich und schmutzig gewesen. Ausserdem könnten die Ergebnisse der Corona-Schnelltests nicht aussagekräftig gewesen sein, weil sie nach zu kurzer Zeit vorgelegen hätten. Gegen die Schliessung der Teststelle wandte sich die Betreiberin an das Gericht mit einem Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz.

Dieser wurde aber abgelehnt. Dem Landesamt habe sich der Eindruck aufdrängen müssen, dass die Testergebnisse zumindest in Einzelfällen nicht valide ermittelt und quasi blanko ausgestellt worden seien, begründete das Gericht seine Entscheidung. Es bestehe die Gefahr, dass dort falsch-negative Testergebnisse "erschlichen" werden könnte

Stiko spricht sich für Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen aus

14:00 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich generell für eine Corona-Auffrischimpfung auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgesprochen. Das Gremium empfehle eine sogenannte Boosterimpfung für diese Altersgruppe mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer "in der altersentsprechenden Dosierung" und mindestens drei Monate nach der vorangegangenen Impfung, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mit. Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.

Die derzeitige Lage mit den stark ansteigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante mache eine entsprechende Ausweitung der Impfkampagne notwendig, hiess es. Durch eine Auffrischimpfung werde der wenige Monate nach der Grundimmunisierung abnehmende Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von Corona-Infektionen reduziert.

Bislang werden Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Ende Dezember hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) klargestellt, dass Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren "unabhängig von den Empfehlungen" der Stiko grundsätzlich einen Anspruch auf Auffrischimpfungen hätten.

Die Stiko ist ein unabhängiges Gremium. Sie entwickelt Impfempfehlungen und blickt dabei auf den Nutzen für den Einzelnen und die gesamte Bevölkerung. Die Experten werten dafür internationale Daten und Studien aus. Die Empfehlungen gelten als medizinischer Standard, wie es auf der Stiko-Webseite heisst.

Corona-Update vom 13. Januar: Erneut Höchststand der Neuinfektionen

Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut übermittelten Corona-Neuinfektionen hat erneut einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 81.417 Fälle in 24 Stunden.

Opposition kritisiert Corona-Politik der Regierung

13:48 Uhr: Oppositionspolitiker im Bundestag haben Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für den Corona-Kurs der Regierung kritisiert. Diese mache keine Politik der ruhigen Hand, sondern eine "Politik der eingeschlafenen Füsse", sagte der CDU-Abgeordnete Tino Sorge am Donnerstag in der Debatte über die Gesundheitspolitik der Ampel-Koalition.

Er warf Lauterbach "dröhnendes Schweigen" bei wichtigen Fragen vor, etwa dazu, welches primäre Ziel mit einer Impfpflicht erreicht werden solle oder wie die angestrebten weiteren 30 Millionen Impfungen bis Ende Januar geschafft werden sollen. "Das wird nicht erreichbar sein", sagte Sorges Fraktionskollege Sepp Müller (CDU).

Die AfD erneuerte ihre grundsätzliche Kritik an den bestehenden Corona-Massnahmen und den neuen Corona-Regeln im Bundestag. Die Gesundheitspolitik müsse endlich wieder die Gesundheit der Menschen im Fokus haben, sagte der Abgeordnete Martin Sichert. "Mit 2G plus setzen sie den Bundestag mit einer Kneipe gleich und sagen zugleich, dass er kein Arbeitsplatz ist, denn am Arbeitsplatz gilt 3G."

Man werde ihn an den grossen öffentlichen Erwartungen messen, mit denen er ins Amt getragen wurde, sagte die Linken-Abgeordnete Kathrin Vogler in Richtung des Gesundheitsministers. Sie kritisierte, dass die Bundesregierung "mit grossem Bohei" eine Corona-Prämie für Pflegekräfte angekündigt habe, aber nun "erstmal langwierig herausfinden möchte, wer denn überhaupt genug belastet war, um die überhaupt verdient zu haben".

Zwei Krankenhäuser in Xi'an müssen nach Versagen in Coronakrise schliessen

13:21 Uhr: Nach zwei tödlichen Vorfällen im Zusammenhang mit den strikten Corona-Regeln sind zwei Krankenhäuser in der chinesischen Stadt Xi'an vorübergehend geschlossen worden. Beide Häuser müssten ihren Betrieb drei Monate lang einstellen, während sie die Fehler in ihren Abläufen "beheben", erklärte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag. Erst nach behördlicher Genehmigung dürfen sie wieder öffnen.

Die Krankenhäuser hätten "bei der Ausführung ihrer Pflichten, Menschenleben zu retten und Verletzten zu helfen, versagt", kritisierte die Behörde. Beide Einrichtungen mussten bereits mehrere führende Mitarbeiter entlassen beziehungsweise suspendieren.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass eine im achten Monat Schwangere vor dem Gaoxin-Krankenhaus in der unter Lockdown stehenden Stadt eine Fehlgeburt erlitten hatte, weil ihr wegen eines knapp abgelaufenen Corona-Tests die Behandlung verweigert worden war. Eine weitere Einwohnerin von Xi'an berichtete, wie ihr Vater nach einem Herzleiden wegen der Corona-Regeln über Stunden in keiner Klinik aufgenommen wurde - und schliesslich starb.

Die Vorfälle hatten scharfe Kritik an der strikten Umsetzung der Corona-Regeln in der Stadt ausgelöst. In Xi'an war nach einem Corona-Ausbruch vor drei Wochen ein strenger Lockdown verhängt worden.

Die Beschränkungen führten bereits zu Versorgungsproblemen und Lebensmittelknappheit. In den vergangenen Tagen entspannte sich die Infektionslage etwas. Am Donnerstag wurden nur sechs Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Lauterbach wirbt für Booster-Impfungen gegen Omikron-Welle

13:16 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angesichts stark zunehmender Corona-Infektionen eindringlich zu weiteren Impfungen aufgerufen. Für jeden, der eine Booster-Impfung möchte, stehe der Impfstoff zur Verfügung, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag.

"Durch diese Kampagne kann es gelingen, aus der Wand der Omikron-Welle einen steilen Hügel zu machen oder zumindest die Höhe der Wand zu begrenzen." In beiden Fällen rette dies Menschenleben und helfe, das Gesundheitssystem zu schützen, so dass etwa auch Krebs- und Herzpatienten immer gut versorgt würden.

Lauterbach warb erneut auch für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. Dies sei "der sicherste und schnellste Weg aus der Pandemie heraus."

Langfristig sei dies nur möglich, "wenn der allergrösste Teil der Bevölkerung so geimpft ist, dass schwere Verläufe auch mit neuen Varianten des Coronavirus nicht mehr erwartet werden können." Denn es müsse auch in Zukunft mit gefährlichen und besonders ansteckenden Varianten gerechnet werden. Daher solle eine Impfpflicht eingeführt werden - gründlich, aber zeitlich so, dass nicht ein viertes Pandemie-Jahr so eröffnet werden müsse wie jetzt.

Baden-Württemberg dringt auf FFP2-Masken auch in Bussen und Bahnen

12:50 Uhr: Baden-Württemberg macht Druck auf den Bund, damit künftig auch in Bussen und Bahnen eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken kommt. In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dringen Sozialminister Manne Lucha und sein Verkehrskollege Winfried Hermann (beide Grüne) darauf, diese Verschärfung endlich in die Tat umzusetzen.

Angesichts der rasant steigenden Inzidenzen durch die Omikron-Variante sei es "ein unbedingtes Gebot der Stunde, schnell, klar und einheitlich eine ausschliessliche FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr bundesgesetzlich zu regeln", schreiben die beiden Grünen-Politiker in dem Brief vom Donnerstag, der der dpa in Stuttgart vorliegt. Zuvor hatte der SWR über das Schreiben berichtet.

Die Landesminister verweisen darauf, dass einige Länder wie etwa Bayern und Sachsen schon eine FFP2-Maskenpflicht in Bussen und Bahnen auf eigene Verantwortung umgesetzt hätten, obwohl der Bund rechtlich zuständig sei. Wörtlich schreiben die beiden Grünen: "Sollte der Bund nicht in Kürze handeln, sieht sich das Land Baden-Württemberg verpflichtet, die FFP2-Maskenpflicht einzuführen, selbst wenn bisher nicht eindeutig geklärt ist, ob dies rechtssicher möglich ist, um den Ansprüchen an den Schutz der Bevölkerung gerecht zu werden."

Im Südwesten gilt seit Mittwoch FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen, also in Geschäften, der Gastronomie, Museen und Bibliotheken. In Bussen und Bahnen reicht bisher noch eine OP-Maske.

Fauci mit düsterer Prognose: Omikron wird fast alle treffen

Die extrem ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus wird nach Ansicht des führenden US-Experten Anthony Fauci früher oder später fast alle Menschen treffen. "Mit der aussergewöhnlichen und beispiellosen Effektivität der Übertragung wird Omikron letztlich fast Jeden finden", sagte der Immunologe und Präsidentenberater am Dienstag (Ortszeit). Vorschaubild: picture alliance

Frankreichs Lehrkräfte streiken gegen Corona-Regeln an Schulen

12:33 Uhr: Französische Lehrkräfte haben aus Protest gegen die Corona-Politik der Regierung am Donnerstag in zahlreichen Städten die Arbeit niedergelegt. Etwa 62 Prozent des Lehrpersonals an den Sekundarstufen I und II (Collège und Lycée) beteiligte sich nach Angaben der Gewerkschaft SNES-FSU an dem Streik. Für die Vorschulen und Grundschulen war die Gewerkschaft SNUipp-FSU davon ausgegangen, dass drei von vier Lehrkräften an dem Streik teilnehmen würden. Das Bildungsministerium gab eine Streikbeteiligung von etwa 31 Prozent der Lehrkräfte an.

Die Gewerkschaften kritisierten ständig wechselnde Corona-Regeln, die teils enorm kurzfristig und über die Medien bekanntgegeben würden. Das Personal sei schlecht geschützt und nach 20 Monaten Krise erschöpft. Sie forderten unter anderem simplere Corona-Vorschriften, die Anstellung von Hilfslehrkräften sowie die Verschiebung der Abiturprüfungen von März auf Juni.

Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron hatte die strikten Vorgaben zum Schliessen ganzer Klassen bei einzelnen Infektionsfällen kürzlich gelockert und ein abgestuftes Verfahren mit Selbsttests eingeführt. Damit sollen Eltern selber feststellen, ob und wann ihr Kind nach einer Infektion oder nach Kontakt mit Infizierten wieder in die Schule kann. Nun klagen Schulleiter über einen enormen Organisationsaufwand. Einige Verbände wollen auch aus Sicherheitsgründen wieder zu einem strengeren Regime zurück.

Regierungssprecher Gabriel Attal gab zu, dass in den vergangen Tagen mit den Corona-Regeln an Schulen nicht alles rund gelaufen sei. Er verteidigte aber die neuen Regeln. Derzeit seien nur zwei Prozent der Klassen geschlossen. Mit den vorherigen Regeln wären es angesichts der hohen Fallzahlen deutlich mehr. Schulschliessungen wolle man um jeden Preis verhindern.

Rekordzahl an Menschen wartet in England auf Behandlungen und OPs

12:15 Uhr: Die Zahl der Menschen in England, die auf eine planbare Operation oder Behandlung im Krankenhaus warten, hat einen Höchststand erreicht. Sechs Millionen Patienten standen Ende November 2021 im grössten britischen Landesteil auf den Wartelisten, wie aus Zahlen hervorgeht, die der englische Gesundheitsdienst NHS am Donnerstag veröffentlicht hat.

Das entspricht dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 2007. Mehrere Hunderttausende warten bereits länger als ein Jahr. Grossbritannien hat etwa 67 Millionen Einwohner, in England leben rund 56 Millionen von ihnen.

Wie bereits in vorherigen Corona-Wellen sind auch in den vergangenen Wochen wieder viele planbare Operationen verschoben worden, sodass sich der Rückstau weiter erhöhen dürfte.

Der hohe Druck auf die Kliniken, in denen aktuell ausserdem viele Beschäftigte krankheitsbedingt wegen der Omikron-Welle ausfallen, zeigt sich auch an langen Wartezeiten vor den Notaufnahmen. Die Zahl der Patienten, die länger als zwölf Stunden auf die Aufnahme warten mussten, hat im Dezember in England mit knapp 13.000 einen Rekord erreicht.

In Niederlanden wächst Widerstand gegen Corona-Lockdown

11:58 Uhr: Fast vier Wochen nach Verhängung des Corona-Lockdowns in den Niederlanden nimmt der Widerstand dagegen zu. Zahlreiche Provinzen und Unternehmer fordern ein Ende der Massnahmen.

Vor allem in den Grenzregionen zu Deutschland und Belgien kündigten Unternehmer an, Geschäfte und Gaststätten am Wochenende trotz des Verbotes zu öffnen. Die Regierung berät am Donnerstag über die Corona-Massnahmen und will am Freitag über eine Lockerung entscheiden.

Die Niederlande haben zur Zeit als einziges Land in Europa einen harten Lockdown. Nur Läden mit notwendigen Produkten wie Supermärkte und Apotheken sind geöffnet. Bürger dürfen maximal zwei Besucher empfangen. Das Nachbarland Deutschlands mit 17,5 Millionen Einwohnern hatte die Massnahmen am 19. Dezember verhängt, um die Omikron-Variante abzubremsen.

Vertreter der Provinzen nahe der deutschen Grenze appellierten in Medien an die Regierung, die Massnahmen zu lockern. 21 Bürgermeister aus der Provinz Gelderland im Osten erklärten am Mittwochabend, dass bei Geschäften, Gaststätten, und dem Sport- und Kultursektor die Grenze erreicht sei.

"Die Unternehmer und die Gesellschaft brauchen eine Perspektive." Auch Hochschulen und Universitäten fordern eine Lockerung.

Angesichts extrem hoher Infektionszahlen ist Gesundheitsminister Ernst Kuipers aber bisher skeptisch. "Unter den gegenwärtigen Umständen gibt es wenig Möglichkeiten, sehr viel zu lockern", sagte er.

Täglich werden mehr als 30.000 Neuinfektionen registriert. Allerdings geht die Zahl der Patienten in Krankenhäusern zurück.

Zahlreiche Wohnungen durchsucht: Razzien wegen mutmasslicher Impfpassfälschungen

11:53 Uhr: Die Polizei hat in Bayern und drei weiteren Bundesländern Wohnungen von mehr als 100 Personen durchsucht, die sich falsche Impfbescheinigungen besorgt haben sollen. Die Ermittler stellten bei der Aktion, die am frühen Donnerstagmorgen begann, unter anderem Impfausweise und Smartphones sicher. Zudem wurde bei Beschuldigten Blut entnommen, um den Impfstatus zu klären, wie ein Sprecher der Polizei erklärte.

Ausgangspunkt der Durchsuchungen ist der Fall eines Hausarztes im Landkreis Donau-Ries, der Scheinimpfungen verabreicht und Impfbescheinigungen ohne Impfung ausgestellt haben soll. Die Durchsuchungen richten sich nun gegen Personen, die im Verdacht stehen, den Arzt bewusst aufgesucht zu haben, um eine Impfung bescheinigt zu bekommen, ohne sich impfen zu lassen.

Gegen sie wird laut Polizei wegen der Beihilfe beziehungsweise Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und deren Verwendung ermittelt. Ausserdem stünden Verstösse gegen das Infektionsschutzgesetz im Raum. Gegen den Arzt wurde zwischenzeitlich ein Berufsverbot verhängt.

Bei den Durchsuchungen waren am Donnerstagmorgen mehr als 200 Beamte im Einsatz, zunächst verliefen sie nach Angaben eines Polizeisprechers friedlich.

Africa CDC fordert neuen Umgang mit den Corona-Restriktionen

11:46 Uhr: Mit dem Erreichen der 10-Millionen-Marke bei den Corona-Infektionen in Afrika ändert sich laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC auch der Umgang mit der Pandemie. "Wir befinden uns jetzt nicht mehr in der Logik einer Eingrenzung des Virus - es ist jetzt überall", sagte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) und betonte: "Die Zeit, zu der wir eine Kontakt-Nachverfolgung brauchten, sind vorbei." Strenge Restriktionen seien nicht mehr die geeignete Antwort - auch wenn die Bevölkerung bestimmte Vorsichtsmassnahmen unbedingt weiter einhalten müsse.

Impfen und Testen seien nun dagegen mehr denn je prioritär. "Die, die geimpft worden sind, werden zwar krank, landen aber nicht im Krankenhaus - das ist der Trend, den wir gerade erleben", sagte Nkengasong, der sowohl beim Testen wie auch beim Impfen eine stärkere Dezentralisierung auf dem Kontinent forderte.

In ganz Afrika wurden vergangene Woche 307.000 Corona-Neuinfektionen gezählt - ein Anstieg um zwei Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Das südliche Afrika stellte mit 43 Prozent erneut die meisten Fälle.

Der Kontinent hat mittlerweile 663 Millionen Impfdosen beschafft, doch sind in Afrika erst 10,9 Prozent der Bevölkerung zweifach gegen das Coronavirus geimpft. "Es gibt jetzt einen klaren Trend, wonach mehr Impfstoffe den Kontinent erreichen", sagte Nkengasong.

Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Seit deren Ausbruch wurden insgesamt 10,1 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert. "Wir haben damit jetzt eine wichtige Marke erreicht", betonte der CDC-Direktor. Die Dunkelziffer bei den Infektionen dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch sehr hoch sein.

Frankreich erleichtert Geimpften Reisen von und nach Grossbritannien

11:23 Uhr: Frankreich lockert für gegen das Coronavirus geimpfte Menschen die Restriktionen für Reisen von und nach Grossbritannien. Die Einreise nach Frankreich ist von Freitag an wieder ohne Angabe eines wichtigen Grundes und ohne vorherige Registrierung möglich, kündigte Premierminister Jean Castex am Donnerstag an.

In Frankreich müssen aus Grossbritannien eintreffende Geimpfte auch nicht mehr in Quarantäne. Lediglich ein negativer PCR- oder Schnelltest maximal 24 Stunden vor der Einreise ist weiter erforderlich.

Nichtgeimpfte müssen für die Einreise nach Frankreich oder die Ausreise nach Grossbritannien weiter ein wichtiges Motiv haben. Einreisende müssen sich vorab mit ihrer Zieladresse in Frankreich registrieren und dort in eine zehntägige Quarantäne begeben, die von der Polizei kontrolliert wird.

Die Reisebeschränkungen im Verkehr mit Grossbritannien seien im Dezember erlassen worden, um Frankreich vor der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu schützen. Da diese inzwischen auch in Frankreich die Oberhand gewonnen habe, könnten die strikten Beschränkungen für Geimpfte gelockert werden, erläuterte Castex.

Impfzug fährt etwas schneller: 780.000 Corona-Impfungen am Mittwoch

10:57 Uhr: Die Impfungen gegen das Coronavirus kommen in Deutschland etwas schneller voran. Am Mittwoch wurden 780.000 Impfdosen verabreicht, rund 66.000 mehr als tags zuvor. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin am Donnerstag über sein Dashboard mit. Im Schnitt der vergangenen sieben Tage habe es täglich 593.000 Impfungen gegeben, also rechnerisch sieben Personen pro Sekunde.

Damit sind dem RKI zufolge mindestens 60,1 Millionen Menschen oder 72,3 Prozent der Gesamtbevölkerung zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent bis Ende Januar an. 37,5 Millionen oder 45,1 Prozent haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. Diese ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Den höchsten Anteil von Auffrischungsimpfungen haben (Stand Donnerstag, 10:30 Uhr) das Saarland mit 54,1 Prozent sowie Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein mit 49,2 bis 49,6 Prozent. Den niedrigsten Booster-Anteil haben Sachsen mit 35,7 Prozent und Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen mit 38,4 bis 39,6 Prozent.

Nicht geimpft sind noch 20,9 Millionen Menschen oder gut ein Viertel der Bevölkerung. Dazu gehören auch vier Millionen Kleinkinder bis vier Jahre, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist.

Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen sind, "da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann". Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote um bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Bericht: Bundesweit mehr als 1.200 Anträge auf Schadenersatz wegen Corona-Impfung

10:36 Uhr: Seit Beginn der Corona-Impfkampagne sind bundesweit mindestens 1.200 Anträge auf staatliche Versorgungsleistungen nach möglichen Impfschäden gestellt worden. Die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) berichtete am Donnerstag nach einer Abfrage von Zahlen aus allen 16 Bundesländern, dass dort bislang 1.219 Anträge eingegangen seien.

Von den eingegangenen Anträgen wurden bisher 54 entschieden und davon wiederum 18 bewilligt, 30 abgelehnt, drei zuständigkeitshalber abgegeben und einer aus sonstigen Gründen erledigt.

Zu Einzelfällen und somit der etwaigen Schwere der Schäden oder der Höhe von Entschädigungen machten die Behörden keine Angaben. Der Zeitung zufolge stehen die 1.219 Anträge im Verhältnis zu 155,4 Millionen Impfungen - das entspricht einem Antrag pro 127.500 Impfungen.

Anspruch auf Versorgungsleistungen wegen Impfschäden ergeben sich aus dem Infektionsschutzgesetz (IfSG). Ein Impfschaden ist demnach "die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmass einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung". Nicht darunter fallen Impfreaktionen wie Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Fieber, die häufig auftreten.

Mehrere Pressesprecher wiesen gegenüber der NOZ darauf hin, dass der Gesundheitszustand nach sechs Monaten massgeblich für die Entscheidung über die Anträge sei. Zudem sei die Prüfung auf einen Zusammenhang des Gesundheitszustands mit der Impfung sehr umfangreich und zeitaufwendig.

Die meisten Anträge wurden mit 238 in Bayern gestellt, wovon bislang drei bewilligt wurden. Es folgt Nordrhein-Westfalen mit 188 Anträgen und bisher acht Bewilligungen. 102 Anträge gingen in Niedersachsen ein, dort wurde noch keiner anerkannt, 101 in Berlin bei ebenfalls noch keiner Anerkennung.

Das Bundesgesundheitsministerium wollte sich auf NOZ-Nachfrage nicht zur Zahl der Anträge äussern. Das für Impfstoffsicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut erklärte in seinem jüngsten Sicherheitsbericht von Ende Dezember: "Nach derzeitigem Kenntnisstand sind schwerwiegende Nebenwirkungen sehr selten und ändern nicht das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfstoffe" gegenüber einer Corona-Erkrankung.

Athen verpflichtet erneut freiberufliche Ärzte zum Corona-Dienst

09:32 Uhr: Die griechische Regierung hat Dutzende freiberufliche Ärzte zum Corona-Dienst verpflichtet. Die 90 Mediziner sollen schon von Donnerstag an in staatlichen Krankenhäusern vor allem in Nordgriechenland eingesetzt werden und ihre Kollegen dort entlasten, wie die Nachrichtenagentur ANA berichtet. Es handelt sich hauptsächlich um Anästhesisten und Lungenfachärzte.

Athen hatte bereits im November in Thessaloniki und Umgebung Dutzende Ärzte eingezogen. Die gesetzliche Grundlage dazu war angesichts der Pandemie bereits 2020 geschaffen worden. Sie ermöglicht es auch, Privatkliniken für die Versorgung von Kranken zu verpflichten.

Wegen der Omikron-Variante sind die griechischen Krankenhäuser seit Wochen stark belastet. Seit Jahresanfang werden in dem Land mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern täglich zwischen 25.000 und 50.000 Neuinfektionen gemeldet.

Verband: Labore stossen bei PCR-Tests an Kapazitätsgrenzen

08:36 Uhr: Die Medizinlabore in Deutschland nähern sich nach Angaben eines Branchenverbands in der Corona-Krise zunehmend den Grenzen ihrer Auslastung. "Die hohen Infektionszahlen gehen mit vielen Tests einher. Weil derzeit kaum priorisiert wird bei PCR-Tests, stossen die Labore in Deutschland zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen", sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin, Michael Müller, der "Rheinischen Post" am Donnerstag. Das sei für Kranke und Krankenhäuser kritisch.

"Daher ist es zwingend, dass insbesondere die Arztpraxen und Testzentren dazu angehalten werden, sich an der Nationalen Teststrategie auszurichten", forderte Müller. Bei knappen Kapazitäten müssten PCR-Tests entsprechend den dortigen Empfehlungen erfolgen.

"Dass man sich bald aus der Quarantäne freitesten lassen kann, wird unweigerlich zu einem Mehraufwand der Labore führen." Von Bundesregierung und Länder habe es keine Prognosen gegeben, "auf wie viel mehr Tests wir uns einstellen müssen". "Die Labore werden dem Ansturm nun weitgehend unvorbereitet begegnen müssen."

Am Dienstag hatte der Verband die Auslastung der Testkapazität noch auf 64 Prozent beziffert. Zur Diskussion über Kapazitätsengpässe sagte Müller einer Mitteilung zufolge: "Die Belastung in den Laboren ist zwar erheblich, aber ich sehe keinen Grund für zu grosse Sorgen." Vielmehr komme es bei zunehmendem Testgeschehen und begrenzten Testkapazitäten darauf an, die Teststrategie tatsächlich umzusetzen.

Der Leiter des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, sagte der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag: "Wir werden mit Sicherheit wie bei allen knappen Ressourcen Kapazitäten bündeln müssen, wo es erforderlich ist. Das gilt auch für Tests." Sobald es irgendwo eng werde, müsse priorisiert werden.

"Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur Vorrang", sagte er. Das Ziel sei aber, das bisherige Testregime so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. "Wir brauchen möglichst genaue Daten, um zu sehen, wie sich die Welle bei uns auswirkt", sagte Breuer.

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sprach sich für eine Priorisierung von PCR-Tests aus. Sie müssten einerseits für wichtige medizinische Diagnostik von Schwersterkrankten und andererseits für das Personal der kritischen Infrastruktur priorisiert bereitgehalten werden, sagte Dahmen am Donnerstag im RBB-Inforadio.

"Das kann bedeuten, dass im Einzelfall, beispielsweise beim Freitesten, es zu Verzögerungen kommt. Das bedeutet nicht nur lange Schlangen vor den Test-Zentren, sondern auch, dass es dauert, bis das Test-Ergebnis vorliegt", räumte Dahmen ein. Die Situation werde sich erst verbessern, wenn man die in die Höhe schnellenden Fall-Zahlen unter
Kontrolle bringe.

Erneut Höchstwert bei Neuinfektionen: RKI meldet mehr als 81.417 Fälle

06:28 Uhr: Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen hat erneut einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 81.417 Fälle in 24 Stunden. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:00 Uhr wiedergeben.

Am Mittwoch hatte die Zahl erstmals die Schwelle von 80.000 überschritten. Vor genau einer Woche waren es 64.340 erfasste Neuinfektionen, wobei es im Zuge der Feiertage Lücken bei Tests und Meldungen gegeben hatte.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 427,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 407,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 285,9 (Vormonat: 389,2).

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 316 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 443 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.743.228 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch 3,13 (Dienstag mit 3,34) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 6.878.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 115.051.

WHO entscheidet über Verlängerung des Corona-Gesundheitsnotstands

06:12 Uhr: Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf erörtert ein unabhängiger Experten-Ausschuss an diesem Donnerstag, ob die Corona-Lage weiterhin als internationaler Gesundheitsnotstand eingestuft wird. Dieser Notstand - genannt "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" - gilt inzwischen schon seit fast zwei Jahren.

Es ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Der Ausschuss will noch am Abend eine Empfehlung abgeben. Die Weltgesundheitsorganisation folgt in aller Regel einer solchen Empfehlung.

Die Erklärung einer Notlage soll den Fokus der Weltgemeinschaft auf ein gefährliches Problem lenken und Regierungen anspornen, Massnahmen zu ergreifen. Bei Corona sind das die bekannten Vorschriften wie Handhygiene, Maske tragen und Abstand halten.

Ob der Ausschuss empfiehlt, die Notlage für beendet zu erklären oder nicht: Praktisch hätte das kaum Konsequenzen. Experten sind jedoch besorgt, dass eine Beendigung ein falsches Signal senden könnte.

WHO-Coronaexpertin Maria van Kerkhove sagte am Mittwochabend in Genf: "Das Virus ist auf dem besten Weg, endemisch zu werden, daran besteht kein Zweifel. Aber wir sind noch nicht so weit."

Endemisch ist eine Krankheit, wenn sie in einer Region fortwährend auftritt. Dazu gehört etwa die Grippe, die einem saisonalen Muster folgt.

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez warf in der Europäischen Union bereits die Überlegung auf, ob COVID-19 nicht wie eine Grippe behandelt werden könne. Van Kerkhove warnte davor.

"Wir haben nicht die gleiche Vorhersehbarkeit wie bei der Grippe, wo wir ein typisches saisonales Muster haben", sagte sie. "Dahin dürften wir mit COVID-19 auch kommen. Aber wir sind noch nicht so weit."

Der WHO wird vielfach vorgeworfen, dass sie nach Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle in China Anfang 2020 nicht sofort eine Notlage erklärte. Viele Länder hätten die Tragweite des Problems deshalb zu spät erkannt.

Als die WHO die Notlage am 30. Januar 2020 ausrief, waren ausserhalb Chinas rund 100 Infektionen in 21 Ländern bekannt. Inzwischen wurden weltweit mehr als 308 Millionen Infektionen und fast 5,5 Millionen Todesfälle gemeldet.

Die Beendigung der Notlage könnte nach Befürchtung von Experten Länder veranlassen, dem Virus freien Lauf zu lassen. WHO-Expertin van Kerkhove hält das für falsch, weil zu viele Fälle die Gesundheitsdienste überlasten und weil besonders gefährdete Menschen in vielen Ländern mangels Impfstoff noch nicht geimpft wurden. Der Ausschuss besteht aber aus unabhängigen Experten.

Lauterbach sieht Impfziel bis Ende Januar in Gefahr

05:02 Uhr: Das Corona-Impfziel der Bundesregierung bis Ende Januar ist nach Einschätzung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach stark in Gefahr. Der SPD-Politiker sagte dem Nachrichtenportal "The Pioneer" am Donnerstag: "Es wird sehr schwer sein, das ist klar."

Bis Ende Januar sollen nach den Plänen der Ampel-Koalition 80 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft sein. Bis Mittwochmorgen erhielten 74,8 Prozent - oder 62,2 Millionen Menschen - mindestens eine Impfdosis.

Lauterbach sagte, über die Feiertage habe es einen Rückgang bei den Impfungen gegeben. "Daher muss man das wieder anschieben. Aber darüber lohnt es nicht zu lamentieren", sagte der Minister. "Wir müssen mit Hochdruck arbeiten."

Am Dienstag wurden in Deutschland mehr als 710.000 Impfstoffdosen verabreicht, darunter 48.500 Erstimpfungen. Am Montag gab es mehr als 520.000 Impfungen, darunter 34.700 Erstimpfungen.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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