- 20:10 Uhr: ➤ Frankreich erreicht Rekordwert von mehr als 332.000 Neuinfektionen
- 17:25 Uhr: Gesundheitsminister empfehlen Corona-Quarantäne-Fristen zu verkürzen
- 16:50 Uhr: Lauterbach schlägt Neuregelung für Quarantäne vor
- 15:40 Uhr: Omikron-Fälle in Deutschland steigen um 20 Prozent innerhalb eines Tages
- 14:00 Uhr: Corona-Zahlen in Australien nehmen dramatisch zu - Sorge in Kliniken
- 12:10 Uhr: Studie: Spuren an Organen selbst bei mildem COVID-19-Verlauf
- 10:21 Uhr: Macron will Ungeimpfte "nerven" und löst Kritik aus
- 08:12 Uhr: RKI registriert 58.912 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 258,6
- 00:01 Uhr: Omikron-Welle: Karl Lauterbach will schärfere Kontaktbeschränkungen
➤ Frankreich erreicht Rekordwert von mehr als 332.000 Neuinfektionen, Inzidenz bei 1.851
20:10 Uhr: Frankreich hat mit mehr als 330.000 gemeldeten Corona-Infektionen innerhalb eines Tages einen Rekordwert verzeichnet. Nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörde vom Mittwochabend wurden binnen 24 Stunden 332.252 Neuinfektionen registriert. Erst am Vortag war mit mehr als 270.000 Infektionen ein Höchstwert erzielt worden.
Die Omikron-Variante ist in Frankreich mittlerweile vorherrschend. Die Fallzahlen stiegen in den vergangenen Wochen rasant an. Der Inzidenzwert, also die Zahl der registrierten Ansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb einer Woche auf 100.000 Menschen, lag landesweit zuletzt bei circa 1.851.
Angesichts dessen plant die Regierung drastische Einschränkungen für Ungeimpfte. Ab Mitte Januar sollen sie keinen Zugang mehr zu Restaurants, Kinos oder Fernzügen haben. Noch ist das Gesetzesvorhaben aber nicht vom Parlament beschlossen. Die Nationalversammlung setzte die Prüfung bereits zweimal aus und könnte den engen Zeitplan der Regierung damit ins Wanken bringen.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Italien führt Impfpflicht für Menschen über 50 ein
23:38 Uhr: Italiens Regierung hat wegen der Pandemie-Lage eine Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 eingeführt. "Wir schreiten besonders in den Altersklassen ein, die mehr vom Risiko eines Krankenhausaufenthaltes betroffen sind, um den Druck von den Kliniken zu nehmen", sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwochabend. Ab dem 15. Februar gelte für die über 50-Jährigen ausserdem die 2G-Regel am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen COVID-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit gehen zu können.
"Die Massnahmen sollen die gute Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser erhalten und gleichzeitig Schulen und Betriebe offen halten", begründete Draghi die Massnahmen weiter. Die Impfpflicht wurde ausserdem auf das Personal an Universitäten ausgeweitet. In Schulen galt sie schon. Die Regelungen treten mit dem Erscheinen im Amtsblatt in Kraft. Wann das sein wird, war zunächst unklar.
Für körpernahe Dienstleistungen, wie etwa beim Friseur, gilt die 3G-Regel. Man braucht also zumindest einen negativen Corona-Test. Diese Beschränkung greift auch für den Zutritt zu Ämtern, der Post, Banken und Geschäften. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs oder auch Apotheken.
Lauterbach wirbt für weitere Kontaktbegrenzungen
22:00 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor neuen Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Pandemie seine Forderung nach weiteren Kontaktbeschränkungen bekräftigt. Er halte dies angesichts der Omikron-Welle für notwendig, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend im ZDF-"heute journal". Zwar müsse man mit Augenmass vorgehen. Lauterbach betonte aber auch: "Wir werden wahrscheinlich noch einmal zulegen müssen." Erforderlich seien zudem angepasste Quarantäne-Regeln sowie eine Fortführung der Booster-Kampagne. Die Auffrischungsimpfungen seien der beste Schutz vor der Omikron-Variante. Lauterbach rief dazu auf, das hohe Impftempo wie vor Weihnachten wieder aufzunehmen.
Für die Schulen sprach sich der Minister für das Tragen von Schutzmasken aus. Diese würden sehr gut gegen die Omikron-Variante wirken. Lauterbach appellierte an die Länder, das Tragen von Masken zur Vorgabe zu machen. Empfehlenswert wären hier FFP2-Masken. Leider gebe es für viele Kinder, vor allem kleinere, keine passenden Masken.
Lauterbach verteidigte zugleich die von der Gesundheitsministerkonferenz vorgeschlagenen geänderten Quarantäneregeln mit kürzeren Auszeiten für Personal in wichtigen Versorgungsbereichen geknüpft an PCR-Tests. Damit würden diese Bereiche lebensfähig gehalten. Genügend PCR-Tests seien dafür vorhanden. Pro Woche könnten bis zu 2,3 Millionen PCR-Tests vorgenommen werden.
Strassenkarneval in Rio erneut abgesagt
19:15 Uhr: Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro hat wegen der Corona-Pandemie zum zweiten Mal in Folge den weltberühmten Strassenkarneval abgesagt. Bürgermeister Eduardo Paes gab die Entscheidung nach einem Treffen mit Vertretern von Karnevalsgruppen in einer Übertragung in sozialen Medien am Dienstag (Ortszeit) bekannt. Zur Begründung hiess es, Einlasskontrollen und die Einhaltung anderer Corona-Massnahmen beim Strassenkarneval, für den sich in Rio Hunderte Gruppen angemeldet hatten, seien praktisch unmöglich. Die Entscheidung des Bürgermeisters wurde dem brasilianischen Fernsehen zufolge von den "Blocos" genannten Gruppen trotz Trauer über den Ausfall des Strassenfests gut angenommen.
Laut dem Nachrichtenportal "G1" hatte der Karneval in Rio bei seiner bislang letzten Auflage 2020 binnen vier Tagen mehr als drei Millionen Menschen auf die Strasse gelockt. Die Pläne für die legendären Umzüge im Sambodrom im Februar und März werden indes vorerst weiter aufrechterhalten. Dort seien Kontrollen zum Infektionsschutz einfacher umzusetzen, sagte Paes.
Israel: Zahl der Corona-Neuinfektionen auf Höchststand
18:34 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel einen Höchststand seit Beginn der Pandemie erreicht. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, binnen 24 Stunden seien 12.554 neue Fälle registriert worden. Die bisher höchste Zahl hatte am 2. September letzten Jahres bei 11.345 gelegen.
Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages fast 59.000 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel.
Angesichts der Ansteckungswelle mit der Omikron-Variante des Coronavirus werden in Israel seit dieser Woche vierte Impfungen an über 60-Jährige und medizinisches Personal verabreicht. Laut einer Studie des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv erhöht die vierte Impfdosis mit dem Präparat von Biontech/Pfizer die Zahl der Antikörper gegen Omikron binnen einer Woche um das Fünffache.
Israels Regierungschef Naftali Bennett warnte am Dienstag, die Fallzahlen könnten während der Omikron-Welle auf bis zu 50.000 am Tag steigen. "Der Omikron-Sturm wird immer stärker", sagte Bennett.
Nur rund 61 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. In Israel werden dazu zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Auffrischungsimpfung gezählt. 30 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung abgelaufen.
Italien erreicht weiteren Rekord bei Corona-Neuinfektionen
17:50 Uhr: Italien hat einen weiteren Höchststand bei den täglichen Corona-Neuinfektionen erreicht. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden in dem 60-Millionen-Einwohner-Land mehr als 189 000 Ansteckungen binnen eines Tages, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. 230 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Am Abend traf sich der Ministerrat im Amtssitz von Regierungschef Mario Draghi in Rom. Erwartet wurde, dass weitere Einschränkungen beschlossen werden.
Gesundheitsminister empfehlen Corona-Quarantäne-Fristen zu verkürzen
17:25 Uhr: Die Gesundheitsminister der Länder haben angesichts der Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron am Mittwoch Änderungen der Quarantäneregeln vorgeschlagen (siehe auch Eintrag von 16:50 Uhr). Geimpfte Beschäftigte der kritischen Infrastruktur etwa in Kliniken und Pflegeheimen sollen demnach eine Isolation wegen einer Infektion "zum Zwecke der Arbeitsaufnahme" bereits nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test beenden können. Über den Vorschlag informierte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne am Mittwoch nach einer Videoschalte. Die SPD-Politikerin ist aktuell Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
Die Quarantänedauer für symptomfreie enge Kontaktpersonen von Infizierten soll laut dem Beschluss der Gesundheitsminister sieben Tage betragen. Geboosterte sollen als enge Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne geschickt werden. Ihnen werden regelmässige Selbsttests empfohlen.
Ungeimpfte sollen die Quarantäne nach sieben Tagen mit einem negativen PCR-Test beenden können, Beschäftigte der kritischen Infrastruktur sollen sie bereits nach fünf Tagen mit negativem PCR-Test beenden können. Über die Vorschläge soll in der Bund-Länder-Schalte von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den Ministerpräsidenten beraten werden.
Grimm-Benne sagte, eine Verkürzung der Quarantänezeiten müsse "praktikabel umsetzbar" sein. Die Gesundheitsämter seien personell überlastet, deshalb müsse man "zu einfacheren Regelungen" kommen. "Wir wollen, dass die Menschen das verstehen, und wir wollen Lösungen haben, die die Gesundheitsämter mittragen", so die SPD-Politikerin.
Lauterbach schlägt konkrete Quarantäne-Neuregelungen vor
16:50 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat mögliche Änderungen bei Quarantäneregeln angesichts der Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron konkretisiert. Der SPD-Politiker stellte dazu den Ländern am Mittwoch ein Konzept vor, das sein Ministerium zusammen mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) als Grundlage erarbeitet hat. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, zuvor hatten die "Bild"-Zeitung und der "Spiegel" darüber berichtet.
Für die allgemeine Bevölkerung soll demnach gelten, dass man nach sieben Tagen aus einer Quarantäne nach Kontakt zu Infizierten oder aus einer Isolation wegen einer eigenen Infektion heraus kann. Bedingung ist aber ein anschliessender negativer PCR-Test oder ein "hochwertiger" Antigen-Schnelltest. Nach zehn Tagen soll die Absonderung auch ohne Test enden.
Für Beschäftigte der kritischen Infrastruktur etwa auch in Kliniken und Pflegeheimen soll gelten: Kontaktpersonen können nach fünf Tagen mit obligatorischem PCR-Test aus der Quarantäne heraus, Erkrankte nach sieben Tagen ebenfalls nur mit PCR-Test aus der Isolation. Generelle Bedingung soll demnach zusätzlich sein, dass man zuvor mindestens 48 Stunden frei von Krankheitssymptomen war.
Kinder, die in Schulen oder Horten als Kontaktpersonen eingestuft werden, sollen sich nach fünf Tagen mit anschliessendem PCR-Test oder hochwertigem Antigentest "freitesten" können. Dabei wird darauf hingewiesen, dass in Schulen Schutzmasken empfohlen werden.
Der Vorschlag sieht ausserdem Ausnahmen von der Quarantäne als Kontaktperson vor: unter anderem für "Geboosterte" mit einer Karenzzeit von sieben Tagen nach der dritten Impfung - und "frisch" Doppelt-Geimpfte, deren zweite Spritze weniger als zwei Monate zurückliegt. Für sie soll die Ausnahme nach einer Karenzzeit von 14 Tagen nach der letzten Impfung greifen.
Die bisherige Unterscheidung zwischen schon dominierenden Virusformen und neuen "besorgniserregenden" Varianten soll entfallen - bisher gab es etwa für Omikron strengere Vorgaben.
Israel schränkt PCR-Testpflicht in Corona-Pandemie massiv ein
16:00 Uhr: Wegen massiver Überlastung von PCR-Teststationen hat die israelische Regierung die Vorgaben für Corona-Tests gelockert. Ab Freitag müssen nur noch Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren nach dem Kontakt mit einem Corona-Infizierten einen PCR-Test machen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Für alle anderen reiche ein Antigen-Schnelltest. Generell gilt: Geimpfte sind bei einem negativen Testergebnis von der Quarantäne befreit, Ungeimpfte müssen mindestens sieben Tage in Quarantäne. Bei einem positiven Testergebnis gelten zehn Tage Quarantäne.
Als vollständig geimpft gelten nach Angaben des Ministeriums derzeit rund 61 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis. Studien haben gezeigt, dass Antigen-Schnelltests prinzipiell weniger zuverlässig sind als PCR-Tests.
Zahl der Omikron-Fälle in Deutschland steigt weiter deutlich
15:40 Uhr: Die Zahl der Corona-Fälle mit der als besonders ansteckend geltenden Omikron-Variante steigt weiter deutlich. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte, erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Fälle binnen eines Tages um 20 Prozent auf 42.556. Damit gab es 7.027 Fälle mehr als am Dienstag. Erfasst wurden den Angaben zufolge auch Nachmeldungen aus den vergangenen Wochen.
Von der Gesamtzahl der mit Omikron Infizierten mussten laut RKI seit Mitte November 451 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Das Institut registrierte bislang zwölf Todesfälle im Zusammenhang mit der Variante.
Aufgenommen werden in der RKI-Statistik Omikron-Fälle, bei denen ein Nachweis mittels Genomsequenzierung oder ein Verdacht durch einen variantenspezifischen PCR-Labortest vorliegt. Zwischen der erstmaligen Meldung eines Corona-Falles und dem Laborergebnis über das Vorliegen einer bestimmten Variante können den Angaben zufolge je nach Nachweismethode mehrere Tage oder Wochen liegen.
Lauterbach will Bonus nur für begrenzten Kreis von Pflegekräften
15:19 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will den geplanten Pflegebonus auf einen bestimmten Kreis von Pflegekräften begrenzen. "Der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).
"Dann kann der Bonus auch in nennenswerter Höhe angesetzt werden." Nur so könne die besondere Leistung von Pflegekräften gewürdigt werden, die teilweise auch "ins persönliche Risiko gegangen" seien.
SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will die Ampel-Regierung eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen und die Steuerfreiheit für Bonuszahlungen auf 3.000 Euro anheben.
Lauterbachs Äusserungen stiessen auf Kritik. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte davor, Unfrieden zwischen Beschäftigten zu stiften. "Deshalb bleibt nichts anderes übrig, als allen Pflegekräften einen Bonus zu zahlen", sagte Vorstand Eugen Brysch. Das dürfe aber nicht von den Kassenbeiträgen der Pflegebedürftigen finanziert werden.
Linke-Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte monierte, statt die Pflege in der Dauerkrise zu unterstütze, spalte Lauterbach die Belegschaft mit "bürokratischer Erbsenzählerei". Der Minister sollte sich jetzt zuerst darum kümmern, miese Arbeitsbedingungen und Personalknappheit in Krankenhäusern zu bekämpfen.
Polizei in Österreich stellt bei Razzia gefälschte Impfpässe sicher
14:50 Uhr: Mit einer grossangelegten Razzia ist die Polizei in Österreich am Mittwoch gegen mutmassliche Fälscher von Corona-Impfzertifikaten vorgegangen. Nach Angaben des Innenministeriums untersuchten landesweit etwa 100 Beamte insgesamt 24 Häuser und Wohnungen.
Der Verdacht richtet sich gegen 22 Beschuldigte. Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche gefälschte Impfpässe sowie Mobiltelefone und Computer sichergestellt. Ermittelt wird wegen Urkundenfälschung.
"Der organisierte Handel und die Verwendung von gefälschten Impfzertifikaten sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine kriminelle Handlung", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Bei den Verdächtigen handelt es sich dem Ministerium zufolge um keine homogene Gruppe. Es gebe keine gemeinsamen Merkmale "ausser der Ablehnung von Schutznormen für die Allgemeinheit".
Zugleich kündigte Karner wegen der neuen Virus-Variante Omikron an, dass die Polizei mit Blick auf Ungeimpfte weiter streng kontrollieren werde. "Täglich werden etwa 30.000 Kontrollen im gesamten Bundesgebiet vorgenommen", so der Innenminister. In Österreich gilt für alle Menschen, die weder geimpft noch genesen sind, seit November ein Lockdown. Sie dürfen ihr Zuhause nur aus triftigem Grund verlassen.
Regierung: Omikron in wenigen Tagen in Deutschland dominierend
14:19 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Bundesregierung in wenigen Tagen zur dominierenden Variante in Deutschland werden. "Zurzeit gehen wir von einem Omikron-Anteil von 25 Prozent deutschlandweit aus", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin.
In einigen Bundesländern insbesondere im Norden Deutschlands sei Omikron bereits dominierend. "Insofern müssen wir eigentlich davon ausgehen, dass in kurzer Zeit, in wenigen Tagen Omikron eigentlich auch bundesweit die dominierende Variante sein wird."
Corona-Zahlen in Australien nehmen dramatisch zu - Sorge in Kliniken
14:00 Uhr: Die Corona-Lage in Australien spitzt sich dramatisch zu: Die Behörden in dem Land mit 25 Millionen Einwohnern meldeten am Mittwoch mehr als 64.700 Neuinfektionen, fast 17.000 mehr als am Dienstag. Seit Tagen verzeichnen die Behörden vor allem wegen der Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante immer neue Rekordwerte. Zum Vergleich: Ende November lagen die Zahlen noch bei 1.000 bis 1.500 Neuinfektionen täglich.
Besonders betroffen sind die bevölkerungsreichsten Bundesstaaten New South Wales mit der Grossstadt Sydney und Victoria mit der Metropole Melbourne. Allein in New South Wales wurden am Mittwoch rund 35 000 neue Fälle gemeldet, nach 23.000 am Dienstag. Fast 1.500 Menschen liegen in der Region an der Ostküste mittlerweile in Verbindung mit COVID-19 im Krankenhaus - sehr zur Sorge der Gesundheitsbehörden.
Da rund 2.500 Krankenhausmitarbeiter nach Kontakten mit dem Virus in Isolation geschickt worden seien, fehle es vielerorts an Personal, um die Kranken zu betreuen, berichtete der australische "Guardian". In einigen Kliniken würden deshalb bereits "verzweifelte Massnahmen" ergriffen: Pfleger und Pflegerinnen seien zurück zum Dienst gerufen worden, obwohl sie positiv auf das Virus getestet worden seien, so das Blatt unter Berufung auf Betroffene.
Die oberste Gesundheitsbeamtin von New South Wales, Kerry Chant, hatte zuletzt die Bürger dazu aufgerufen, sich nur noch dann ins Krankenhaus zu begeben, wenn es absolut notwendig sei. Ein PCR-Test sollte nur dann gemacht werden, wenn jemand auch Symptome habe, riet sie. "Es ist wichtig, dass wir alle unseren Beitrag dazu leisten, das Gesundheitssystem nicht unnötig zu belasten", betonte sie.
Australien hatte lange eine Null-COVID-Strategie verfolgt und seine Landesgrenzen für Besucher geschlossen. Zur Eindämmung der Pandemie waren strenge Regeln eingeführt und regional lange Lockdowns verhängt worden.
Drohungen und Tötungsaufrufe von Coronaleugnern nehmen zu
13:39 Uhr: In den Foren von Impfgegnern und Coronaleugnern ist der Ton seit dem vergangenen Herbst teilweise radikaler geworden, bis hin zu vermehrten Tötungsaufrufen. Bei einer Recherche in Telegram-Chaträumen seien seit Mitte November 250 Tötungsaufrufe gefunden worden, berichtete am Mittwoch "tagesschau.de". Diese richteten sich unter anderem gegen Politiker, Wissenschaftler, Ärzte und Journalisten.
Dies deckt sich mit Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden. Seit dem Herbst sei hier eine Zunahme zu beobachten, hiess es. Telegram sei nach wie vor der wichtigste Kanal für die Verbreitung solcher Äusserungen, die in den Chats in der Regel unwidersprochen blieben.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte Bundesinnenministerin
Faeser hatte dem ARD-Hauptstadtstudio mit Blick auf Protestaktionen von Gegnern der staatlichen Massnahmen zur Pandemiebekämpfung am Dienstag gesagt: "Es gilt natürlich das Versammlungsrecht. Und ich bin sicher, dass die Sicherheitsbehörden das auch überall umsetzen". Das bedeute, dass eine Versammlung aufgelöst werde, wenn sie nicht angemeldet sei. "Und wenn Gewalt passiert, dann wird natürlich durchgegriffen." Bedrohungen und Gewalt könnten nicht hingenommen werden. "Wenn Menschen radikal werden und ausfallend werden, dann finde ich, ist eine Grenze erreicht. Dann muss der Rechtsstaat auch mit aller Härte durchgreifen."
Der Deutsche Anwaltverein warnte unterdessen davor, rechtsstaatliche Grundsätze aufzugeben, nur weil ein gewünschter politischer Zweck verfolgt werde. "Auch beim Kampf gegen Rechts, demokratiefeindliche Verschwörungsideologien, Reichsbürger und sich radikalisierende Querdenker dürfen wir rechtsstaatliche Grundsätze nicht über Bord werfen", sagte Hauptgeschäftsführerin Sylvia Ruge. Es sei richtig, denjenigen Einhalt zu gebieten, die gegen die Demokratie, das Grundgesetz und eine aufgeklärte, pluralistische Gesellschaft agierten. Das dürfe jedoch nicht dazu verführen, Freiheiten infrage zu stellen.
Polens Präsident Andrzej Duda positiv auf Corona getestet
13:22 Uhr: Polens Präsident Andrzej Duda ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 49-Jährige fühle sich gut, habe keine schweren Symptome und stehe unter ständiger medizinischer Beobachtung, teilte sein Kabinettschef am Mittwoch in Warschau mit. Duda begab sich den Vorschriften gemäss in Isolation. Der Staatschef ist den Angaben zufolge mit drei Spritzen vollständig geimpft.
In Polen steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen derzeit wieder leicht an. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium 17.196 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Im gleichen Zeitraum starben 632 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Erwartet wird, dass die besonders ansteckende Omikron-Variante auch in Polen die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen lässt.
Corona-Rekord in Argentinien: Mehr als 80.000 Fälle an einem Tag
12:51 Uhr: Argentinien hat mehr als 80.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums des südamerikanischen Landes vom Dienstagabend (Ortszeit) wurden 81.210 neue Fälle in 24 Stunden gemeldet. Am Montag waren rund 44.400 Fälle registriert worden. Die bisherige Rekordmarke hatte am 30. Dezember bei 50.506 gelegen.
Anfang Dezember hatte Argentinien seinen ersten Fall mit der Omikron-Variante gemeldet. Der neue Höchstwert trifft mit den Sommerferien auf der Südhalbkugel zusammen, Tausende Menschen reisen im Land umher. Nur in wenigen Provinzen gelten noch Einschränkungen. Die argentinische Regierung hatte im September zahlreiche Corona-Massnahmen einkassiert und die Grenzen für Ausländer schrittweise geöffnet.
Im Jahr 2020 hatte Argentinien sehr strenge Massnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie verhängt. Teilweise durften die Menschen ihre Wohnung nur für wichtige Einkäufe und Arztbesuche verlassen. Trotz Lieferschwierigkeiten der Vakzine sind mehr als 70 Prozent der Argentinier vollständig geimpft.
Israels Studie zur vierten Corona-Impfdosis: Gut, aber nicht genug
12:25 Uhr: Die Leiterin einer israelischen Studie zur Wirksamkeit einer vierten Corona-Impfung sieht einen beobachteten fünffachen Anstieg der Antikörper als "gut, aber nicht ausreichend" an. "Wir sehen einen bestimmten Anstieg der Antikörper, aber der Anstieg ist nicht sehr beeindruckend", sagte Professor Gili Regev der israelischen Nachrichtenseite "ynet" am Mittwoch zu vorläufigen Ergebnissen der Studie.
Man sei kurz nach der vierten Impfung wieder auf demselben Antikörper-Stand wie kurz nach der dritten, sagte Regev. Sie habe sich von einer zweiten Booster-Impfung mehr erhofft. Es könne nicht das Ziel sein, sich etwa alle vier Monate erneut gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Sie sei zwar froh, dass man gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie Immungeschwächten und über 60-Jährigen in Israel bereits die vierte Dosis gebe, sagte Regev. "Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob man sie nun allen geben sollte. Wir brauchen noch mehr Informationen."
Regev betonte gleichzeitig die enorme Wichtigkeit der ersten Booster-Impfung: "Wer die erste und zweite Dosis bekommen hat, muss dringend auch die dritte bekommen." Wer noch keinen Booster erhalten habe, solle zur Impfstation "rennen", riet sie.
Am Mittwoch begann im Schiba-Krankenhaus ein weiterer Versuch mit einer vierten Impfdosis gegen das Coronavirus. 150 Teilnehmer sollen nach drei Dosen des Präparats von Biontech/Pfizer eine vierte Impfung mit Moderna erhalten. "Es kann sein, dass eine Kombination von Impfstoffen besser ist", sagte Regev. Es sei weltweit der erste Versuch mit einer vierten Impfung mit kombinierten Vakzinen.
Studie: Spuren an Organen selbst bei mildem COVID-19-Verlauf
12:10 Uhr: Auch milde beziehungsweise moderate Krankheitsverläufe mit COVID-19 gehen einer aktuellen Studie zufolge nicht folgenlos an Betroffenen vorbei. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) nachgewiesen.
Demnach beeinträchtigt eine Infektion die Funktionen von Herz, Lunge und Nieren. Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie wurden unter anderem ein um etwa drei Prozent reduziertes Lungenvolumen, eine durchschnittliche Abnahme der Pumpkraft des Herzens und der Nierenfunktion festgestellt. Auch für Beinvenenthrombosen gibt es demnach gehäufte Anzeichen.
"Die Erkenntnis, dass selbst ein milder Krankheitsverlauf mittelfristig zur Schädigung diverser Organe führen kann, hat höchste Bedeutsamkeit gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Omikron-Variante, die mehrheitlich mit milderen Symptomen einherzugehen scheint", erklärt Raphael Twerenbold, Wissenschaftlicher Studienzentrumsleiter und Kardiologe im Universitären Herz- und Gefässzentrum des UKE, in einer Pressemitteilung des Klinikums.
Insgesamt 443 Probandinnen und Probanden wurden nach einer SARS-CoV-2-Infektion mit keinen, milden oder höchstens mässiggradigen Symptomen im Zuge der Hamburg City Health Study (HCHS) umfassend untersucht und ihre Daten mit Personen verglichen, die nicht an COVID-19 erkrankt sind. Die Ergebnisse wurden als Fast-Track-Publikation im Fachmagazin "European Heart Journal" veröffentlicht.
Indien: Corona-Neuinfektionen innerhalb weniger Tage verdoppelt
11:45 Uhr: In Indien hat sich die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen innerhalb weniger Tage mehr als verdoppelt. In dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land gab es am Dienstag 58.000 gemeldete Neuinfektionen, wie Zahlen des Gesundheitsministeriums in Neu Delhi am Mittwoch zeigten. Die Zahl für Samstag hatte bei rund 27.600 gelegen.
Indische Medien berichteten, dass sich Krankenhauspersonal in etlichen Bundesstaaten infiziert habe, Mitarbeitende seien aus dem Urlaub zurück in den Dienst gerufen worden. Aus der besonders betroffenen Stadt Kolkata hiess es, viele Einwohnerinnen und Einwohner hätten zwei Tage lang warten müssen, um einen PCR-Test machen zu können.
Etliche Regionalregierungen erliessen inzwischen strengere Corona-Massnahmen. In Neu Delhi und Karnataka etwa wurden die Menschen angewiesen, abgesehen von Notfällen am Wochenende zu Hause zu bleiben. Etliche Politiker haben inzwischen auch grosse Wahlkampfveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen abgesagt.
Indien erlebte im Frühling 2021 unter anderem im Zusammenhang mit Delta eine heftige und tödliche zweite Welle, die Krankenhäuser und Krematorien überlastete. Anschliessend waren die Corona-Zahlen in dem Land monatelang sehr tief. Mit "Booster"-Impfungen will das Land bald beginnen - zunächst für Krankenhauspersonal und bestimmte ältere Menschen.
Ein Drittel in Bayern will härtere Corona-Massnahmen
11:26 Uhr: Mit 31 Prozent bewerten knapp ein Drittel aller Menschen im Freistaat die aktuellen Corona-Massnahmen einer repräsentativen Umfrage zufolge als zu lasch. Damit wünschen sich so viele Bayern wie nie zuvor härtere Massnahmen, wie der neueste Wählercheck von "17:30 Sat.1 Bayern" ergab. Demnach finden 42 Prozent der Bevölkerung die bundesweiten Massnahmen genau richtig, 23 Prozent halten sie für übertrieben. Für eine generelle Impfpflicht sind 42 Prozent, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen befürworten 23 Prozent, und 27 Prozent lehnen eine Impfpflicht generell ab.
Insgesamt finden 68 Prozent der Menschen, dass die Staatsregierung die Corona-Krise besser bewältigt als andere Bundesländer. In
Dass in Berlin keine bayerische Politikerin oder kein bayerischer Politiker mehr am Kabinettstisch sitzt, sorgt bei fast der Hälfte der Befragten für Unbehagen: 48 Prozent befürchten, dass der Freistaat dadurch benachteiligt wird. Den Start der Ampelkoalition bewerten 53 Prozent als misslungen, 42 Prozent jedoch als guten Start.
Ebenso viele begrüssen die Wahl von
Für den repräsentativen Sat.1-Wählercheck hat das Umfrageinstitut GMS im Zeitraum zwischen dem 29. Dezember und dem 3. Januar telefonisch 1.005 Menschen in Bayern befragt.
Neue Corona-Regelungen auf Grönland
11:10 Uhr: Grönland hat angesichts rekordhoher Infektionszahlen seine Corona-Regeln angepasst. Seit Mittwoch gelten die Massnahmen nicht mehr grundsätzlich auf der gesamten Insel, sondern nur in Städten und Ortschaften, in denen es in den vergangenen 14 Tagen unbekannte Infektionsquellen gab.
Wird ein Ort einer entsprechenden Liste hinzugefügt, treten dort drei Beschränkungen in Kraft: Zum einen müssen alle Menschen über zwölf Jahren vielerorts ihren Corona-Pass vorzeigen, zum anderen dürfen öffentliche Räumlichkeiten wie Restaurants dann nur noch zu 50 Prozent ausgelastet werden. Hinzu kommt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Räumen.
Die Beschränkungen seien notwendig, um die Gesellschaft am Laufen zu halten und das Gesundheitswesen zu schützen, sagte Regierungschef Múte B. Egede am Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Nuuk. Die Massnahmen gelten vorläufig für die kommenden drei Monate, also bis zum 5. April.
Grönland mit seinen knapp 57.000 Einwohnern registriert derzeit so viele Neuinfektionen wie noch nie in der Pandemie. Die Zahl der aktiven Fälle stieg zuletzt auf mehr als 700, nachdem bei der täglichen Auflistung am Dienstag 198 neue Infektionen hinzugekommen waren. Die grösste Insel der Erde ist weitgehend autonom und entscheidet somit in Gesundheitsfragen selbst, gehört offiziell aber zum Königreich Dänemark.
Mehr als 40 Prozent geboostert - Impfungen nehmen weiter an Fahrt auf
10:52 Uhr: Eine "Booster"-Imfpung gegen das Coronavirus haben in Deutschland inzwischen mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung erhalten. Insgesamt knapp 33,4 Millionen Auffrischungsimpfungen meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch. Bei den Erwachsenen liegt die Quote bei 47,6 Prozent. Allein am Dienstag wurde demnach rund 480.000 Mal geboostert. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.
Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben inzwischen 71,4 Prozent der Gesamtbevölkerung (59,4 Millionen Menschen). Mindestens eine Impfdosis haben 74,3 Prozent der Bevölkerung oder 61,8 Millionen Menschen bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war.
Allgemein nehmen die Corona-Impfungen nach dem ruhigeren Jahreswechsel an Fahrt auf. Am Dienstag wurden mindestens 610.730 Dosen in Deutschland verabreicht. Am Vortag lag die Zahl bei 433.960, am Neujahrstag bei 27.400. Insgesamt wurden mittlerweile fast 151 Millionen Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht.
Emmanuel Macron will Ungeimpfte "nerven" und löst Kritik aus
10:21 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Ton gegenüber Ungeimpften spürbar verschärft. "Ich habe grosse Lust, sie zu nerven, also werden wir fortfahren, dies bis zum Ende zu tun", zitierte ihn die Zeitung "Le Parisien" in einem Interview vom Mittwoch mit Blick auf Ungeimpfte.
Grundsätzlich wolle er die Franzosen nicht nerven, aber die Gruppe derjenigen, die störrisch seien, verkleinere man so. "Ich werde sie nicht ins Gefängnis bringen, ich werde sie nicht zwangsimpfen", sagte der Staatschef mit Blick auf die Alternative einer Impfpflicht.
Macrons Aussage löste heftige Kritik der Opposition aus. Die extrem Rechte Präsidentschaftskandidatin des Rassemblement National, Marine Le Pen, nannte Macron seines Amtes unwürdig. Der Linkenpolitiker Jean-Luc Mélenchon bezeichnete die Aussage als "schockierend". Grünen-Kandidat Yannick Jadot schrieb in einem Impfaufruf, die Menschen seien Macron egal. Sozialistenchef Olivier Faure sprach von einer Aussage, die nicht auf der Höhe eines Präsidenten sei.
Auch in Frankreichs Nationalversammlung gab es Debatten um Macrons Aussage. Erneut unterbrach die Kammer deshalb in der Nacht ihre Beratungen zur Verschärfung von Corona-Regeln für Ungeimpfte. Macron hatte in seinen Ausführungen ebendiese geplanten Regeln angesprochen. Die Regierung will, dass ab Mitte Januar nur noch Geimpfte Zugang etwa zu Restaurants, Kulturstätten oder Fernzügen haben. Ob der Zeitplan eingehalten werden kann, ist ungewiss. Nach der Nationalversammlung muss auch der Senat als Oberhaus des Parlaments das Gesetz billigen.
Die Infektionszahlen sind in Frankreich in den vergangenen Wochen immer weiter angestiegen. Erst am Dienstag wurde mit mehr als 270.000 gemeldeten Neuinfektionen an einem Tag ein Rekordwert verzeichnet. Landesweit lag die Inzidenz, also die Zahl der Ansteckungen innerhalb einer Woche pro 100.000 Menschen, zuletzt bei mehr als 1.800.
Omikron: Kliniken in England sagen Operationen aus Personalmangel ab
10:04 Uhr: Hohe Infektionszahlen in der Omikron-Welle der Corona-Pandemie führen in Grossbritannien immer mehr zu Personalmangel und Versorgungsengpässen in Krankenhäusern und anderen Bereichen. Wie die Verwaltung des Grossraums Manchester am Mittwoch ankündigte, sollen nicht dringende Operationen in den Krankenhäusern der Region vorerst aufgeschoben werden. Nicht betroffen seien Krebs-, Herz- und Gefässerkrankungen sowie Transplantationen, hiess es in der Mitteilung.
Hauptgrund für die Entscheidung sei vor allem das "hohe und steigende" Niveau des Personalmangels. Demnach sind etwa 15 Prozent der Mitarbeiter in den Krankenhäusern der Region derzeit an COVID-19 erkrankt oder in Quarantäne. Auch in anderen Teilen des Landes lösten Krankenhausträger in den vergangenen Tagen den Katastrophenfall aus.
Berichten zufolge wollte die Regierung in London noch am Mittwoch eine Änderung der Testregeln ankündigen. Demnach soll kein PCR-Test zur Bestätigung einer Infektion nach einem positiven Antigen-Test mehr notwendig sein, um eine verpflichtende Isolation auszulösen. Das soll die Isolationszeit verkürzen und die hohe Nachfrage nach PCR-Tests verringern.
Premierminister Boris Johnson musste inzwischen eingestehen, dass der Gesundheitsdienst NHS unter "erheblichem Druck" steht. Trotzdem lehnt er eine Verschärfung der Corona-Massnahmen ab. Er begründet das damit, dass die hohen Infektionszahlen bislang nicht zu einer ähnlich hohen Zahl an Krankenhauseinweisungen führen.
Am Dienstag wurden in Grossbritannien mehr als 218.000 Neuinfektionen gemeldet. In diesem Wert sind einige Nachmeldungen der vergangenen Tage enthalten.
Städtetag: Personalengpässe wegen Omikron-Welle unbedingt vermeiden
09:35 Uhr: Angesichts der wachsenden Omikron-Welle in Deutschland müssen aus Sicht des Deutschen Städtetags Personalengpässe unbedingt vermieden werden. Das gelte für alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche, vor allem aber für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei und andere kritische Infrastrukturen, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy.
Es sei nachvollziehbar, dass Gesundheitsminister
"Städte und kommunale Unternehmen bereiten sich bei ihren Personalplanungen auf mögliche Ausfälle vor", so Dedy wenige Tage vor erneuten Beratungen von Bund und Ländern am Freitag. "Das gilt besonders in der Energieversorgung, bei der Feuerwehr, den Entsorgungsbetrieben. So werden beispielsweise Pandemiepläne erstellt, nach denen Teams separat voneinander arbeiten können. Eventuelle Corona-Infektionen und Quarantäne-Massnahmen betreffen dann nur einen kleinen Teil der Belegschaft."
Ausserdem würden Dienstpläne so gestaltet, dass bei Engpässen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Urlaub herangezogen werden könnten, Bereitschaftszeiten würden ausgeweitet, so Dedy. "Damit sich die Lage nicht verschlechtert, appellieren wir dennoch dringend an alle Bürgerinnen und Bürger, Kontakte weiter zu reduzieren und Infektionen bestmöglich vorzubeugen."
Schulen in Hamburg nach Ferien mit strengen Regeln gestartet
09:20 Uhr: In Hamburg hat die Schule nach den Weihnachtsferien mit strengen Infektionsschutz-Massnahmen wieder begonnen. Trotz schnell steigender Corona-Zahlen gibt es für die gut 200.000 Schülerinnen und Schüler in der Hansestadt Präsenzunterricht. Zu den Schutzmassnahmen gehören nach Angaben der Schulbehörde in den ersten beiden Schulwochen nach Ferienende drei Tests pro Woche, danach wöchentlich zwei Tests.
Darüber hinaus dürfen Beschäftigte Schulen nur betreten, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind. Ausserdem gelte weiterhin in allen Schulgebäuden eine Maskenpflicht. Klassenräume müssen alle 20 Minuten für fünf Minuten gelüftet werden. Zudem stehen in rund 90 Prozent aller mehr als 11.000 Unterrichts- und Fachräume mehr als 21.000 mobile Luftfilter.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel auf Höchststand
09:06 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel einen Höchststand seit Beginn der Pandemie erreicht. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, binnen 24 Stunden seien 11.978 neue Fälle registriert worden. Die bisher höchste Zahl hatte am 2. September letzten Jahres bei 11.345 gelegen.
Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages fast 59.000 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat etwa neun Mal so viele Einwohner als Israel.
Angesichts der Ansteckungswelle mit der Omikron-Variante des Coronavirus werden in Israel seit dieser Woche vierte Impfungen an über 60-Jährige und medizinisches Personal verabreicht. Laut einer Studie des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv erhöht die vierte Impfdosis mit dem Präparat von Biontech/Pfizer die Zahl der Antikörper gegen Omikron binnen einer Woche um das Fünffache.
Israels Regierungschef Naftali Bennett warnte am Dienstag, die Fallzahlen könnten während der Omikron-Welle auf bis zu 50.000 am Tag steigen. "Der Omikron-Sturm wird immer stärker", sagte Bennett.
Nur rund 61 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. In Israel werden dazu zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Auffrischungsimpfung gezählt. 30 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung abgelaufen.
Brandenburgs Gesundheitsministerin rechnet mit kürzerer Quarantäne
08:32 Uhr: Die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) rechnet angesichts steigender Neuinfektionszahlen mit kürzeren Quarantänezeiten. "Es wird auf eine Anpassung der Quarantänezeiten allgemein hinauslaufen", sagte die Ministerin am Mittwochmorgen im RBB-Inforadio. "Dass die verkürzt werden, das erwarte ich."
Es brauche darüber hinaus "spezielle Regelungen" für Beschäftigte in der sogenannten kritischen Infrastruktur. "Sonst bricht dort der Betrieb zusammen, das ist ganz klar und darüber müssen wir reden, das kann nicht jedes Bundesland eigenständig machen." Konkreter wurde Nonnemacher dabei nicht.
Bereits seit mehreren Tagen wird in Bund und Ländern mit Blick auf die kritische Infrastruktur über kürzere Quarantänezeiten für dort Beschäftigte diskutiert. Die Massnahme wäre eine Möglichkeit, dass Genesene schneller wieder ihre Arbeit aufnehmen können, wenn der hohe Krankenstand aufgrund der ansteckenderen Omikron-Variante die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur gefährdet.
Dazu gehören etwa Polizei, Krankenhäuser und Rettungsdienste oder wichtige Behörden und Versorgungsunternehmen. Nonnemacher betonte, dass die Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Mittwoch bereits eine deutlich steigende Tendenz bei den Neuinfektionen erkennen liessen.
Während der Weihnachtstage und rund um den Jahreswechsel wurde deutlich weniger getestet und gemeldet. Nonnemacher rechnet daher erst für den Lauf dieser Woche damit, dass die Daten ein realistisches Bild der Infektionslage wiedergeben. "Ich denke, dass sich das jetzt in den nächsten Tagen eingespielt hat."
RKI registriert 58.912 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 258,6
08:12 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 258,6 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und der Ferien ausgeht. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 239,9 gelegen, vor einer Woche bei 205,5 (Vormonat: 439,2).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 58.912 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:17 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 40.043 Ansteckungen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 346 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 414 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.297.320 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 3,12 (Montag 3,07) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwochmorgen mit 6.581.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 112.925.
Dietmar Woidke erwartet Entscheidung über weitere Corona-Massnahmen
07:48 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident
Am Freitag wollen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefs der Länder erstmals nach dem Jahreswechsel über den weiteren Kurs beraten. Im Mittelpunkt steht die schnelle Ausbreitung der Virusvariante Omikron. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Wochenende Beschlüsse zu möglichen zusätzlichen Kontaktbeschränkungen und zu Quarantänefristen in Aussicht gestellt. Im Gespräch sind kürzere Zeiten vor allem für Beschäftigte wichtiger Versorgungsbereiche, um zu viele Personalausfälle zu vermeiden.
Der Brandenburger Regierungschef hält Entscheidungen für dringend geboten. "Wenn man sich die explosionsartige Verbreitung der Omikron-Variante in Deutschland - speziell die damit verbundenen explodierenden Infektionszahlen gerade in norddeutschen Ländern - anschaut, können wir nicht länger warten", sagte Woidke. "Wir müssen Entscheidungen treffen." Die Datenlage werde aus seiner Sicht ausreichend sein, um die notwendigen Entscheidungen zu treffen.
Kinderärzte: Hohe Nachfrage nach Impfungen für Fünf- bis Elfjährige
07:31 Uhr: Die Kinderärzte in Deutschland sehen derzeit eine hohe Nachfrage nach Impfungen gegen COVID-19 für Fünf- bis Elfjährige. Bisher seien 8,5 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe geimpft worden, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). "Meist sind die Eltern gut informiert, sie selbst und auch ihre Kinder wollen die Impfung. Die Nachfrage in der Gruppe der Impfbereiten ist somit erst einmal hoch."
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte Anfang Dezember die Corona-Impfung für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkankungen empfohlen. Die Empfehlung gilt auch für Kinder, "in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden". Auf individuellen Wunsch könnten aber auch Kinder ohne Vorerkrankung geimpft werden, hiess es.
Innenminister Joachim Herrmann: Für Corona-Proteste gelten klare Regeln
07:08 Uhr: Bayern Innenminister
Mit Blick auf die Strategie der Teilnehmer, die Aufzüge als blosse "Spaziergänge" zu bezeichnen, um sich den Regeln des Versammlungsrechts zu entziehen, sagte der Minister: Kreisverwaltungsbehörden könnten per Allgemeinverfügung für konkrete Versammlungen Beschränkungen erlassen, etwa hinsichtlich Ort, Zeit oder Teilnehmerobergrenzen. "Wenn die Teilnehmer an den sogenannten Spaziergängen dann gegen die Anordnungen verstossen, müssen sie mit empfindlichen Geldbussen rechnen."
"Klar ist: Wer sich an die infektionsschutzrechtlichen und versammlungsrechtlichen Vorgaben hält, kann uneingeschränkt demonstrieren. Wer dagegen verstösst, muss mit Konsequenzen rechnen", sagte Herrmann.
Ähnlich hatte sich am Dienstag Bundesinnenministerin Nancy Faeser geäussert. "Es gilt natürlich das Versammlungsrecht. Und ich bin sicher, dass die Sicherheitsbehörden das auch überall umsetzen", sagte die SPD-Politikerin dem ARD-Hauptstadtstudio. "Und wenn Gewalt passiert, dann wird natürlich durchgegriffen." Bedrohungen und Gewalt könnten nicht hingenommen werden.
Christian Drosten sieht Booster-Impfung als effektivste Waffe gegen Omikron
06:50 Uhr: Eine Auffrischungsimpfung ist aus Sicht des Virologen
Mit Blick auf bisherige Beobachtungen, nach denen Omikron mutmasslich mildere Krankheitsverläufe verursacht, sagte Drosten: "Ich denke, man kann das inzwischen sagen, dass das so ist." Erhobene Daten wiesen darauf hin, dass bei Omikron-Infektionen ein kleinerer Anteil der Infizierten ins Krankenhaus müsse.
Uli Hoeness über Ungeimpfte: "Diese Leute konsequent ausgrenzen"
06:32 Uhr:
Der langjährige Vorstand und Präsident des Fussball-Bundesligisten berichtete weiter von einer Schafkopfrunde, die er abgebrochen habe, weil ein Mitspieler ungeimpft gewesen sei. "Ich kann ziemlich militant werden, wenn jemand sich nicht impfen lässt", sagte Hoeness.
Auch mit dem ungeimpften Bayern-Profi Joshua Kimmich habe er über das Thema viele Gespräche geführt. "Das war schwer, weil er in einer bestimmten Richtung beeinflusst wurde", meinte Hoeness, der an diesem Mittwoch 70 Jahre alt wird.
Karl Lauterbach will Bonus nur für begrenzten Kreis von Pflegekräften
06:00 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach will den geplanten Pflegebonus nur einem begrenzten Kreis von Pflegekräften gewähren. "Der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). "Dann kann der Bonus auch in nennenswerter Höhe angesetzt werden." Nur so könne die besondere Leistung von Pflegekräften gewürdigt werden, die teilweise auch "ins persönliche Risiko gegangen" seien.
SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will die Ampel-Regierung eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen.
Marco Buschmann: Impfstatus kein entscheidendes Kriterium bei Triage
04:15 Uhr: Ob jemand gegen COVID-19 geimpft ist oder nicht, darf bei der Verteilung knapper medizinischer Ressourcen aus Sicht von Bundesjustizminister
Der Minister führte weiter aus, so verstehe er auch das Bundesverfassungsgericht. Zudem sei dies die herrschende Meinung unter Medizinerinnen und Medizinern. "Entscheidendes Kriterium müssen die klinischen Erfolgsaussichten im Sinne des Überlebens der aktuellen Erkrankung sein", betonte Buschmann.
Unter Triage versteht man eine ärztliche Entscheidung, wer bei ausgeschöpften Kapazitäten eine intensivmedizinische Behandlung erhält und wer nicht. Dazu gibt es von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) Empfehlungen. Das Bundesverfassungsgericht hatte jedoch Ende Dezember eine gesetzliche Regelung angemahnt. Das Karlsruher Gericht entschied, der Bundestag müsse "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer Triage treffen.
Zu diesem Gesetzgebungsverfahren finden laut Buschmann bereits Beratungen in der Bundesregierung statt. Üblicherweise stimmen Fraktionen im Parlament geschlossen ab. Allerdings gab es auch in der Vergangenheit Abweichungen von diesem Prinzip, zum Beispiel bei sensiblen Themen wie Sterbehilfe oder Organspenden. Zu einer allgemeinen COVID-19-Impfpflicht will die Ampel-Koalition beispielsweise keinen eigenen Gesetzentwurf vorlegen, sondern setzt hier auf fraktionsübergreifende Gruppenanträge.
Auf die Frage, ob eine Aufhebung des Fraktionszwangs auch bei der Triage-Entscheidung denkbar wäre, antwortete der Bundesjustizminister: "Wenn im Parlament der Wunsch nach einem Gruppenantrag bestehen sollte, und dafür gäbe es gute Gründe, dann würden wir das als Bundesregierung natürlich akzeptieren." Das Gericht habe den Gesetzgeber allerdings "zum unverzüglichen Handeln in der Pandemie aufgerufen". Für die Erarbeitung einer gesetzlichen Regelung zur Triage sei es wichtig zu wissen, "für welche Lebenssachverhalte wir hier Regelungen treffen müssen". Das könnten nur Mediziner sagen - das Haus von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stehe dazu mit ihnen in Kontakt.
Christian Lindner: Omikron-Welle erfordert keinen Lockdown
02:00 Uhr: Trotz der wachsenden Omikron-Welle soll es nach den Worten von Bundesfinanzminister Christian Lindner keinen neuen Corona-Lockdown in Deutschland geben. "Wir wollen auch künftig flächendeckende und pauschale Schliessungen vermeiden", sagte der FDP-Vorsitzende den Tageszeitungen "Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten" und den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Mittwoch).
Die Virusvariante Omikron sei zwar eine Herausforderung. "Unser Ziel bleibt dennoch, das gesellschaftliche Leben soweit es geht zu erhalten und soziale Schäden soweit es geht zu vermeiden", sagte der FDP-Chef vor den Bund-Länder-Beratungen an diesem Freitag. Stattdessen solle das Gesundheitssystem in die Lage versetzt werden, bei künftigen Wellen die gesamte Bevölkerung binnen eines Monats impfen zu können.
Lindner verteidigte die Politik seiner Partei in der Corona-Pandemie. Man habe die vierte Welle mit "massvollen Kontaktbeschränkungen und der erfolgreichsten Boosterkampagne Europas" bewältigt, sagte er den Blättern. "Als Vorsitzender einer liberalen Partei muss ich aushalten, dass wir kritisiert werden, wenn wir den freiheitlichen Bürgerrechten besonderes Gewicht einräumen."
Nach Angaben der zuständigen Landesbehörden ist Omikron inzwischen in mehreren Bundesländern wie Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, und Niedersachsen die vorherrschende Virusvariante. Regional werden Corona-Auflagen teils schon verschärft
Omikron-Welle: Karl Lauterbach will schärfere Kontaktbeschränkungen
00:01 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will bei den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie am Freitag neben verkürzten Quarantänezeiten auch härtere Kontaktbeschränkungen durchsetzen. "Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch). "Ich werde dazu Vorschläge machen."
Details nannte er nicht, betonte aber, insbesondere für Ungeimpfte gebe es keinen Grund zur Entwarnung. "Man kann ihnen nicht in Aussicht stellen, dass für sie die Kontaktbeschränkungen kurz- oder mittelfristig aufgehoben werden", so Lauterbach. "Mein Appell an die Ungeimpften ist, dass sie sich schnell zumindest einmal impfen lassen, damit sie wenigstens für den ganz schweren Krankheitsverlauf eine wichtige Schutzwirkung haben."
Der SPD-Politiker verteidigte seinen Vorstoss, die Quarantäne mit Blick auf die Omikron-Variante des Virus zu verkürzen. "Studien zeigen, dass die Generationszeit - also auch die Phase, in der sich das Virus im Körper ausbreitet und die Phase, in der ein Mensch ansteckend ist - bei Omikron viel kürzer ist", erläuterte er. "Wir können also bis zu einem gewissen Grad die Quarantänezeit verkürzen, ohne ins Risiko zu gehen."
Die Überlegungen zielen auch darauf ab, wichtige Versorgungsbereiche auch dann am Laufen zu halten, wenn die Infektionszahlen sprunghaft zunehmen sollten. Lauterbach nannte insbesondere Krankenhäuser, Altenpflege sowie Polizei, Feuerwehr sowie die Wasser- und Stromversorgung. Für diese Bereiche seien neue Quarantäne- und Isolationsregeln nötig. Auch die Bereiche Schule und Reisen müssten bedacht werden, sagte er.
Die Auffrischungsimpfung ist aus Sicht Lauterbachs der beste Schutz gegen die Omokron-Variante. "Nach der Modellierung des Robert-Koch-Instituts (RKI) sollte das Ziel sein, dass mehr als 80 Prozent der doppelt geimpften auch geboostert sind, also rechnerisch 56 Prozent der Bevölkerung", sagte er. "Dann hat es Omikron schwer."
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