- Eine vierte Corona-Impfung schützt laut einer israelischen Studie nicht ausreichend gegen die Omikron-Variante.
- Kurz vor einem EM-Spiel wurden fünf weitere deutsche Handballer positiv getestet.
- Alle weitere Corona-News vom 18. Januar im Ticker.
➤ Vor EM-Partie: Fünf weitere deutsche Handballer positiv getestet
Vor dem abschliessenden Vorrundenspiel bei der Europameisterschaft gegen Polen sind fünf weitere Spieler am Montag positiv getestet worden. Betroffen sind Torwart
Nach Angaben des Deutschen Handballbundes haben sich alle Betroffenen auf ihren Einzelzimmern im Teamhotel in Isolation begeben. Der Verband befinde sich momentan bezüglich möglicher Nachnominierungen mit Spielern, Bundesligavereinen und der EHF im Austausch. Bundestrainer
Den PCR-Test hatte die deutsche Mannschaft am Montagvormittag absolviert. Bereits am Montagmittag war der Corona-Fall von Wagner bekannt geworden, der erst am Sonntag in Bratislava eingetroffen war und eigentlich den bereits in Quarantäne befindlichen Julius Kühn ersetzen sollte. Der Zweitliga-Profi von den Eulen Ludwigshafen habe aber keinen Kontakt zu seinen Mitspielern oder dem Rest der deutschen Delegation gehabt, teilte der DHB mit. "Ich verstehe die Welt nicht mehr", sagte Wagner. "Mir geht es aktuell körperlich gut, aber die letzten Stunden waren eine emotionale Achterbahnfahrt."
Alle positiv getesteten Spieler müssen laut der Turnier-Regeln mindestens fünf Tage in Quarantäne bleiben. Erst danach könnten sie sich mit zwei negativen PCR-Tests an zwei aufeinanderfolgenden Tagen frei testen. Für die deutsche Mannschaft bedeutet dies eine erhebliche sportliche Schwächung.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Tausende Menschen protestieren deutschlandweit gegen Corona-Massnahmen
23:47 Uhr: Wie an den vorhergehenden Montagen haben am Abend in ganz Deutschland Tausende Menschen gegen Corona-Massnahmen und eine mögliche Impfpflicht demonstriert. Die Proteste waren von einem grossem Polizeiaufgebot und vielerorts auch von Gegendemonstrationen begleitet. Es kam zunächst nur vereinzelt zu Zwischenfällen. Mehrfach wurden Versammlungen aufgelöst, weil die Polizei keinen Versammlungsleiter feststellen konnte oder etwa gegen die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht verstossen wurde.
In Berlin protestierten nach Angaben der Polizei tausende Menschen gegen die Corona-Massnahmen. In Thüringen waren an zahlreichen Orten mehr als 21.000 Menschen bei Versammlungen dabei. In Bayern protestierten Zehntausende Menschen bei weit mehr als hundert Versammlungen. Hohe Teilnehmerzahlen meldete die Polizei auch aus Baden-Württemberg. In Rottweil nahmen etwa 1.400 Demonstranten an einem nicht angemeldeten Zug durch die Stadt teil. In Ravensburg und Friedrichshafen beteiligten sich jeweils mehr als 1.000 Menschen an ebenfalls nicht angemeldeten Versammlungen.
In Mecklenburg-Vorpommern heizte sich in der Rostocker Innenstadt die Stimmung nach einer Versammlungsauflösung auf, an zwei Kreuzungen fuhr die Polizei mit Wasserwerfern auf. Im brandenburgischen Cottbus löste die Polizei eine Demonstration mit rund 2.500 Teilnehmern mangels Versammlungsleiter auf. In der Kölner Innenstadt trafen unterdessen je rund 1.000 Gegner der Corona-Schutzmassnahmen und Teilnehmer einer Gegendemonstration aufeinander.
Telefonische Krankschreibungen sollen verlängert werden
22:23 Uhr: Die Gesundheitsminister der Länder haben den niedergelassenen Ärzten mit Blick auf die schnelle Verbreitung der Corona-Variante Omikron Unterstützung zugesagt. In einer Videoschalte am Montagabend baten die Ressortchefs das Bundesgesundheitsministerium, die Regelungen zur telefonischen Krankschreibung bei Atemwegserkrankungen zu verlängern. Die Ärzte bräuchten diese Unterstützung, "damit sie nicht von Patienten überrollt werden", sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne nach den Beratungen. Die SPD-Politikerin ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
Zudem soll es weiterhin möglich sein, dass ärztliche und psychotherapeutische Konsultationen digital erfolgen. Auch einen Rettungsschirm für Praxen soll es geben, wenn diese einen hohen Personalausfall haben oder nicht akute Behandlungen verschoben werden müssten. Das Bundesgesundheitsministerium soll zudem die Kostenübernahme bei der Aufnahme ausländischer Patienten in Deutschland klären.
Die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus' von sechs auf drei Monate war in der Schalte ebenfalls Thema. Die Länder-Ressortchefs baten das Bundesgesundheitsministerium, Übergangsregelungen für betroffene Personen zu erarbeiten. Diese seien insbesondere für gebuchte Reisen und für den Zugang zu Veranstaltungen notwendig, sagte Grimm-Benne. "Das ist als Problemstellung erkannt worden."
Laut Grimm-Benne kündigte Bundesgesundheitsminister
Änderungen könnte es demnächst auch bei der Teststrategie geben, um einer Überlastung der Laborkapazitäten entgegenzuwirken. Eine Freitestung aus der Quarantäne oder Isolation soll grundsätzlich mit einem Schnelltest statt einem PCR-Test durchgeführt werden. Lediglich bei Beschäftigten der kritischen Infrastruktur wie in Pflegeheimen und Krankenhäusern soll in diesen Fällen noch ein PCR-Test erfolgen. Wer in Quarantäne müsse, habe jedoch weiterhin Anspruch auf einen PCR-Test, sagte Grimm-Benne.
Lauterbach impft Jugendliche bei Besuch in Impfzentrum
19:06 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat in einem Schweriner Impfzentrum selbst zur Nadel gegriffen. Bei dessen Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern liessen sich die 13 und 15 Jahre alten Brüder Alexander und Christopher Farys ihre Auffrischungsimpfung von dem gelernten Mediziner höchstpersönlich setzen. Die beiden Jugendlichen waren am Montag mit ihrem Vater zum Impfzentrum gekommen.
Bereits im Dezember hatte Lauterbach nach eigenen Angaben bei einem Besuch in Hannover zwei Kinder gegen das Coronavirus geimpft.
Israelische Studie: Vierte Impfung nicht ausreichend gegen Omikron
17:43 Uhr: Eine vierte Corona-Impfung schützt laut einer israelischen Studie nicht ausreichend gegen die Omikron-Variante. Man beobachte auch bei vierfach Geimpften Ansteckungen, sagte Professor Gili Regev vom Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv.
Zwei Wochen nach einer vierten Dosis des Präparats von Biontech/Pfizer sei zwar ein "schöner Anstieg" der Antikörper zu beobachten. Deren Zahl liege sogar etwas über dem Wert nach der dritten Impfung. "Aber für Omikron ist dieser schöne Wert nicht genug." Regev betonte, es handele sich um Zwischenergebnisse der Studie, sie wollte daher auch keine genaueren Zahlen nennen.
Rund 150 Teilnehmer der Studie hatten vor zwei Wochen eine vierte Dosis des Vakzins von Biontech-Pfizer erhalten. Vor einer Woche erhielten dann 120 weitere Teilnehmer nach drei Dosen Biontech/Pfizer eine vierte Impfung mit Moderna. Es sei weltweit der erste Versuch mit einer vierten Impfung mit kombinierten Vakzinen, sagte Regev. Die Ergebnisse beider Gruppen nach einer Woche seien sehr ähnlich. "Wir sehen keinen erheblichen Unterschied."
"Die Entscheidung (in Israel), Immungeschwächten die vierte Dosis zu geben, könnte zwar einen kleinen Vorteil verleihen", sagte Regev. "Aber vermutlich nicht genug, um sie der ganzen Bevölkerung zu geben." Gegenwärtig können sich in Israel auch über 60-Jährige und medizinisches Personal zum vierten Mal impfen lassen.
Regev sprach angesichts der vorläufigen Studienergebnisse von einem "Dilemma", ob man über 60-jährigen, gesunden Menschen die vierte Dosis geben sollte. "Wenn jemand eine persönliche Gefährdung hat, dann sollte man besser jetzt impfen, wenn nicht, dann vielleicht besser abwarten."
Nur rund 62 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Dies sind zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung. 30 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei acht Prozent ist die Gültigkeit der Impfung abgelaufen. Knapp 4,4 Millionen Israelis haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits die dritte Impfdosis erhalten, mehr als 537.000 schon die vierte.
Illegale Partys bereiten grosse Sorgen auf Mallorca
17:31 Uhr: Illegale Partys und Massenansammlungen auf Mallorca im Rahmen der Januar-Volksfeste bereiten den Behörden der spanischen Ferieninsel angesichts der weiter steigenden Corona-Zahlen grosse Sorgen. Man befürchte, dass diese Ausgelassenheit das Erreichen des Höhepunkts der neuen Pandemie-Welle verzögern könnte, warnte am Montag in Palma die regionale Gesundheitsministerin Patricia Gómez.
Das, was man am Wochenende zum Beispiel in der Gemeinde Sa Pobla im Norden der Insel gesehen habe, könne sich am Donnerstag in Palma, der Hauptstadt Mallorcas, im Rahmen des Sant-Sebastià-Festes in noch grösserem Umfang wiederholen, sagte Gómez. Neben anderen Massnahmen habe man die Zwangsschliessung von vier Lokalen angeordnet, die sich nicht an das vorgeschriebene Limit der Gäste-Zahl gehalten hätten.
Obwohl es auf Mallorca derzeit kaum Touristen aus Deutschland, Grossbritannien und anderen Ländern gibt, macht die Mittelmeer-Insel ihrem Ruf der Party-Hochburg auch dieser Tage alle Ehre: Auf dem Dorfplatz von Sa Pobla versammelten sich am Sonntagabend zahlreiche vorwiegend jüngere Menschen, um am Vorabend des Sant-Antoni-Festes dichtgedrängt zu feiern, zu singen und unter anderem auch Alkohol zu trinken.
An die aktuell auch im Freien landesweit geltende Maskenpflicht hielten sich nur wenige Teilnehmer, wie die "Mallorca Zeitung" und andere Regionalmedien berichteten. "Es herrschte wildes Chaos", titelte "Última Hora". Die Polizei schritt nicht ein.
Die Feierlichkeiten der Januar-Feste Sant Antoni und Sant Sebastià - unter anderem mit Konzerten und Feuerwerk - waren wegen Corona zwar offiziell abgesagt worden. Die Menschen verabredeten sich aber in Sa Pobla und anderen Ortschaften den Berichten zufolge über soziale Netzwerke. Ministerin Gómez räumte ein, die meisten Menschen seien "nach dem zweijährigen Kampf" der Corona-Restriktionen überdrüssig.
Auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln wurden zuletzt 1.218 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert, landesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien bei 1.654. Zum Vergleich: In Deutschland betrug dieser Wert am Montag 528.
Corona-Kontakt: Von der Leyen nicht bei Sassolis Trauerfeier dabei
17:11 Uhr: EU-Kommissionschefin
Diese Woche tagt das EU-Parlament in Strassburg. Wer vollständig geimpft ist, muss nach belgischen Corona-Regeln nicht in Quarantäne, wenn man einen Hochrisikokontakt zu einem infizierten Menschen hatte. Es wird jedoch unter anderem empfohlen, für zehn Tage Abstand zu halten und eine Maske zu tragen.
Zudem teilte die EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, am Montag mit, dass sie positiv getestet worden sei, nachdem sie leichte Symptome entwickelt habe. Sie habe sich isoliert und konzentriere sich nun darauf, dass es ihr besser gehe.
Anhörung zur Impfpflicht in Österreich: Lob für Flexibilität
16:42 Uhr: Experten haben die geplante Corona-Impfpflicht in Österreich in einer parlamentarischen Anhörung als flexible und verhältnismässige Regelung bezeichnet. Die im Impfpflicht-Gesetz vorgesehenen Schritte seien so angelegt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt werden könnten und das Parlament zum Beispiel vor einer möglichen scharfen Kontrolle der Bürger erneut beteiligt werden müsse, sagte die Juristin Christiane Wendehorst am Montag vor dem Gesundheitsausschuss des Nationalrats in Wien.
"Das COVID-Impfschutzgesetz unterliegt einer kontinuierlichen Prüfung und Kontrolle", so die von der Regierung als Expertin berufene Juristin der Universität Wien. Auch der von den liberalen Neos als Fachmann geladene Jurist Konrad Lachmayer sah die Verhältnismässigkeit des in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Schritts als gegeben an.
Der Gesetzentwurf der ÖVP-Grünen-Regierung, der am Donnerstag vom Parlament beschlossen werden soll, sieht einen Stufenplan vor. Zwar soll wie geplant die Impfpflicht zum 1. Februar in Kraft treten, aber erst ab Mitte März stichprobenartig kontrolliert werden. Ob es zu einem lückenlosen Abgleich zwischen Melde- und Impfregister kommt, steht noch nicht fest.
Mediziner, die von der Regierung und der ebenfalls für die Impfpflicht eintretenden oppositionellen SPÖ geladen waren, wiesen auf den grossen Nutzen der Impfung hin. Geimpfte seien unter anderem viel weniger ansteckend als Ungeimpfte, sagte der Wiener Mediziner
Für die rechte FPÖ, die als einzige Parlamentspartei gegen die Impfpflicht ist, bezweifelte der Jurist Michael Geistlinger die Angemessenheit des Gesetzes. Er verwies auf eine aus seiner Sicht unzureichende Datenlage.
Österreich hat mit 72 Prozent eine etwas geringere Impfquote als Deutschland. Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist seit Wochen nur noch mässig.
Lauterbach will weiter keinen Vorschlag zur Impfpflicht machen
16:17 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will weiter keinen eigenen Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht ausarbeiten. "Als Bundesgesundheitsminister muss man respektieren, wenn eine Entscheidung eine Gewissensentscheidung des Parlaments ist. Dann machen die Abgeordneten Vorschläge und nicht der Minister oder die Ministerin", sagte Lauterbach am Montag in Schwerin bei seinem Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) hat der Bundesgesundheitsminister das Impfzentrum der Landeshauptstadt besucht und dort auch selbst geimpft.
Lauterbach kommentierte auch die Aussagen des Virologen Christian Drosten, der in der milder verlaufenden Omikron-Variante eine Chance sieht und im "Tagesspiegel am Sonntag" davon sprach, dass sich alle Menschen früher oder später mit SARS-CoV-2 infizieren müssen. Der SPD-Politiker bewertet die Aussage Drostens nicht als Parteinahme für oder gegen eine Impfpflicht. Der Wissenschaftler der Berliner Charité hatte zudem auf die Bedeutung der Impfung vor allem für Ältere hingewiesen. Genau diese Altersgruppe wolle Lauterbach nicht durch zu frühe Lockerungen gefährden.
Lauterbach betonte, dass er persönlich die Impfpflicht befürworte, da ansonsten im kommenden Herbst wieder eine Situation drohe, in der wie aktuell über Einschränkungen diskutiert werden müsse. Zu der Frage, ob die Impfpflicht angesichts der Omikron-Variante noch gebraucht wird, sagte er: "Ich bin fest davon überzeugt, wenn wir das Problem lösen wollen, auf eine saubere und sichere Art und Weise, dann ist die Impfpflicht der beste Weg."
Anthony Fauci: Mit Corona leben - Impfung gegen unbekannte Varianten nötig
15:53 Uhr: Nach Einschätzung des US-Immunologen Anthony Fauci wird es künftig darum gehen, das Coronavirus so zu kontrollieren, dass das gesellschaftliche Leben wie zuvor gewohnt stattfinden kann. Ausrotten lassen werde sich der Erreger wohl nicht. "Wenn Sie sich die Geschichte der Infektionskrankheiten ansehen, haben wir nur eine Infektionskrankheit ausgerottet, und das sind die Pocken", sagte Fauci am Montag bei einer virtuellen Diskussionsrunde des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Fauci hält die Entwicklung eines Impfstoffes für nötig, der besser alle gegenwärtigen und vor allem auch mögliche neu auftretende Varianten abdeckt. Dies wäre "ein sehr, sehr wichtiges wissenschaftliches Ziel", weil momentan mit der Anpassung der Vakzine an aktuelle Varianten der Entwicklung des Virus nur hinterhergejagt werde, was auf lange Sicht nicht hilfreich sei.
Fauci sagte zudem, dass einer der grössten Fehler bei der Bekämpfung der Pandemie gewesen sei, dass die Länder weitestgehend allein gehandelt hätten. "Ich denke, wir hätten eine viel koordiniertere globale Reaktion haben sollen, wie ich so oft gesagt habe. Eine globale Pandemie erfordert eine globale Antwort."
China meldet höchsten Stand an Corona-Infektionen seit März 2020
15:32 Uhr: Zweieinhalb Wochen vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele von Peking hat die Zahl der Corona-Infektionen in China den höchsten Stand seit fast zwei Jahren erreicht. Am Montag wurden nach Behördenangaben 223 Neuinfektionen registriert, so viele wie zuletzt im März 2020.
Alarmiert hatten die Behörden am Wochenende auf den Fall einer mit der Omikron-Variante des Coronavirus infizierten Frau in Peking reagiert, die zuvor nicht im Ausland war und keinen Kontakt zu Infizierten hatte. Eine Behördensprecherin sagte am Montag, das Virus sei auf der Aussenseite und im Inneren eines Briefes nachgewiesen worden, den die Frau aus Kanada erhalten habe. Bei der Untersuchung der gesamten Post-Ladung seien fünf weitere Briefe mit Spuren von Coronaviren gefunden worden. Es sei nicht auszuschliessen, dass das Virus auf diesem Wege übertragen worden sei.
Wegen der "komplizierten" Corona-Situation sagte das Organisationskomitee der Olympischen Spiele am Montag den Ticket-Verkauf für Zuschauer ab. Stattdessen dürften nur geladene Gäste bei den Wettkämpfen zuschauen.
Anklage wegen erfundenen Coronatest-Zentren - Millionenschaden
15:05 Uhr: Weil sie mindestens elf Corona-Testzentren komplett erfunden und fiktive Tests und Impfungen abgerechnet haben soll, ist eine Frau in Essen angeklagt worden. Wie aus einem Bericht an den Rechtsausschuss des Landtags hervor geht, soll ein Schaden von 1,1 Millionen Euro entstanden sein. Das meiste Geld sei sichergestellt worden - die Angeschuldigte sitze in Untersuchungshaft.
Laut Justizministerium wurde am 7. Januar vor dem Schöffengericht Essen Anklage erhoben. Die Beschuldigte soll demnach bundesweit bei Kassenärztlichen Vereinigungen im Online-Verfahren die elf Teststellen angemeldet haben, "die tatsächlich nicht existiert hätten." 925.000 Euro der mutmasslichen Beute habe man durch Kontopfändungen sichern können.
Nächster Corona-Fall bei deutschen Handballern: Wagner positiv
14:46 Uhr: Die deutschen Handballer haben bei der Europameisterschaft den nächsten Corona-Fall in ihren Reihen. Nach Rückraumspieler Julius Kühn wurde auch der erst am Vortag für Kühn nachnominierte Hendrik Wagner positiv auf das Coronavirus getestet, wie der Deutsche Handballbund (DHB) am Montag mitteilte. Da Wagner erst am Sonntag ins deutsche Teamhotel in Bratislava gekommen war und sich seitdem isolierte, hatte er bislang jedoch keinen Kontakt zu seinen Mitspielern oder dem Rest der deutschen Delegation.
"Ich verstehe die Welt nicht mehr", sagte Wagner. "Mir geht es aktuell körperlich gut, aber die letzten Stunden waren eine emotionale Achterbahnfahrt." Wie Kühn befindet sich nun auch der 24-jährige Wagner vom Zweitligisten Eulen Ludwigshafen in Isolation. Wann beziehungsweise ob er bei der EM noch zum Einsatz kommt, ist vorerst unklar.
Mindestens fünf Tage muss er laut der Turnier-Regeln nun in Quarantäne bleiben, dann könnte er sich frei testen. Die bereits für die Hauptrunde qualifizierte DHB-Auswahl bestreitet am Dienstag (18:00 Uhr/ZDF) ihr abschliessendes Vorrundenspiel gegen Polen.
"Mir tut es leid, dass Hendrik Wagner so ausgebremst worden ist. Ich hoffe, dass die Infektion bei ihm einen milden Verlauf hat", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Ob Bundestrainer Alfred Gislason nun einen weiteren Akteur nachnominiert, blieb ebenfalls zunächst unklar.
FFP2-Maske schützt besser vor Omikron-Infektion als das bei Delta der Fall ist
13:55 Uhr: Omikron verbreitet sich - wie zu erwarten war - rasend schnell. Allerdings sollen FFP2-Masken besser vor einer Infektion mit der hochansteckenden Variante schützen als dies bei der Delta-Variante der Fall ist. Das hat ein Team des Max-Planck-Instituts in Göttingen herausgefunden.
Ein Ergebnis der Forscherinnen und Forscher: Tragen die infizierte und die nicht-infizierte Person eine gut sitzende FFP2-Maske, liegt die Gefahr einer Ansteckung nach 20 Minuten selbst auf kürzester Distanz bei kaum mehr als einem Promille. "Die Membranen von FFP2- oder KN95-Masken, aber auch von manchen medizinischen Masken filtern extrem effektiv", sagte Forschungsgruppenleiter Mohsen Bagheri. "Das Ansteckungsrisiko wird dann von der Luft, die an den Rändern der Maske aus- und einströmt dominiert."
Anders sieht das bei schlecht sitzenden Masken aus. In dem Fall steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion auf vier Prozent, bei nicht gut angepassten OP-Masken im gleichen Szenario auf zehn Prozent.
Das Göttinger Team kommt zu dem Schluss: "Unsere Ergebnisse zeigen noch einmal, dass das Maske-Tragen an Schulen und auch generell eine gute Idee ist", sagte Direktor beim Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Eberhard Bodenschatz.
Isolationszeit für Corona-Infizierte in England erneut verkürzt
12:52 Uhr: Corona-Infizierte in England können ihre Isolation inzwischen bereits nach fünf vollen Tagen beenden. Die neue Regelung gilt seit Beginn dieser Woche. Sie sieht vor, dass nach zwei negativen Antigen-Selbsttests an Tag fünf und Tag sechs die Isolation vorzeitig beendet werden kann, solange kein Fieber vorliegt. Gezählt wird dabei vom Tag nach Beginn der Symptome oder des ersten positiven Testergebnisses.
Die Regierung will mit der neuen Regelung den massiven Personalmangel im Gesundheitsbereich und anderen Branchen bekämpfen. Hohe Infektionszahlen in der Omikron-Welle haben dafür gesorgt, dass reihenweise Krankenhäuser in England angaben, ihren Betrieb nicht wie üblich aufrechterhalten zu können, weil viele Mitarbeiter in Isolation mussten.
Den Modellrechnungen der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency zufolge sind nur noch rund sieben Prozent der Menschen infektiös, die nach fünf Tagen und zwei negativen Antigen-Tests ihre Isolation verlassen.
Produktion von Corona-Arzneien in Deutschland nimmt Fahrt auf
12:15 Uhr: Corona-Medikamente werden für infizierte Patienten zur nächsten Chance. Bei der Produktion von Therapeutika liegen aktuell Konzerne aus der Schweiz, Grossbritannien und den USA vorn. Doch bei Produktion und Verteilung spielen auch deutsche Standorte eine Rolle.
Der US-Konzern und Biontech-Partner Pfizer stellt sein Medikament Paxlovid gegen schwere COVID-Verläufe hauptsächlich in Freiburg her. Nach Erhalt und Genehmigung des Wirkstoffs startet der Prozess zum Mischen, Granulieren, Pressen und Beschichten der Tabletten, sagt eine Sprecherin. "Ein Team von Qualitätsexperten stellt sicher, dass die höchsten Standards eingehalten werden." Zudem werde in Freiburg, wo 1.700 Menschen für Pfizer arbeiten, mit der Verpackung begonnen.
Der Pharmariese geht davon aus, in diesem Jahr weltweit mindestens 120 Millionen Einheiten fertigzustellen - davon rund 30 Millionen in der ersten Jahreshälfte. "Wir sind dabei, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen und die Produktion weiter hochzufahren", kündigte Pfizer an.
Deutschland hat bereits eine Million Packungen von Paxlovid bestellt. Mit ersten Lieferungen rechnet Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) noch im Januar. Das Mittel eigne sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten, heisst es. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat schon eine Notfallzulassung für das Medikament ausgesprochen, in der EU läuft die Prüfung noch.
Eine weitere Arznei ist Roactemra vom Schweizer Konzern Roche. Sie wird gegen eine überschiessende körpereigene Immunabwehr bei stark fortgeschrittenen Corona-Erkrankungen verabreicht. Das in der EU zugelassene Mittel wird unter anderem in Mannheim verpackt und abgefüllt. Dort und am bayerischen Standort Penzberg arbeiten mehr als 1000 Beschäftigte in der Sterilabfüllung für den globalen Markt.
Medikamente gelten als Säule der Corona-Bekämpfung. Sie sind aber im Vergleich zu Impfungen teurer und in der Anwendung oft komplizierter.
"Der grosse Gamechanger sind sicherlich die Impfstoffe, nicht die Therapeutika", sagt der Münchner Infektiologe Christoph Spinner. Therapeutika seien jedoch eine wichtige Ergänzung für "Menschen, die beispielsweise wegen einer chronischen Erkrankung nicht geimpft werden und damit keinen vergleichbaren Immunschutz aufbauen können".
Mehr als eine halbe Million Corona-Impfungen am Wochenende
11:55 Uhr: In Deutschland sind am Wochenende mehr als eine halbe Millionen Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Am Sonntag wurden 129 000 Impfungen vorgenommen, am Samstag waren es 408 000, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts vom Montag hervorgeht.
Mindestens 60,5 Millionen Menschen haben den vollständigen Grundschutz gegen das Coronavirus mit der meist nötigen zweiten Impfung erhalten. Das entspricht mindestens 72,7 Prozent der Bevölkerung. Hier liegt wie auch bei der Quote Erstgeimpfter Bremen im Bundesländer-Vergleich an der Spitze. Sachsen ist jeweils Schlusslicht.
Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben 39,2 Millionen Menschen (47,1 Prozent) erhalten. Diese ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron. Beim Anteil der Menschen mit Auffrischungsimpfungen ist das Saarland vorn, auch hier liegt Sachsen am Ende der Skala.
Mindestens eine Impfdosis erhalten haben bisher 62,4 Millionen Menschen (75,1 Prozent). Die Bundesregierung strebt eine Quote von 80 Prozent Erstgeimpfter bis Ende Januar an.
Drei statt sechs Monate: RKI verkürzt Genesenstatus
10:24 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat die Vorgaben für den Genesenenstatus geändert. Wer sich mit Coronavirus infiziert hat und genesen ist, galt bislang sechs Monate als immun - und erfüllte damit die 2G-Regeln.
Mit Wirkung vom 15. Januar ist das nicht mehr gültig. Ein Genesenennachweis im Sinne der COVID-19-Schutzmassnahmen entspricht nur noch den Vorgaben, wenn das Datum der Abnahme des positiven PCR-Testes maximal 90 Tage zurückliegt. Zuvor lag die Grenze bei 180 Tagen - also etwa einem halben Jahr.
Genesene, deren Infektion länger als drei Monate her ist, müssen demnach eine Impfung nachweisen, wenn beispielsweise Restaurants oder Kulturveranstaltungen den 2G-Status abfragen. Als Genesener gilt man, wenn der positive PCR-Test mindestens 28 Tage zurückliegt.
Luca-App ändert Geschäftsmodell und senkt Preise
09:42 Uhr: Die Macher der umstrittenen Luca-App zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind den Bundesländern in den laufenden Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung entgegengekommen. Die Länder müssen sich nicht mehr für ein volles Jahr auf die Nutzung des Luca-Systems verpflichten, sondern können sich Monat für Monat entscheiden, ob die Gesundheitsämter die Luca-Daten nutzen können, teilte die Betreibergesellschaft Cultur4Life am Montag in Berlin mit.
Gleichzeitig halbierten die Luca-Macher die Kosten: Pro Gesundheitsamt werden künftig 9.000 Euro im Jahr fällig statt bislang 18.000 Euro. Damit könne die Infrastruktur und Software des Luca-Systems erhalten bleiben, sagte Culture4Life-Geschäftsführer Patrick Hennig der Deutschen Presse-Agentur.
Die Luca-App war vor gut einem Jahr mit grossen Erwartungen gestartet worden, um die in den meisten Infektionsschutzverordnungen vorgeschriebene Erfassung der Kontaktdaten von Restaurantgästen und Event-Besuchern möglichst datenschutzfreundlich und effizient zu erledigen. An dem System entzündete sich aber immer wieder heftige Kritik. Luca-Skeptiker stören sich vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Ausserdem bezweifeln sie, dass das Luca-System die Gesundheitsämter tatsächlich wirkungsvoll unterstützen kann. Die Verträge mit 13 Bundesländern (alle ausser Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen) hatten bislang ein Jahresvolumen von 20 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Bislang hat von den 13 Luca-Vertragsländern nur Schleswig-Holstein eine Kündigung schriftlich ausgesprochen. Es gibt aber Hinweise darauf, dass auch Bundesländer wie Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bremen vor einer Vertragskündigung stehen.
Virologe Stöhr erwartet Durchseuchung - und ist optimistisch für den Sommer
08:10 Uhr: Angesichts der aktuellen Corona-Welle mit der hoch ansteckenden Omikron-Variante erwartet der Virologe
Diese Immunität werde "oben draufgepflanzt" auf die Immunisierung durch Impfungen, fuhr Stöhr fort. Beides zusammen werde zu einem anhaltenden Immunschutz führen, so dass man auch nicht das vierte, fünfte, sechste, oder siebte Mal boostern müsse. Im Herbst müsse man dann sehen, ob man den über 60-Jährigen noch einmal ein Impfangebot mache.
Angesichts der Millionen Ungeimpften oder zumindest nicht vollständig Geimpften ist Vorsicht nach den Worten Stöhrs zwar weiter ganz wichtig. Dennoch gibt er sich überzeugt: "Im Frühjahr, Sommer dann wird es sehr entspannt."
Auch der Virologe Christian Drosten sieht im häufig milderen Verlauf nach Ansteckung mit der Omikron-Variante eine "Chance", in den endemischen Zustand zu kommen - "breite Immunität vorausgesetzt", wie er dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte. Alle Menschen müssten sich früher oder später mit Sars-Cov-2 infizieren, meint er. "Ja, wir müssen in dieses Fahrwasser rein, es gibt keine Alternative", sagte Drosten. "Wir können nicht auf Dauer alle paar Monate über eine Booster-Impfung den Immunschutz der ganzen Bevölkerung erhalten." Das müsse das Virus machen.
Krankenhäuser müssen wohl wegen der Pandemie erneut planbare Operationen verschieben
07:12 Uhr: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht davon aus, dass wegen der neuen Corona-Infektionswelle erneut planbare Operationen verschoben werden müssen. "Die Krankenhäuser müssen Personal auf die schwerkranken Patienten konzentrieren", sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gass, der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Personelle Reserven gebe es nicht. "Deswegen müssen wir erneut, wenn es soweit medizinisch vertretbar ist, Patienten auf die Warteliste nehmen."
Dabei handle es sich auf der einen Seite um Behandlungen von chronisch kranken Patienten. "So haben wir etwa in Spitzenzeiten der Pandemie bis zu 25 Prozent der Hüft-OPs verschoben", sagte Gass. Es gehe aber auch um Krebs-Operationen. "Zeitweise hatten wir einen deutlichen Rückgang von bis zu 18 Prozent bei Darmkrebs-OPs", sagte Gass und fügte hinzu: "Das ist für die einzelnen Patienten sehr belastend."
Auf die Frage, ob die Menschen denn noch freiwillig in die Klinik kämen, antwortete Gass der Zeitung: "Uns treibt wirklich um, dass wir weniger Verdachtsfälle zum Beispiel auf Herzinfarkte und Schlaganfälle verzeichnen." Die Patienten seien von sich aus "ein Stück weit zurückhaltender und riefen seltener den Notarzt. "Wir haben die grosse Sorge, dass ein Teil dieser Fälle unversorgt bleibt."
Grössere Ausfälle beim Pflegepersonal sieht Gass durch die gestiegenen Corona-Infektionszahlen noch nicht: "Bisher haben wir von den Krankenhäusern noch keine Rückmeldung zu massiven Personalausfällen durch Quarantäne oder Infektionen, so dass die Krankenhausversorgung bedroht wäre", sagte er der "Rheinischen Post".
RKI registriert 34.145 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 528,2 an
06:27 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit einen neuen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 528,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 515,7 gelegen, vor einer Woche bei 375,7 (Vormonat: 413,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 34.145 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:57 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 25.255 Ansteckungen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 30 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 52 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8.000.122 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 3,23 an (Donnerstag 3,09, Mittwoch 3,13). Sie war damit erstmals seit einigen Tagen wieder gestiegen. Am Wochenende wird sie nicht veröffentlicht.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 7.000.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 115.649.
Verstoss gegen Quarantäneregeln: Credit-Suisse-Chefaufseher muss gehen
05:51 Uhr: Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Bank Credit Suisse hat nach einem Verstoss gegen die Quarantäneregeln des Landes seinen Job verloren. Chefaufseher António Horta-Osório sei nach einer Untersuchung des Verwaltungsrats mit sofortiger Wirkung durch den Schweizer Axel Lehmann ersetzt worden, teilte das Geldinstitut in der Nacht zu Montag mit. Der portugiesisch-britische Doppelstaatler hatte den Posten vergangenes Jahr übernommen und sich am 28. November einen folgenschweren Fauxpas geleistet: Nach einer Reise von Grossbritannien nach Zürich hätte er eigentlich zehn Tage in Quarantäne gehen müssen, doch der Top-Banker verliess das Land schon nach drei Tagen wieder in einem Privatjet.
Die Zeitung "Blick" machte den Fall schliesslich publik. Einen Tag später erklärte die Bank, Horta-Osório habe Selbstanzeige erstattet. In der Mitteilung zum Personalwechsel an der Spitze des Verwaltungsrats gab sich der abgetretene Chefaufseher nun reumütig: "Ich bedauere, dass einige meiner persönlichen Handlungen zu Schwierigkeiten für die Bank geführt und meine Fähigkeit beeinträchtigt haben, diese nach innen und aussen zu vertreten. Ich bin daher zur Auffassung gelangt, dass mein Rücktritt zu diesem Zeitpunkt im Interesse der Bank und ihrer Stakeholder ist."
Die Schweiz hatte die Quarantäneregel für Ankünfte aus einigen Ländern im November verhängt. Sie galt zum Zeitpunkt von Horta-Osórios Flug aus Grossbritannien, ist inzwischen aber wieder aufgehoben worden.
Niedersachsens Innenminister: Konsequent bei Corona-Demos eingreifen
03:05 Uhr: Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat ein konsequentes Durchgreifen des Staates gegen Regelverstösse und Gewalt bei Protesten gegen die Corona-Politik angekündigt. "Wer sich den Massnahmen der Polizei widersetzt oder versucht, mit rücksichtsloser Gewalt oder sogar einem Kind vor dem Bauch eine Polizeisperre zu durchbrechen, macht deutlich, dass es um Aggression und einen Angriff auf den Staat geht. Und das werden wir uns, stellvertretend für die grosse Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, nicht gefallen lassen", sagte der SPD-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag).
"Es wird von einer Diktatur und von Faschisten gesprochen, es wird von Gewalt und Verschwörungen geredet. Und daran erkennt man, dass es vielen derjenigen, die auf die Strasse gehen, eigentlich nicht um die Corona-Massnahmen geht, sondern vielmehr um eine Verächtlichmachung und Verunglimpfung des Staates und der Demokratie", betonte Pistorius. Hier werde der "wehrhafte Rechtsstaat" sehr genau aufpassen und einschreiten, wo immer es notwendig sei.
Kommt die Impfpflicht doch nicht? "Omikron ändert die Spielregeln"
02:01 Uhr: Der FDP-Politiker Stephan Thomae hat seine Zweifel an einer allgemeinen Corona-Impfpflicht bekräftigt. "Omikron ändert die Spielregeln", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). "Es ist jetzt nicht an der Zeit, einfach nur irgendetwas zu tun und möglichst harte Massnahmen zu beschliessen, nur um Handlungsbereitschaft zu beweisen. Es geht darum, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun."
Thomae reagiert damit auf Äusserungen des Virologen Christian Drosten, der die hochansteckende, aber wohl mildere Krankheitsverläufe verursachende Omikron-Variante als "Chance" sieht, von der Pandemie in den endemischen Zustand zu kommen. Voraussetzung allerdings sei eine breite Immunität, hatte Drosten dem "Tagesspiegel" gesagt. "Das Virus muss sich verbreiten, aber eben auf Basis eines in der breiten Bevölkerung verankerten Impfschutzes" - sonst würden zu viele Menschen sterben.
Thomae forderte, die Impfpflicht-Diskussion müsse in Ruhe und unter Einbeziehung aktuellster Erkenntnisse der Wissenschaft geführt werden: "Bevor wir in der Sommersaison mit einem Impfstoff impfen, dessen Wirkung in der nächsten Wintersaison womöglich schon wieder abklingt und/oder von einer neuen Variante unterlaufen wird, sollten wir uns fragen, ob es nicht sinnvoll ist, abzuwarten, mit welcher Mutation wir es im nächsten Herbst zu tun haben."
Die Ampel-Parteien unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) haben sich darauf verständigt, dass eine Impfpflicht aus der Mitte des Parlamentes heraus entwickelt und ohne Fraktionszwang zur Abstimmung gestellt werden soll.
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