- In Portugal schnellen die Coronazahlen in die Höhe.
- Vorherrschend ist die hochansteckende Omikron-Subvariante BA.5.
- Welche Coronaregeln gelten in Portugal und auf welche Massnahmen müssen Reisende sich einstellen?
- Die aktuelle Lage im Überblick.
Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Nach zwei Pandemie-Sommern freuen sich viele auf einen entspannten Urlaub – ohne strenge Coronamassnahmen. Ein Blick nach Portugal könnte die Vorfreude trüben. Wie in keinem anderen europäischen Land schnellen die Coronafallzahlen in Portugal wieder in die Höhe. Als Hotspot gilt derzeit der Grossraum Lissabon. Die aktuelle Lage in Portugal macht deutlich, dass die Situation dynamisch bleibt – und die Pandemie trotz zahlreicher Lockerungen nicht vorbei ist.
Aktuelle Coronazahlen in Portugal
Mit rund 190.000 Corona-Neuinfektionen in nur einer Woche und einer Sieben-Tage-Inzidenz von fast 1.800 liegt die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Portugal derzeit deutlich höher als in anderen Ländern Europas. In Deutschland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI derzeit bei 221,4.
Etwa 2.000 Menschen werden in Portugal aktuell aufgrund einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt. Die Bettenbelegung durch Covid-Patienten stieg in einer Woche um 27 Prozent. Mit wachsenden Infektionszahlen und der zunehmenden Hospitalisierungsrate wächst auch die Zahl der Corona-Toten in Portugal erneut.
Die Johns Hopkins University meldete am 31. Mai 101 Todesfälle. Dramatisch wie Anfang 2021 ist die Lage in den Krankenhäusern jedoch nicht. Die Impfquote in Portugal ist hoch: 86,81 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.
Omikron-Subvariante BA.5 dominiert in Portugal
Der hochansteckende Subtyp BA.5 der Virusvariante Omikron wird für die explodierenden Fallzahlen in Portugal verantwortlich gemacht. Bei rund 87 Prozent der registrierten Corona-Neuinfektionen handelt es sich laut des portugiesischen Gesundheitsinstituts INSA um die Variante BA.5. Der Grund für die rasche Ausbreitung ist wahrscheinlich eine Veränderung im Spike-Protein, wodurch die Ansteckungsfähigkeit erhöht wird.
Experten erwarten, dass die Infektionszahlen weiterhin drastisch steigen werden.
Die WHO stufte die Omikron-Subvariante BA.5 im Mai als besorgniserregende Variante ein, ebenso das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC).
Ob BA.5 gefährlicher als die aktuell in Deutschland vorherrschende Omikron-Subvariante BA.2 ist, kann noch nicht sicher bewertet werden. Ein signifikanter epidemiologischer Unterschied zu bereits bekannten Omikron-Varianten konnte bis jetzt nicht festgestellt worden.
Coronaregeln in Portugal
Die Regierung in Portugal appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen. Eine temporäre Wiedereinführung der Maskenpflicht wird jedoch bereits diskutiert.
Diese gilt in Portugal gegenwärtig nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Pflegeheimen sowie in medizinischen Einrichtungen.
Eine systematische Testpflicht gibt es auf dem Festland nicht mehr. Im öffentlichen Raum gilt die Empfehlung, einen Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten. Die Regelungen können in den autonomen Regionen Madeira und Azoren teilweise abweichen.
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Was müssen Urlauber bei Reisen nach Portugal beachten?
Festland
- Das Auswärtige Amt hat keine Reisewarnung für Portugal ausgesprochen.
- Für Einreisende aus Deutschland oder anderen EU- und Schengen-Staaten gibt es keine Quarantänevorschriften oder Einschränkungen bezüglich des Reisezwecks.
- Ein PCR- oder Antigen-Test ist für alle Einreisenden verpflichtend, die kein digitales EU-Impfzertifikat vorweisen können. Kinder unter zwölf Jahren sind von der Testpflicht befreit.
- Bei Flugreisen wird die Körpertemperatur gemessen. Liegt diese über 38° C, können weitere Untersuchungen und Massnahmen angeordnet werden.
- Restaurants, Hotels und Veranstaltungen können ohne 3G-Nachweis besucht werden.
Madeira und Azoren
- Für Transitaufenthalte – oder für Reisen in die autonomen Regionen Madeira und Azoren – kann eine Testpflicht bestehen oder die Vorlage des digitalen COVID-Zertifikats der EU verlangt werden.
- Für die Einreise nach Madeira oder für Reisen zwischen den Inseln gibt es derzeit keine Beschränkungen. Weiterführende Informationen erteilt die Tourismusbehörde von Madeira.
- Auf Madeira müssen Personen ab Vollendung des fünften Lebensjahres nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind oder einen Antigen-Schnelltest vorweisen, um Sport- und Kultureinrichtungen, Friseursalons, Restaurants, Diskotheken und Bars besuchen zu können. Der Schnelltest ist eine Woche lang gültig und kostenpflichtig.
- Für internationale Einreisen auf die Azoren entfällt die Testpflicht bei Vorlage des digitalen Impfzertifikats der EU. Ist dieses nicht vorhanden, muss ein negativer PCR-Test (maximal 72 Stunden alt) oder ein negativer Antigen-Schnelltest (maximal 24 Stunden alt) vorgewiesen werden. Kinder bis Vollendung des zwölften Lebensjahres sind von dieser Regelung ausgenommen.
- Reisen zwischen den Inseln ist derzeit ohne PCR- oder Schnelltest möglich. Diese Regelung kann sich aufgrund der dynamischen Situation jedoch kurzfristig ändern.
- Touristen können nur im Rahmen von organisierten Gruppenausflügen mit besonderem Hygienekonzept an Land gehen. Die Corona-Regelungen können von Insel zu Insel variieren.
Wer einen Urlaub in Portugal plant, sollte sich angesichts der angespannten Lage unbedingt vor Reiseantritt bei der Fluggesellschaft und im Hotel über die aktuellen Regelungen zur Beförderung und Unterbringung erkunden.
Verwendete Quellen:
- Auswärtiges Amt: Portugal Reise- und Sicherheitshinweise (Stand: 1. Juni 2022)
- Johns Hopkins University: Coronavirus Ressource Center: Portugal Overview
- RKI: Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) (25. Mai 2022 – AKTUALISIERTER STAND FÜR DEUTSCHLAND)
- Statista: Länder mit den meisten Coronainfektionen (COVID-19) in den letzten sieben Tagen in Europa (je 100.000 Einwohner; Stand: 2. Juni 2022)
- Corona in Zahlen: Globale Statistik zu Covid-19 Infektionen
- Bundesregierung: Coronavirus in Deutschland: Die aktuellen Fallzahlen im Überblick
- World in Data: Number of COVID-19 patients in hospital. From Mar, 5 2020 to May, 24 2022
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