• 18:52 Uhr: ➤ Mitarbeiterin einer Arztpraxis soll Impfpässe gefälscht haben
  • 17:09 Uhr: Wüst warnt vor parteipolitischem Taktieren bei Corona-Impfpflicht
  • 15:12 Uhr: Probleme bei Umsetzung der Impfpflicht in Österreich bahnen sich an
  • 13:19 Uhr: Philippinischer Präsident bläst zur Jagd auf Ungeimpfte
  • 10:18 Uhr: Streeck: "Das wird ein schleichender Übergang sein"
  • 08:23 Uhr: WHO warnt vor Einstufung von Omikron-Variante als "mild"
  • 06:40 Uhr: RKI registriert 56.335 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 303,4
  • 04:26 Uhr: Maskenlose Party auf Flug nach Mexiko: Trudeau erzürnt über "Idioten"

Mehr Panorama-News

➤ Mitarbeiterin einer Arztpraxis soll Impfpässe gefälscht haben

Eine Mitarbeiterin einer Bremer Arztpraxis soll gefälschte Impfpässe hergestellt und vertrieben haben. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, haben Ermittler in der Wohnung der 29-Jährigen 14 Blanko-Impfbücher, 74 Chargen-Aufkleber, drei bereits gefälschte Impfbücher und drei Stempel, die im Herbst 2021 in der Praxis gestohlen wurden, gefunden.

Sie stellten zudem zwei auf den Namen der Frau ausgestellte Impfpässe sicher. Die 29-Jährige arbeitete laut Polizei in einer Gemeinschaftspraxis und hatte Zugriff auf Impfdosen, Aufkleber mit den Chargenbezeichnungen und Blanko-Impfpässe. Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen Diebstahls und gewerbsmässiger Urkundenfälschung gegen die Frau.

Leere Regale und Müllberge: Omikron-Chaos in England ausgebrochen

Die Omikron-Welle hat England im Griff. Durch steigende Infektionen fehlen vielerorts Arbeitskräfte. In Birmingham standen Kunden am Mittwoch vor leeren Supermarktregalen, an anderen Stellen der Stadt stapeln sich die Müllberge.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Wüst warnt vor parteipolitischem Taktieren bei Corona-Impfpflicht

17:09 Uhr: Die Ministerpräsidenten dringen auf die zügige Umsetzung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland. "Die Länder gehen davon aus, dass bald ein Zeitplan vorliegen wird", sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), am Freitag nach einer Bund-Länder-Konferenz zur Coronakrise in Berlin.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe die Impfpflicht in den vergangenen Wochen bereits für Februar avisiert, unterstrich der CDU-Politiker. In einer so zentralen Frage der Pandemie-Bekämpfung dürfe jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass parteipolitisch taktiert werde.

Scholz hatte zuvor betont: "Alle 16 Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben sich dazu bekannt, dass sie für eine allgemeine Impfpflicht sind". Er fühle sich "maximal unterstützt". Der Bundestag werde dazu demnächst beraten. Es sei gut, wenn am Ende der Debatte eine allgemeine Impfpflicht stehe.

Innenminister Strobl zu radikalem Protest: "So fängt Terror an"

16:37 Uhr: Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat radikalen Gegnern der Corona-Politik vorgeworfen, die Demokratie zu demolieren. "Wer unter dem Deckmantel eines Lichterspaziergangs durch Städte irrlichtert, wer die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit missbraucht, hierbei gar noch Gewalt gegen diejenigen anwendet, die sprichwörtlich ihren Kopf für den Schutz dieser Rechte hinhalten, der überschreitet eine rote Linie, der verlässt den gemeinsamen Boden der Demokratie, der demoliert unsere Demokratie", sagte Strobl "Focus Online". "Eine rote Linie überschreitet übrigens auch, wer vor Wohnsitzen von Politikern aufmarschiert. So fängt Terror an, das ist Psychoterror. Das verurteile ich auf das Schärfste, das geht gar nicht."

Gegner der Corona-Politik hatten Anfang Dezember laut rufend mit Fackeln und Plakaten vor dem Wohnhaus von Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) im sächsischen Grimma protestiert.

Corona-Quarantäneregeln sollen entschärft werden

16:12 Uhr: In Deutschland zeichnet sich eine Erleichterung der Corona-Quarantäne-Regeln ab. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten am Freitag bei ihren Beratungen zur Eindämmung der Pandemie darauf geeinigt. Allerdings stehen die neuen Quarantäne-Regeln, wie alle Einzelpunkte, unter dem Vorbehalt eines Gesamtbeschlusses über alle Teile der Vereinbarungen.

Demnach sollen die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter verkürzt und vereinfacht werden. Bisher kann Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und Genesenenstatus für bis zu 14 Tage gelten. Wenn es sich etwa um Omikron handelt, gibt es auch für Geimpfte keine Ausnahmen.

Künftig sollen den Informationen zufolge Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung haben (Booster), von der Quarantäne ausgenommen sein. Für alle Übrigen sollen Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden. Infizierte und Kontaktpersonen sollen sich aber nach sieben Tagen durch einen PCR-Test oder einen zertifizierten Antigen-Schnelltest mit Nachweis "freitesten" können. Damit soll auch die Arbeitsfähigkeit in der kritischen Infrastruktur gesichert werden, also etwa im Gesundheitswesen, bei Polizei oder Feuerwehr.

Probleme bei Umsetzung der Impfpflicht in Österreich bahnen sich an

15:12 Uhr: Bei der Umsetzung der Corona-Impfpflicht in Österreich ab Februar bahnen sich technische Probleme an. Das für Gesundheitsdaten zuständige Informationssystem Elga und deren Partner benötigten für die technische Umsetzung der Impfpflicht über das nationale Impfregister mindestens bis 1. April 2022, heisst es in einer am Freitag bekanntgewordenen Stellungnahme zum Gesetz über die Impfpflicht. Man sei bei Erstellung des Begutachtungswurfes nicht konsultiert worden, so die Elga. Die zeitliche Verzögerung solle "für ein finanzielles Anreizsystem mittels Gutscheinen für alle Personen mit drei Teilimpfungen genutzt werden".

Auch Datenschützer übten Kritik an dem Entwurf der Regierung. Die Begutachtungsfrist endet am Montag. Bisher sind Zehntausende Schreiben im Parlament eingegangen, darunter viele Serienbriefe von Impfskeptikern.

Das Gesundheitsministerium zeigte sich unbeirrt. Ein erster Abgleich der Impfdaten mit dem Melderegister sei im Gesetzentwurf am 15. März vorgesehen. Sollte aus den Stellungnahmen hervorgehen, dass eine Änderung im Fristenlauf benötigt werde, werde das "selbstverständlich berücksichtigt". Dies ändere aber nichts am Inkrafttreten der Impflicht mit Februar, hiess es. "Die Einhaltung der Impfpflicht soll ab diesem Zeitpunkt zudem im Rahmen von behördlichen Kontrollen breit kontrolliert werden."

Die von der Regierungskoalition aus ÖVP und Grünen geplante Impfpflicht wird von der SPÖ und den liberalen Neos unterstützt. Allerdings ist inzwischen eine Diskussion auch über die rechtliche Zulässigkeit der Massnahme ausgebrochen, da der Impfschutz durch die Omikron-Variante des Coronavirus sinkt.

Bundesbürger waren an Weihnachten mehr unterwegs als vor der Pandemie

14:19 Uhr: Trotz hoher Infektionszahlen und Warnungen vor der Omikron-Variante sind die Menschen in Deutschland an Heiligabend und Silvester 2021 etwas mehr unterwegs gewesen als vor Beginn der Corona-Pandemie. Die Mobilität habe an beiden Tagen zudem deutlich über dem Niveau des Jahres 2020 gelegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag unter Berufung auf eine Sonderauswertung zu Mobilitätsveränderungen mit. Die Daten stammen unter anderem von einem Mobilfunkanbieter, sie werden anonymisiert ausgewertet.

Am 24. Dezember 2021 lag die Mobilität demnach um zwei Prozent höher als an Heiligabend 2019. Am 24. Dezember 2020 dagegen waren die Menschen 14 Prozent weniger mobil als an Heiligabend 2019. Ein ähnliches Bild zeigte sich den Angaben zufolge zum Jahreswechsel: An Silvester 2021 habe die Mobilität 6 Prozent über und an Silvester 2020 16 Prozent unter dem Vorkrisenniveau gelegen.

An den Weihnachtsfeiertagen und zwischen den Jahren ging die Mobilität den Daten zufolge auch im Jahr 2021 deutlich zurück: 2021 war sie zwischen dem 23. und 31. Dezember 13 Prozent geringer als 2019, 2020 waren es 27 Prozent weniger. Vor allem auf längeren Distanzen seien die Bundesbürger in dem Zeitraum 2021 häufiger unterwegs gewesen als noch 2020.

Auch die Innenstädte seien in der Weihnachtszeit 2021 stärker frequentiert gewesen als ein Jahr zuvor, wie eine Auswertung von Passantenfrequenzen auf Basis der Daten von Laserzählstellen zeige. An den Adventssamstagen 2021 lag die Zahl der Passantinnen und Passanten auf ausgewählten Einkaufsstrassen in Berlin, Hamburg, Köln und München 37 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019. Im ersten Pandemie-Winter 2020 hatte der Rückgang noch bei durchschnittlich 62 Prozent gelegen - damals waren die Geschäfte wegen eines Lockdowns aber zeitweise ganz geschlossen.

Luxemburg, Schweden und Israel werden Corona-Hochrisikogebiete

14:01 Uhr: Die Bundesregierung stuft das Nachbarland Luxemburg sowie fast 40 weitere Länder wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Sonntag an ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete ein. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Freitag mit. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Neben Luxemburg werden am Sonntag unter anderem Schweden, Australien, Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Winterurlaubsziel Dubai, Israel und Kenia auf die Risikoliste gesetzt. Insgesamt erhöht sich die Zahl der Hochrisikogebiete weltweit auf einen Schlag auf mehr als 100 Länder. Das bedeutet, dass etwa jedes zweite Land weltweit wieder Hochrisikogebiet ist. Als einziges Land von der Liste gestrichen wird die Ukraine. Von den Nachbarländern Deutschlands ist ab Sonntag nur noch Österreich kein Hochrisikogebiet.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Bei dem schon bisher als Hochrisikogebiet geltenden Frankreich kommen die Übersee-Departements Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Mayotte, Saint-Martin und Saint-Barthélemy hinzu - wie auch die niederländischen Überseegebiete Aruba und Curaçao. Ebenfalls als Hochrisikogebiete gelten künftig Angola, Bahrain, die Bahamas, Belize, Bolivien, Cabo Verde, die Demokratische Republik Kongo, Estland, Fidschi, Island, Jamaika, Katar, Kuwait, Panama, Uruguay, die Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire), Gabun, Ghana, Guinea, Kenia, die Inselgruppe Komoren, Mali, Mauretanien, Nigeria, Ruanda, Sambia, Sierra Leone, Südsudan, Togo und Uganda.

Thomas Müller über Corona-Probleme beim FC Bayern: "Nicht so dramatisch"

13:40 Uhr: Trotz des Corona-Chaos beim dezimierten FC Bayern München blickt Nationalspieler Thomas Müller zuversichtlich auf den Rückrundenstart am heutigen Freitagabend (20.30 Uhr/Sat.1/DAZN) gegen Borussia Mönchengladbach. "Ich sehe das Ganze nicht so dramatisch. Es ist natürlich jetzt nicht optimal, das ist ganz klar, aber das bringt natürlich auch die ganze Situation ein bisschen mit sich: der Spielplan, gleich der Start am ersten Januar-Wochenende und dann natürlich noch die weltweite Corona-Situation, die ja ein bisschen angezogen hat", sagte der Offensivspieler in einem Video des deutschen Fussball-Rekordmeisters.

Das Spiel nach drei Wochen Winterpause in der zuschauerlosen Allianz Arena steht ganz im Zeichen der aktuellen Corona-Welle. Gleich neun positiv auf das Virus getestete Profis um Kapitän Manuel Neuer fehlen den Bayern, vier bei Gladbach. Einige Spieler würden "vielleicht nicht auf ihren Paradepositionen auflaufen, aber trotzdem haben wir sehr viele Nationalspieler oder einfach Top-Qualität auf dem Platz", befand Müller vor dem 18. Spieltag.

Die Münchner Ersatzbank wird mit einigen Nachwuchskräften aufgefüllt. "Die Wechseloptionen werden wahrscheinlich eher unbekanntere Namen sein, aber das heisst auch nicht, dass sie kein Tor schiessen können", sagte Müller. "Im Fussball gab es auch immer schon Spieler, die man vorher nicht kannte und danach kannte man sie."

Die Bayern gehen mit einem satten Vorsprung von neun Punkten auf den Tabellenzweiten Borussia Dortmund in die zweite Saisonhälfte.

Krankenhaus

WHO warnt vor Einstufung von Omikron-Variante als "mild"

Die Weltgesundheitsorganisation(WHO) hat davor gewarnt, die Omikron-Variante des Coronavirus als "mild" einzustufen.

Philippinischer Präsident bläst zur Jagd auf Ungeimpfte

13:19 Uhr: Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte will in der Corona-Pandemie ungeimpfte Bürger notfalls festnehmen lassen, falls sie aus dem Haus gehen. Er habe die Dorfvorsteher im ganzen Land angewiesen, diese Menschen zu verfolgen, zurückzuhalten und falls nötig festzunehmen, teilte sein Sprecher Karlo Nograles am Freitag mit. Duterte habe diese Anordnung während einer Sitzung der nationalen Anti-COVID-19-Einsatzgruppe am Donnerstagabend erlassen.

"Diese Massnahmen für die Ungeimpften werden ergriffen, um unser Volk zu schützen, da die Ungeimpften jedermann in Gefahr bringen", sagte Nograles. Die Behörden in der Hauptstadtregion Manila hatten zuvor schon zusätzliche Reise- und Aktivitätseinschränkungen für Ungeimpfte verhängt und ihnen nur noch für dringend notwendige Fälle gestattet, aus dem Haus zu gehen. In Metro Manila, einem Ballungsraum mit 16 Städten und 13 Millionen Einwohnern, war am Montag die Alarmstufe nach der intensiven Reiseaktivität über die Festtage und dem Aufkommen der Omikron-Variante erhöht worden.

Das Gesundheitsministerium meldete am Freitag 21.819 Neuinfektionen, die höchste Zahl für einen Tag seit dem 26. September. Die Gesamtzahl der Toten der Corona-Pandemie stieg um 129 auf 51.871. Die Unterstaatssekretärin Maria Rosario Vergeire warnte die Bevölkerung, nicht nachlässig zu werden angesichts von Berichten, dass Omikron zu milderen Krankheitsverläufen führe. Bis Donnerstag waren nach Angaben des Ministeriums 51 Millionen Philippiner oder fast 47 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft.

Duterte ist wegen seines autoritären Regierungsstils umstritten, ihm werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Philippinen unter ihm gelten als eines der gefährlichsten Länder der Welt für Journalisten. Die Journalistin Maria Ressa wurde 2021 für ihre Arbeit mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Olaf Scholz bleibt bei Ja zu Impfpflicht

12:45 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) befürwortet weiterhin die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland. Die Haltung des Bundeskanzlers dazu habe sich nicht verändert, sagte eine Regierungssprecherin am Freitag in Berlin. "Er hat sich ja dafür ausgesprochen und hat auch gesagt, dass er im Falle einer Abstimmung im Bundestag dafür stimmen würde, und daran hat sich auch nichts geändert", fügte sie hinzu.

Über eine allgemeine Impfpflicht soll der Bundestag in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin entscheiden. Eine schnelle Entscheidung darüber wird es aber voraussichtlich nicht geben. Im Gespräch ist zunächst eine "Orientierungsdebatte" im Bundestag noch in diesem Monat. Die SPD hatte am Donnerstag gesagt, ein Abschluss des Gesetzgebungsprozesses werde "noch im ersten Quartal" angestrebt. Das kann also theoretisch auch erst im März sein.

Unionspolitiker machen bei dem Thema Druck: Scholz müsse Wort bei der Impfpflicht halten. "Der Bundeskanzler hat die Impfpflicht für Februar angekündigt - dieses Wort muss gelten", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) der "Rheinischen Post". Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) kritisierte den Kanzler im ARD-"Morgenmagazin": "Der kann das jetzt nicht ans Parlament delegieren und kann sagen: 'Jetzt sollen die sich mal zusammenfinden'", sagte er.

Die Sprecherin sagte, die Regierung habe sich darauf geeinigt, dass über das Thema im Bundestag debattiert werde. Der Respekt gebiete es, dass jetzt zunächst die Abgeordneten das Wort hätten. Die Einführung einer Impflicht sei ein sensibles Thema. Deshalb halte es die Bundesregierung für wichtig, dass es öffentlich und breit debattiert werde. "Und dafür ist eben der Bundestag der richtige Ort."

Laborverband warnt vor Überlastung bei Testungen wegen Omikron

12:31 Uhr: Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus hat der Laborverband ALM vor einer Überlastung bei PCR-Tests und deshalb ausbleibender Labordiagnostik gewarnt. "Im Verlaufe der kommenden Wochen wird sich zeigen, wie sich die Belastung in den Laboren entwickelt und ob und in welcher Weise dann auch weitere Priorisierungen in den Testungen vorzunehmen sind", sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin, Michael Müller, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). Die Labore gehörten zur sogenannten kritischen Infrastruktur und seien besonders schützenswert.

Müller führte an, dass die Labore neben der Corona-Diagnostik vielfältige andere Aufgaben erfüllten. Mitarbeitende seien wie alle Menschen vom Risiko einer Corona-Infektion, aktuell mit Omikron, betroffen. Auch in den Laboren gebe es Infektionen.

Vor dem Hintergrund der Sorge, durch Omikron könnten sich schnell viele Menschen infizieren oder als Kontaktperson in Quarantäne müssen, wird über kürzere Quarantänefristen debattiert.

Der Ärzteverband Marburger Bund warnte vor möglichen Engpässen bei PCR-Tests. "Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei
Beschäftigten in den Laboren führen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem RND. "Es ist also damit zu rechnen, dass die PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen."

Wüst fordert von Scholz Vorbereitung der Impfpflicht

12:14 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, eine allgemeine Corona-Impfpflicht für Erwachsene in Deutschland vorzubereiten. "Ich glaube, das muss vorbereitet werden. Wenn man's am Ende nicht braucht, sei es drum. Aber wenn man's braucht und man hat's nicht vorbereitet, stehen wir wieder dumm in der Gegend rum", sagte Wüst am Freitag kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Scholz in einem Interview des Fernsehsenders Welt. Die Bundesregierung müsse sich dem Thema Impfpflicht stellen.

Die Vorbereitung einer allgemeinen Impfpflicht gehört nach Ansicht von Wüst zu einer vorausschauenden Pandemiepolitik. "Wir wollen doch nicht im nächsten Winter wieder diskutieren über Lockdown und Lockerungen und diese Massnahmen und jene Massnahmen, sondern wir wollen dann durchsein, so weit es eben geht mit dieser Geschichte", sagte er.

Deshalb brauche man eine hohe Impfquote. "Und ich glaube, dass wir bei bestimmten Personengruppen nicht erfolgreich sein können, wenn es die Impfpflicht nicht gibt", erklärte der CDU-Politiker.

Der "Rheinischen Post" sagte Wüst, Scholz müsse Wort bei der Impfpflicht halten: "Der Bundeskanzler hat die Impfpflicht für Februar angekündigt - dieses Wort muss gelten. Die Menschen brauchen Verlässlichkeit und Vertrauen in die Politik. Das Gefühl, dass bei einem solch sensiblen Thema wie die Impflicht taktiert und auf Zeit gespielt wird, darf nicht entstehen."

Bei der Bund-Länder-Beratung am 21. Dezember war vereinbart worden, dass die Vorbereitungen für die "in den Blick genommene Einführung" einer solchen Pflicht vorangetrieben und kurzfristig ein Zeitplan vorgelegt werden solle. Zuletzt zeichnete sich aber ab, dass es einen schnellen Beschluss im Bundestag über die Impfpflicht nicht geben wird.

Wolfang Maier

"Willkür": Alpinchef Maier sorgt sich um Corona-Tests bei Olympia

Der Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes, Wolfgang Maier, blickt mit Sorge auf die anstehenden Corona-Tests bei den Olympischen Spielen in Peking.

Thailand behält verschärfte Einreiseregeln wegen Omikron

11:59 Uhr: Das Urlaubsziel Thailand wird die vor Weihnachten verschärften Einreiseregeln mit Quarantänepflicht für Touristen auf unbestimmte Zeit beibehalten. Diese Entscheidung sei am Freitag als Kompromiss zwischen den benötigten Einnahmen aus dem Tourismus und der Angst vor einem neuen Corona-Ausbruch durch die Omikron-Variante getroffen worden, berichtete die Zeitung "Bangkok Post".

Damit ist eine quarantänefreie Einreise unter dem sogenannten Test&Go-Modell nur noch für diejenigen möglich, die sich bereits dafür registriert hatten. Die Frist dafür wurde am Freitag der Zeitung zufolge bis zum 15. Januar verlängert. Wer ohne eine solche Voranmeldung kommen will, muss nach Ankunft zwischen sieben oder zehn Tage in Quarantäne - je nach Herkunftsland und Impfstatus. Neue Registrierungen werden derzeit nicht mehr angenommen.

Das Anfang November eingeführte Test&Go-Modell sei ein Schlupfloch für die Omikron-Variante, um ins Land zu gelangen, zitierte die Zeitung einen Sprecher des COVID-Krisenzentrums CCSA nach einer Sitzung unter Leitung von Premierminister Prayut Chan-o-cha. Es war zunächst bis zum 4. Januar ausgesetzt worden.

Unter diesem Schema mussten vollständig geimpfte Touristen bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten. Die meisten Neuinfektionen in dem südostasiatischen Land gehen auf die Omikron-Variante zurück, wie Beamte des Gesundheitsministeriums sagen.

Das bereits seit Juli laufende sogenannte Sandbox-Modell auf der grössten Insel Phuket, bei dem vollständig geimpfte Touristen unter bestimmten Auflagen quarantänefrei Ferien machen können, läuft hingegen weiter. Und es sollen nun zu einem noch nicht genannten Zeitpunkt einige weitere Ziele wie die Inseln Koh Samui und Koh Tao hinzukommen. Das beliebte Urlaubsland hatte seine Grenzen Anfang November wieder für Touristen aus Dutzenden Ländern geöffnet. Seither nahm der Zustrom an Besuchern aus aller Welt stetig zu.

Corona in Italien: Sieben-Tage-Inzidenz bei 1.669

11:27 Uhr: In Italien hat sich die Corona-Inzidenz binnen einer Woche mehr als verdoppelt. Stand Donnerstag verzeichneten die Gesundheitsbehörden in den zurückliegenden sieben Tagen landesweit durchschnittlich 1.669 Corona-Fälle je 100.000 Einwohner, wie das Oberste Gesundheitsinstitut ISS am Freitag in Rom mitteilte. In der Vorwoche betrug der Wert demnach 783. Die Belegung der Intensivstationen mit Corona-Patienten lag italienweit bei 15,4 Prozent und stieg damit im Vorwochenvergleich weiter. Der Wert liegt noch unter der Alarmschwelle von 30 Prozent.

In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern waren die Ansteckungszahlen in den vergangenen Tagen rasant gestiegen. Am Donnerstag meldete das Ministerium mit mehr als 219.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages einen weiteren Rekord. Fast 200 Menschen starben in dieser Zeit mit dem Virus.

Einige Krankenhäuser schlugen wegen der angespannten Pandemie-Lage bereits Alarm. Der Ärzteverband in Neapel warnte davor, die Kontrolle zu verlieren, wenn Rom nicht einschreite. Die Regierung vereinbarte in dieser Woche weitere Corona-Massnahmen, um den Anstieg der Corona-Infektionskurve zu senken - etwa eine Impfpflicht für Menschen älter als 50 Jahre.

Corona-Impfung verzögert laut US-Studie die Periode bei Frauen leicht

11:04 Uhr: Die Corona-Impfung kann bei Frauen laut einer US-Studie die Periode leicht verzögern. Laut der am Donnerstag in dem Fachjournal "Obstetrics & Gynecology" veröffentlichten Studie setzte bei geimpften Frauen die Blutung etwa einen Tag später ein als bei ungeimpften Frauen. Die Dauer der Monatsblutung wurde demnach jedoch nicht beeinflusst. Den Forschern zufolge sind die Auswirkungen der Impfung auf die Periode gering und voraussichtlich nur vorübergehend.

Die Wissenschaftler hatten anonymisierte Daten einer App zur Überwachung der Fruchtbarkeit bei Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren, die keine hormonelle Verhütung verwenden, ausgewertet. Etwa 2.400 Frauen in dem Datensatz waren geimpft, die meisten mit Biontech/Pfizer (55 Prozent) gefolgt von Moderna (35 Prozent) und Johnson & Johnson (sieben Prozent). Als Vergleichsgruppe wurden die Daten von 1.500 ungeimpften Frauen herangezogen.

Die Forscher verglichen Daten aus drei aufeinanderfolgenden Zyklen vor der Impfung mit drei Zyklen während und nach der Impfung. Bei den ungeimpften Frauen waren es sechs aufeinanderfolgende Zyklen. Im Durchschnitt war die erste Impfstoffdosis mit einer Verlängerung der Zyklusdauer um 0,64 Tage und die zweite Dosis mit einer Verlängerung um 0,79 Tage verbunden.

Die Hauptautorin der Studie, Alison Edelman von der Oregon Health & Science University, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die Ergebnisse der Studie "sehr beruhigend" seien und die Frauen, die nach einer Impfung Veränderungen an ihrer Periode bemerkt hatten, bestätige. Die Studie könnte auch dazu beitragen, Fehlinformationen zu dem Thema im Netz zu entkräften.

Die geringfügige Verlängerung des Menstruationszyklus ist klinisch nicht signifikant. Jede Veränderung von weniger als acht Tagen wird von der Fachgesellschaft International Federation of Gynecology and Obstetrics als normal eingestuft. Zyklen dauern in der Regel etwa 28 Tage, aber die genaue Dauer variiert von Frau zu Frau und auch im Laufe des Lebens. Sie kann sich auch in Zeiten von Stress verändern.

Die Veränderung im Zusammenhang mit der Impfung könnte den Forschern zufolge auf eine Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff zurückzuführen sein. Ein hochgefahrenes Immunsystem könnte sich demnach auf die sogenannte Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock-Achse auswirken, die Edelman als "Autobahn der Kommunikation zwischen Gehirn und Eierstöcken und Gebärmutter" bezeichnete. Insbesondere scheint die Produktion von Entzündungsproteinen, den so genannten Zytokinen, die Art und Weise zu stören, wie diese Achse den Zeitpunkt der Menstruationszyklen reguliert.

Die Veränderungen scheinen am ausgeprägtesten zu sein, wenn die Impfung früh in der Follikelphase stattfindet, die am ersten Tag der Menstruation beginnt und mit dem Beginn des Eisprungs endet. Wenn zwei Impfungen mit Biontech oder Moderna auf denselben Zyklus fielen, verzögerte sich die Blutung im Schnitt um zwei Tage.

Die Forscher wollen nun weitere Daten sammeln, um eine langfristige Rückkehr der Zyklen zum Ausgangswert zu bestätigen. Ausserdem wollen sie weltweit Daten erheben, um Unterschiede zwischen einzelnen Impfstoffen zu untersuchen.

Omikron-Welle: Britische Armee hilft in Londoner Krankenhäusern aus

10:38 Uhr: Wegen der Personalmängel durch die Omikron-Welle hilft in London seit Freitag die Armee in Krankenhäusern aus. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, sollen in den kommenden drei Wochen 200 Militärangehörige in der britischen Hauptstadt im Einsatz sein. Ausserdem sollen 32 Soldatinnen und Soldaten im Rettungsdienst aushelfen. Auch in anderen Teilen des Landes sind Militärangehörige im Einsatz, um die Behörden bei der Bewältigung der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Grossbritannien ist noch immer fest im Griff der Omikron-Welle - auch wenn Experten Anzeichen für eine Abflachung in London erkennen. Am Donnerstag wurden landesweit knapp 180.000 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner - wird mit knapp 1.800 angegeben (Stand 1. Januar). Schätzungen zufolge war in London in der letzten Woche des vergangenen Jahres jeder Zehnte mit dem Coronavirus infiziert.

Strengere Einschränkungen lehnt die Regierung bislang unter Verweis auf die verhältnismässig geringe Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle ab. Am Donnerstag wurden 231 Todesfälle gemeldet. Grossbritannien hat etwa 67 Millionen Einwohner.

Das britische Gesundheitssystem gerät aber wegen der hohen Zahl an krankheitsbedingten Ausfällen beim Personal immer mehr unter Druck. Bis Freitag hatten nach Angaben der Nachrichtenagentur PA allein in England 17 Krankenhausträger den Ernstfall ausgerufen, weil sie fürchten, wichtige Behandlungen nicht mehr gewährleisten zu können.

Hendrik Streeck: "Das wird ein schleichender Übergang sein"

10:18 Uhr: Der Bonner Wissenschaftler Hendrik Streeck prognostiziert einen schrittweisen Ausweg aus der pandemischen Corona-Situation. "Das wird ein schleichender Übergang sein", sagte Streeck am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Es werde nicht den einen Tag der Befreiung von dem Virus geben. Streeck sagte für das Frühjahr einen Abfall der Infektionszahlen voraus. "Dann beginnt die harte Arbeit", betonte der Virologe.

Das Gesundheitssystem müsse krisenfester gemacht und die Impfkampagne fortgeführt werden. Dann gebe es möglicherweise einen angepassten Impfstoff. Streeck bezeichnete die Debatte über eine allgemeine Impfpflicht als "ein bisschen fehl am Platze". Er begründete dies unter anderem damit, dass jetzige Impfstoffe bei der Omikron-Variante nur kurz Schutz vor einer Infektion bieten.

Omikron sei Studien zufolge übertragbarer, es gebe aber nicht mehr so viele schwere Verläufe, sagte Streeck. Die Variante dringe auch nicht mehr so gut in die Lunge ein, sondern befalle vor allem die oberen Atemwege. Man werde aber mit einer "enormen Welle" von Infektionen rechnen müssen, auch bei zweifach Geimpften. Streeck warb daher für Auffrischungsimpfungen.

Knapp 600.000 verabreichte Impfdosen am Donnerstag

09:51 Uhr: In Deutschland sind am Donnerstag 595.000 Impfdosen verabreicht worden. Dies ging am Freitag aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Damit haben nun 59,6 Millionen Menschen in Deutschland (71,6 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze.

Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung ("Booster") haben mindestens 34,6 Millionen Menschen (41,6 Prozent) bekommen. Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Am Mittwoch waren mindestens 728.000 Dosen in Deutschland verabreicht worden. Am Tag davor lag die Zahl bei 610.730, am Neujahrstag bei 27.400.

Laut RKI haben 61,9 Millionen Menschen (74,5 Prozent) bislang mindestens eine Impfdosis bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war.

Nicht geimpft sind bislang 21,2 Millionen Menschen (25,5 Prozent). Unter ihnen sind allerdings auch rund vier Millionen Kinder unter vier Jahren, für die bislang kein Impfstoff zugelassen ist.

Neue Corona-Hilfen können beantragt werden

09:31 Uhr: Ab sofort können Unternehmen die neue Überbrückungshilfe IV zum Ausgleich für Belastungen durch die Corona-Krise erhalten. Auf der Internetplattform www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de können Steuerberater nun bis Ende April Anträge für den Förderzeitraum Januar bis März 2022 stellen, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Die Förderbedingungen haben sich nach Angaben des Ministeriums im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum verändert.

Bereits in den nächsten Wochen würden die ersten Abschlagszahlungen ausgezahlt, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante fordert uns allen abermals Einschränkungen ab." Diese seien nötig, um die Gesundheit zu schützen und Krankenhäuser vor einer Überlastung zu bewahren.

"Gleichzeitig bedeuten diese Einschränkungen aber auch eine erneute Belastungsprobe für viele Unternehmen und ihre Beschäftigten, und das, nachdem sie schon knapp zwei Jahre Pandemie hinter sich haben - eine Zeit voller Unsicherheit, Einschränkungen und Sorgen, eine Zeit, die viele aufgezehrt hat." Mit der Überbrückungshilfe IV wolle man den Unternehmen sehr schnell eine helfende Hand reichen, um wenigstens einige Härten abzufedern.

"Wir wissen, dass es für viele Unternehmen aufwändig und kostspielig ist, 2G Regeln umzusetzen oder andere Corona-Zutrittsbeschränkungen zu vollziehen", sagte Habeck. So sollten in der Überbrückungshilfe IV nicht nur Sachkosten, sondern auch Personalkosten angerechnet werden, die bei der Umsetzung der coronabedingten Zugangsregeln entstehen.

Für die Bearbeitung sind den Angaben zufolge die Bewilligungsstellen der Länder zuständig, die Abschlagszahlungen von bis zu 100.000 Euro je Fördermonat bewilligen könnten. Abschlagszahlungen sind Vorauszahlungen, die später mit den tatsächlich entstandenen wirtschaftlichen Schäden abgeglichen werden.

Antragsberechtigt sind wie bisher Unternehmen mit einem coronabedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent, Fixkosten können bis zu 90 Prozent erstattet werden. Darüber hinaus können sie weitere Zuschläge bei einem besonders starken Umsatzrückgang erhalten oder wenn sie auf besondere Weise betroffen sind wie etwa die Schausteller und Händler auf Weihnachtsmärkten oder Feuerwerkshersteller. Auch Unternehmen, die schliessen, weil die Zugangsregeln den Betrieb unwirtschaftlich machen, können Überbrückungshilfe erhalten.

Erstmals mehr als 100.000 Corona-Fälle an einem Tag in Argentinien

09:02 Uhr: Argentinien hat zum ersten Mal mehr als 100.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages registriert. 109.608 neue Fälle in 24 Stunden wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums des südamerikanischen Landes vom Donnerstag (Ortszeit) gemeldet. Noch vor wenigen Tagen hatte die Rekordmarke in dem 45 Millionen Einwohner zählenden Land bei 50.506 neuen Fällen am 30. Dezember gelegen. Am Dienstag waren 81.210, am Mittwoch 95.159 neue Fälle gemeldet worden.

"Omikron bringt uns viele Überraschungen. Wir wissen nicht, wo die Obergrenze für den Anstieg sein wird", sagte Sonia Tarragona, Kabinettschefin im Gesundheitsministerium, der Zeitung "Clarín".

Der Rekordwert trifft mit den Sommerferien auf der Südhalbkugel zusammen. Tausende Menschen reisten zu Weihnachten und Silvester im Land umher, in wichtigen Touristenzentren herrscht Hochbetrieb. Nur in wenigen Provinzen gelten noch Einschränkungen.

Die argentinische Regierung hatte im September zahlreiche Corona-Massnahmen einkassiert und die Grenzen für Ausländer schrittweise geöffnet. Im Jahr 2020 hatte Argentinien sehr strenge Massnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie verhängt. Teilweise durften die Menschen ihre Wohnung nur für wichtige Einkäufe und Arztbesuche verlassen. Trotz Lieferschwierigkeiten der Vakzine sind mehr als 70 Prozent der Argentinier vollständig geimpft.

SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt mahnt zu "verständlichen" Quarantäneregeln

08:40 Uhr: Kurz vor der Bund-Länder-Runde zum weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie hat die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt vor allzu komplizierten Quarantäneregeln gewarnt. "Die Quarantäneregeln müssen einfach, klar und verständlich sein. Sie müssen für alle handhabbar sein", sagte die Gesundheitsexpertin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die Bevölkerung die Handlungsanweisungen im Falle eines Verdachts auf eine Corona-Infektion nicht mehr nachvollziehen könne, sinke auch die Akzeptanz für diese Regeln, warnte sie. "Die Akzeptanz steigt, wenn die Menschen die Regeln verstehen."

Es brauche einfache und lebensnahe Handlungsempfehlungen, die es den Menschen erlaubten, eigenständig rechtzeitig das Richtige zu tun, sagte Schmidt. Mit der neuen Virusvariante und den geltenden Regeln zur Kontaktverfolgung sei "eine starke Überlastung der Gesundheitsämter zu befürchten". Klare Ansagen an die Bevölkerung könnten auch helfen, Gesundheitsämter bei ihrer Arbeit zu entlasten.

Die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus sagte, bei der Verkürzung von Quarantänezeiten müssten nach der Sitzung des Expertenrates jetzt wissenschaftlich fundierte Vorschläge umgesetzt werden. Das Gremium hatte eine "ausgewogene Quarantäneregelung" angeregt, die gleichzeitig den Erfordernissen des Infektionsschutzes insbesondere für vulnerable Gruppen gerecht werden solle.

WHO warnt vor Einstufung von Omikron-Variante als "mild"

08:23 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation(WHO) hat davor gewarnt, die Omikron-Variante des Coronavirus als "mild" einzustufen. "Genau wie vorangegangene Varianten müssen Menschen wegen Omikron ins Krankenhaus, und es tötet Menschen", sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag. Auch wenn Omikron offenbar meist zu weniger schweren Krankheitsverläufen führe als die bisher vorherrschende Delta-Variante, dürfe die Variante deshalb nicht als "mild" eingestuft werden.

Die "Flutwelle" an Neuinfektionen durch die Omikron-Variante sei "so riesig und schnell", dass sie weltweit zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führe, warnte Tedros.

Laut WHO wurden in der vergangenen Woche weltweit knapp 9,5 Millionen Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, 71 Prozent mehr als in der Vorwoche und ein neuer Höchststand. Die tatsächliche Zahl liege wegen des mit den Feiertagen verbundenen Rückgangs an Tests vermutlich noch deutlich höher, sagte Tedros.

Der WHO-Chef prangerte erneut das Vorgehen reicher Länder an, die einen Grossteil der verfügbaren Corona-Impfdosen für sich in Anspruch genommen hätten. Ein solches Handeln schaffe einen idealen Nährboden für die Entstehung neuer Virusvarianten in Ländern mit einem schlechteren Zugang zu Impfdosen, warnte Tedros.

Die WHO hatte sich zum Ziel gesetzt, dass bis Ende September 2021 zehn Prozent der Bevölkerung in jedem Mitgliedsland geimpft sein sollten, bis Ende Dezember 2021 sollten es sogar 40 Prozent sein. Dieses Ziel verfehlten 92 der 194 Mitgliedstaaten der WHO - 36 Länder haben noch nicht einmal zehn Prozent ihrer Bürger geimpft.

Der WHO-Chef forderte daher erneut eine gerechte Verteilung der Impfstoffe. "Eine Auffrischungsimpfung nach der anderen in einer kleinen Anzahl von Ländern wird eine Pandemie nicht beenden, wenn gleichzeitig Milliarden von Menschen völlig ungeschützt bleiben", sagte er.

Die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove betonte, es sei "sehr unwahrscheinlich", dass Omikron die letzte Variante vor dem Ende der Pandemie sein werde. Angesichts der erhöhten Ansteckungsgefahr durch die Variante rief sie die Menschen auf, die Hygienemassnahmen besser zu befolgen: "Tun Sie alles, was wir Ihnen raten, besser, umfassender und gezielter."

"Willkür": Alpinchef Maier sorgt sich um Corona-Tests bei Olympia

07:50 Uhr: Der Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes, Wolfgang Maier, blickt mit Sorge auf die anstehenden Corona-Tests bei den Olympischen Spielen in Peking. "Ich finde es verantwortungslos, uns unter den aktuellen Bedingungen dort hinzuschicken", sagte der 61-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Ich habe schon im Herbst gefordert, dass klare Regelungen her müssen, ab welchem CT-Wert ein Test als positiv oder negativ bewertet wird. Aber wir erhalten hierzu keinerlei Informationen. Du bist bei den täglichen Tests vor Ort dann quasi einer Willkür ausgesetzt."

Die Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar statt, die Quarantänemassnahmen gelten bei dem Event in China als besonders strikt.

Nicht nur im alpinen Ski-Weltcup hatten sich die Corona-Fälle zuletzt gehäuft. Unter anderen mussten Ausnahmefahrerin Mikaela Shiffrin (USA) sowie die Weltmeisterinnen Lara Gut-Behrami (Schweiz) und Katharina Liensberger (Österreich) wegen positiver Befunde aussetzen. Bei den beiden Technikrennen der Damen am kommenden Wochenende im slowenischen Kranjska Gora fehlt die deutsche Athletin Jessica Hilzinger wegen eines positiven Tests.

"Wenn ich mir die steigende Anzahl der Fälle ansehe, glaube ich, dass es bei Olympia ein ausgedünntes Feld gibt", sagte Maier. Chancen, dem entgegenwirken zu können, sieht er nicht. "Erst wurden wir alle 72 Stunden getestet, inzwischen alle 48 Stunden. Dazu machen wir interne Schnelltests. Wir versuchen, alles so engmaschig wie möglich zu halten. Ich wüsste nicht, wie man es anders machen sollte."

Kretschmer für vergleichbare Corona-Regeln in den Bundesländern

07:22 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich vor der Corona-Runde von Bund und Ländern am Freitag für bundesweit ähnliche Schutzmassnahmen ausgesprochen. "Wir brauchen vergleichbare Regelungen in der gesamten Bundesrepublik. Keine grossen Veranstaltungen, keine Besucher in den Stadien - und ein Mass an Kontaktbeschränkungen, das diese Omikron-Welle abflacht", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Bars und Diskotheken zu öffnen, halte ich in den kommenden Wochen für verantwortungslos." Zudem forderte er finanzielle Entschädigungen für Betriebe und Einrichtungen, die von Einschränkungen betroffen sind.

Kretschmer stellte klar, dass sich auch Geimpfte auf Einschränkungen einstellen müssen. "Wir sind gemeinsam in einem Boot. Wären alle geimpft, würde uns diese Omikron-Variante wenig Sorgen machen. Die Realität ist natürlich, dass auch Geimpfte andere anstecken können. Gewisse Einschränkungen wird es für alle geben."

Die 2G- und 2G-plus-Regeln müssten ausgeweitet werden. Einwände von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) gegen eine allgemeine Impfpflicht hielt Kretschmer für falsch. "Wir müssen die Menschen, die sich partout nicht impfen lassen wollen, aus ihrer Ecke herausholen (...) Impfverweigerer schaden nicht nur sich selbst, sondern der gesamten Gesellschaft."

Omikron-Welle - Krankenhausgesellschaft fordert weniger Bürokratie

07:00 Uhr: Angesichts rapide hochschnellender Corona-Infektionszahlen hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einen "Bürokratie-Lockdown" verlangt. "Nur noch notwendige Dokumentationen in der medizinischen Pflege sollten im ersten Halbjahr durchgeführt werden, damit mehr Zeit für die medizinische Versorgung bleibt", sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gass, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Freitag). Zudem forderte er wegen der angespannten Lage in den Krankenhäusern, alle Personalstrukturvorgaben auszusetzen.

Es werde wegen der hohen Infektionszahlen zu Personalausfällen kommen, sagte er. Durch den Wegfall der Personaluntergrenzen und anderer Vorgaben könne man vermeiden, dass Stationen geschlossen werden müssten. Zudem verlangte Gass, dass es Aufgabe der Länder sein müsse, zusätzliches Hilfspersonal in der Pflege zu koordinieren. "Nicht jedes einzelne Krankenhaus sollte und kann dies selbst durchführen". Vielmehr solle "jedes Bundesland eine zentrale Koordinierungsstelle einrichten". So könne erreicht werden, dass Hilfe wirklich dort ankomme, wo sie gebraucht werde.

RKI registriert 56.335 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 303,4

06:40 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat erneut einen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 303,4 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und der Ferien ausgeht.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 285,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 214,9 (Vormonat: 432,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 56.335 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 41.240 Ansteckungen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 264 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 323 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7.417.995 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 3,26 (Mittwoch: 3,20) an. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitagmorgen mit 6.664.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 113.632.

Marco Buschmann mahnt Verhältnismässigkeit von Corona-Massnahmen an

05:48 Uhr: Bei den nächsten Schritten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie muss nach Ansicht von Bundesjustizminister Marco Buschmann die Verhältnismässigkeit gewahrt bleiben, gerade auch mit Blick auf Schüler und Studierende. "Mir ist es besonders wichtig, dass wir noch stärker auf die Verhältnismässigkeit in der Pandemie achten", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die FDP sei in ihrer Zeit als Oppositionspartei mit ihrer Forderung, flächendeckende Schulschliessungen möglichst zu vermeiden und den Lehrbetrieb an den Universitäten in einem verantwortbaren Rahmen fortzusetzen, nicht immer durchgedrungen. "Aber jetzt gilt für die Bundesregierung ganz klar: Schulschliessungen können allenfalls ultima ratio sein."

Dass sich Bund und Länder zu den notwendigen Massnahmen abstimmten, sei richtig, betonte Buschmann. "Bund-Länder-Runden als ein Forum, wo Ansichten und Informationen ausgetauscht und Ideen entwickelt werden, sind ja nie das Problem gewesen." Kritik habe es an diesen Runden gegeben, weil der Eindruck entstanden sei, dass das Parlament nur noch nachvollziehe, was in Ministerpräsidenten-Konferenzen vorgegeben worden sei.

Das habe sich inzwischen deutlich geändert. "Der neue Bundestag hat die Pandemiepolitik selbstbewusst in die Hand genommen", sagte der Justizminister. Gleichzeitig hätten die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP gezeigt, "dass wir die Massnahmen schnell anpassen können, wenn sich die Gefahrenlage ändert".

Die Ampel-Parteien hatten schon vor dem Regierungswechsel mit ihrer Mehrheit im Bundestag ein Ende der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" beschlossen. Damit konnte das Bundesgesundheitsministerium bestimmte Fragen nicht mehr einfach per Verordnung regeln. Die Verantwortung liegt jetzt wieder stärker bei den Parlamenten.

Maskenlose Party auf Flug nach Mexiko: Trudeau erzürnt über "Idioten"

04:26 Uhr: Nach einem aufsehenerregenden Party-Flug nach Mexiko ohne Einhaltung von Corona-Massnahmen steckt eine Gruppe junger Kanadier offenbar dort fest. Mindestens zwei kanadische Fluggesellschaften wollten ihnen nach eigenen Angaben wegen des Verhaltens beim Hinflug aus Sicherheitsgründen die Beförderung zurück in die Heimat verwehren, nachdem eine weitere Airline den Rückflug storniert hatte. Kanadas Premierminister Justin Trudeau nannte sie "Idioten".

Das kanadische Verkehrsministerium twitterte am Donnerstag, es ermittle in dem Fall. Es könnten Geldstrafen von bis zu 5.000 kanadischen Dollar (knapp 3.500 Euro) pro Vergehen verhängt werden. Reisende, die die Leben anderer gefährdeten und Schaden verursachten, könnten mit bis zu drei Jahren Gefängnis und/oder Geldstrafen von bis zu einer Million Dollar bestraft werden, hiess es in einer weiteren Mitteilung der Regierung.

Videos aus der Chartermaschine, die am 30. Dezember vom kanadischen Montréal in den mexikanischen Urlaubsort Cancún geflogen war, waren in sozialen Medien verbreitet worden. Darin ist zu sehen, wie junge Menschen ausgelassen feiern, ohne Masken zu tragen oder Abstand voneinander zu halten. Sie tanzen und trinken offenbar Alkohol, eine Frau raucht eine E-Zigarette. Medienberichten zufolge handelte es sich um Influencer und Reality-TV-Sternchen aus der Provinz Québec. Angesprochen auf den Fall sagte Trudeau bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, das unverantwortliche Verhalten der Reisegruppe sei ein Schlag ins Gesicht.

Eine 19-jährige Studentin erzählte der Nachrichtenagentur Canadian Press, sie habe die Teilnahme an der Reise bei Instagram gewonnen. In Mexiko sei sie positiv auf das Coronavirus getestet worden - ebenso wie geschätzt 30 weitere Angehörige der Gruppe. Sie wisse nicht, wie sie den verlängerten Hotelaufenthalt bezahlen solle. Ein Mann, der sich als Organisator der Reise ausgab, teilte mit, es sei das erste Reise-Event seines Privatclubs gewesen. Er habe viel gelernt.

Arbeitsminister Hubertus Heil: "Wo immer möglich Homeoffice anbieten"

03:22 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet von den Corona-Beratungen von Bund und Ländern an diesem Freitag auch noch einmal Hinweise für ein verstärktes Arbeiten im Homeoffice in Deutschland. "Ich gehe davon aus, dass die Bundesregierung und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten noch einmal sehr, sehr deutlich machen werden, welche Regeln schon gelten und einzuhalten sind", sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. "Dazu gehören auch die Vorgaben zum Homeoffice."

Heil erinnerte daran, dass im Infektionsschutzgesetz geregelt sei, dass Homeoffice angeboten und auch wahrgenommen werden müsse, wo es möglich sei. Seitdem werde Homeoffice auch wieder stärker genutzt. "Aber da ist noch Luft nach oben", sagte Heil. "Deshalb ist jetzt der klare Appell an die Unternehmen, wo immer möglich Homeoffice anzubieten und die klare Aufforderung an die Beschäftigten, wann immer möglich von zu Hause zu arbeiten." Es gelte jetzt noch einmal, soziale Kontakte zu reduzieren und damit auch einen Beitrag für die Gesellschaft gegen die Ausbreitung des Virus zu leisten.

"Im vergangenen Frühjahr haben wir mit der Regelung zum Homeoffice einen signifikanten Beitrag geleistet, die Infektionen zu senken - damals noch nicht mit Omikron", sagte Heil. "Umso mehr ist dies jetzt mit der ansteckenderen Variante nötig."

Heil betonte: "Wir müssen weiter die Kontakte reduzieren, auch um das gesellschaftliche Leben und die Schulen offen halten zu können." Homeoffice sei in der momentanen Lage nicht nur eine Frage der Eigenverantwortung, sondern auch der gesellschaftlichen Solidarität. "Und es ist eine Frage der ökonomischen Vernunft, damit wir unsere Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt gut durch den Winter bringen können."

Der SPD-Politiker betonte: "Klar ist aber auch: Langfristig wird uns nur Impfen helfen." Deshalb sei sein dringender Appell, dass man sich impfen lasse. "Wir weiten dazu die Angebote auch weiter massiv aus, so beteiligen sich mittlerweile auch viele Jobcenter an der Impfkampagne."

Karl Lauterbach: mehr Kontaktbeschränkungen für Gastronomie nötig

02:01 Uhr: Angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus hält Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mehr Kontaktbeschränkungen in der Gastronomie für nötig. In der Sendung "RTL Direkt" sagte er am Donnerstagabend, es sei für die Innenräume der Gastronomie angedacht, "dass man dort nur eintreten kann, wenn man zweimal geimpft und getestet ist. Nur noch Geboosterte können so rein." Das sehe eine Beschlussvorlage für die Gespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an diesem Freitag mit den Ministerpräsidenten der Länder vor.

Lauterbach erklärte: "Die Gastronomie ist ein Problembereich. Da sitzt man ohne Maske oft für Stunden. Und wenn sich die Menschen dort dann gegenseitig infizieren, wie wir es bei Omikron sehr viel sehen, dann brauchen wir einen besseren Schutz, daher 2G plus, also geimpft und zusätzlich eben getestet." Lauterbach schloss für die Zukunft auch noch weitergehende Kontaktbeschränkungen nicht aus.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband lehnte Überlegungen zu einer Einführung von 2G plus in der Gastronomie ab. "Ich warne vor panischem Aktionismus, 2G plus stürzt Betriebe in Existenznot ohne Mehrwert für das Infektionsgeschehen", teilte die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Angela Inselkammer, am Donnerstagabend mit. "Der geplante Beschluss käme im ohnehin extrem umsatzschwachen Januar einem Quasi-Lockdown gleich, für viele Betriebe würde sich eine weitere Öffnung nicht mehr rechnen."

Lauterbach bekräftigte, dass er eine Impfpflicht gegen Corona befürworte. In Zukunft könne es Virus-Varianten geben, die nicht nur hochansteckend seien, sondern auch noch sehr gefährlich. "Dann kämen wir in eine ganz bedrohliche Situation", sagte er. "Der beste Schutz ist daher eine sehr hohe Impfquote. Und wenn die nicht erreicht werden kann, muss es eine Impfpflicht sein. Ich glaube, die Impfpflicht ist hier der Weg, der für Deutschland notwendig ist."

Dietmar Woidke sieht "wenig Spielraum" für weitere Corona-Massnahmen

00:04 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rechnet nicht mit einer drastischen Ausweitung der Corona-Massnahmen in Deutschland bei der ersten Bund-Länder-Runde in diesem Jahr. "Ich sehe wenig Spielraum für weitere Massnahmen", sagte Woidke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Entscheidend sei, "die Verhältnismässigkeit zu bewahren".

Angesichts der steigenden Infektionszahlen der Omikron-Virusvariante sagte Woidke: "Wir hoffen das Beste, bereiten uns aber auf das Schlimmste vor, das heisst eine exponentiell ansteigende Zahl der Infektionen."

Die Regierungschefs der Länder beraten am Freitag mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) über weitere Massnahmen gegen die Ausbreitung der Omikron-Welle. Woidke hatte am Dienstag gesagt, er gehe davon aus, dass Entscheidungen getroffen würden, um die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems und der kritischen Infrastruktur zu gewährleisten. Er rechne auch mit Entscheidungen zur Eindämmung der Infektionsdynamik. Im dpa-Interview Ende Dezember hatte Woidke davor gewarnt, zu schnell über neue Corona-Regeln zu diskutieren und die Menschen damit zu sehr zu strapazieren.

Der Regierungschef zeigte sich über Drohungen alarmiert, die aus der Gruppe von Gegnern der Corona-Massnahmen kommen. "Was mich beschäftigt, sind Drohungen gegen Ärztinnen und Ärzte, gegen Menschen, die sich engagieren, die andere politische Meinungen vertreten als die Demonstranten sowie Stadtverordnete, Abgeordnete und ehrenamtlich Engagierte", sagte er dem RND: "Das dürfen wir nicht hinnehmen, hier geht es um unsere Demokratie."

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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