Versucht US-Präsident Trump, Deutschland einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus wegzuschnappen oder sich die Entwicklung für die USA zu sichern? Die Reaktion: Empörung. Ein Investor sagt: kein Milliardengeschäft mit der Krise.
Zwischen Deutschland und den USA gibt es einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge Auseinandersetzungen um ein Tübinger Unternehmen, das an einem Impfstoff gegen das Coronavirus arbeite.
US-Präsident
Der US-Präsident biete der Firma demnach angeblich einen hohen Betrag, um sich deren Arbeit exklusiv zu sichern. Trump tue alles, um einen Impfstoff für die USA zu bekommen. "Aber eben nur für die USA", heisst es laut Zeitung dazu in der Bundesregierung.
CureVac lehnt Exklusivvertrag ab
Ein Exklusivvertrag etwa mit den USA für einen Corona-Impfstoff kommt für CureVac nach einem Bericht der Zeitung "Mannheimer Morgen" (Montag) indes nicht in Frage. "Wir wollen einen Impfstoff für die ganze Welt entwickeln und nicht für einzelne Staaten", sagte der Geschäftsführer und Mitbegründer des Hauptinvestors dievini
Der SAP-Mitbegründer und Mäzen Dietmar Hopp und der Unternehmer Friedrich von Bohlen gehören demnach ebenfalls zu den Gründern und Geschäftsführern. Seit Januar forscht das Pharmaunternehmen CureVac an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Zudem halte Hopp entschlossen an dem Unternehmen, den Mitarbeitern und auch dem Hauptstandort in Tübingen fest, sagte Hettich weiter.
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"CEPI hat CureVac mit der Entwicklung eines Impfstoffs beauftragt"
Das Bundesforschungsministerium wies eindringlich darauf hin, dass die dortige Forschung mit staatlichen Geldern gefördert werde. "Die Bundesregierung hat die finanzielle Förderung der Entwicklungen zuletzt stark ausgeweitet", sagte ein Sprecher von Ministerin Anja Karliczek (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Impfstoff-Entwicklung werde insbesondere über die internationale Impfstoff-Allianz CEPI vorangetrieben, die auch von der Bundesregierung mitfinanziert wird. "CEPI hat unter anderem die Firma CureVac mit der Entwicklung eines Impfstoffs beauftragt", so der Sprecher. Die Regierung stehe im intensiven Kontakt mit CureVac.
"Die Bundesregierung hat ein hohes Interesse, Wirkstoffe und Impfstoffe in Deutschland und Europa zu produzieren", zitierte die Funke Mediengruppe zudem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Das Wirtschaftsministerium habe auch auf die Vorgaben des Aussenwirtschaftsrechts verwiesen, wonach die Bundesregierung die Möglichkeit habe, sich Übernahmen deutscher Unternehmen aus Drittstaaten näher anzuschauen, "insbesondere wenn es um nationale oder europäische Sicherheitsinteressen geht".
Bundesregierung in intensivem Austausch mit Impfstoff-Firma
Das Bundesgesundheitsministerium verwies auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur auf Äusserungen, die ein Ministeriumssprecher bereits gegenüber der "Welt am Sonntag" gemacht habe. "Die Bundesregierung ist sehr daran interessiert, dass Impf- und Wirkstoffe gegen das neuartige Corona-Virus auch in Deutschland und in Europa entwickelt werden", zitierte die Zeitung den Sprecher. "Diesbezüglich ist die Regierung in intensivem Austausch mit der Firma CureVac."
Das Unternehmen arbeitet dem Bericht zufolge gemeinsam mit dem bundeseigenen Paul-Ehrlich-Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel an einem Impfstoffs gegen das Virus.
"Der exklusive Verkauf eines eventuellen Impfstoffes an die USA muss mit allen Mitteln verhindert werden. Der Kapitalismus hat Grenzen", schrieb der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach auf Twitter. Scharfe Kritik wegen US-Begehrlichkeiten kam auch von der Vizevorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Bärbel Bas: "Wenn es einen Impfstoff gibt, muss er allen zur Verfügung stehen. Alles andere wäre ein Skandal. Bei einer Pandemie geht es um alle Menschen und nicht um "America first"."
Die Tübinger Bundestagsabgeordnete der Linken, Heike Hänsel, schrieb am Sonntag: "Angesichts der schnellen globalen Verbreitung des Covid19-Virus muss die Welt geschlossen gegen diese Krankheit vorgehen. Die Firma Curevac ist aufgerufen, ihrer internationalen Verantwortung gerecht zu werden."
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