- António Horta-Osório, Verwaltungsratspräsident der Bank Credit Suisse, hat gegen Schweizer Quarantäneregeln verstossen.
- In einer Stellungnahme der Bank bedauerte der Manager den Fehler.
- Er hat mittlerweile Selbstanzeige erstattet.
Der Chefaufseher der Bank Credit Suisse hat gegen Schweizer Quarantäneregeln verstossen. Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório hätte nach einer Ankunft aus Grossbritannien in Zürich am 28. November zehn Tage in Quarantäne gehen müssen, verliess das Land aber nach drei Tagen wieder in einem Privatjet, wie die Bank bestätigte.
In einer Stellungnahme der Bank bedauerte der Manager den Fehler. Er habe Selbstanzeige erstattet, bestätigte ein Sprecher am Donnerstag. Die Zeitung "Blick" hatte den Fall am Mittwochabend publik gemacht.
Credit-Suisse-Aktien vorerst im Minus
Der portugiesisch-britische Doppelstaatler war in diesem Jahr bei der CS angetreten. Die Bank durchlebt turbulente Zeiten. Konzernchef Tidjane Thiam trat im vergangenen Jahr nach einer Affäre wegen der Beschattung von Bankmanagern zurück und wurde durch Thomas Gottstein ersetzt. Die Aktien der Bank notierten am Nachmittag gut 1,2 Prozent im Minus. Seit dem finanziellen Debakel um den Hedgefonds Archegos Ende März war der Kurs bereits abgestürzt. Horta-Osório hatte im November einen Umbau der Bank angekündigt.
Die Schweiz hatte die Quarantäneregel für Ankünfte aus einigen Ländern im November verhängt. Sie galt zum Zeitpunkt von Horta-Osórios Flug aus Grossbritannien, ist inzwischen aber wieder aufgehoben worden. © dpa
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