- Die 16-jährige Schülerin Isabella aus Celle ist über zwei Wochen lang vermisst gewesen.
- Ein Facebook-Video sorgte schliesslich dafür, dass die Vermisste in Frankreich gefunden wurde.
- UPDATE vom 9. April, 16:25 Uhr: Offenbar behinderte eine Daten-Panne das schnelle Auffinden von Isabella.
Erleichterung bei der Familie und der Polizei, aber nach wie vor viele offene Fragen: Die seit dem 22. März vermisste Isabella aus Celle ist in Frankreich aufgetaucht. Der Vater der 16-Jährigen und Ermittler der Polizei reisten am Mittwoch in die Nähe von Paris, um das Mädchen abzuholen. "Vielen lieben Dank an alle, die geteilt und geholfen haben. Sie ist zurück und wir sind überglücklich", schrieb Isabellas Vater am Donnerstag auf Facebook.
Der entscheidende Hinweis kam aus dem Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden - das aber eher zufällig. Dort hatte eine Beamtin den vielfach geteilten Facebook-Aufruf der Polizei Celle gesehen und eine frappierende Ähnlichkeit zu einem bereits am 23. März von der französischen Polizei aufgefundenen Mädchen festgestellt. Die Beamtin informierte die Celler Polizei, die alles weitere in die Wege leitete.
Doch warum kamen die Informationen der französischen Polizei nicht bei ihren deutschen Kollegen an?
Isabelle gab falsche Personalien an
Zum einen lagen der Polizei in Frankreich falsche Personalien des Mädchens vor, so dass eine Zuordnung zur vermissten Isabella aus Deutschland nicht hergestellt wurde. Die Beamten gaben die 16-Jährige in die Obhut einer Pflegefamilie.
Zum anderen kam es wohl zu einer Daten-Panne, wie die "Bild" berichtet. Europaweit tragen Polizisten Fotos und Informationen zu aufgegriffenen Personen in das Schengener Informationssystem (SIS) ein. Diese Daten werden dann an alle angeschlossenen Landesbeörden weitergeleitet.
So war es auch im Fall von Isabella: "Es lag ein Lichtbild vor, das die französischen Behörden an das BKA übermittelt hatten", sagte Polizeisprecherin Birgit Insinger dem NDR. Unklar ist, warum das BKA erst durch den Facebook-Beitrag der Celler Polizei die Verbindung herstellten.
Derweil dauern die Ermittlungen zu der Reise des Mädchens weiter an. "Nach aktuellem Stand gibt es bislang keine konkreten Anhaltspunkte für eine Straftat", sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Warum die Gymnasiastin sich abgesetzt hat, dazu machte die Polizei aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Angaben. "Es gibt einen mutmasslichen Grund", sagte Sprecherin Birgit Insinger nur. Andere Personen seien an dem Verschwinden nicht beteiligt gewesen.
16-Jährige aus Celle: Polizei greift nur bei Straftat ein
Die Schülerin hatte am 22. März gegen Mittag unbemerkt ihr Elternhaus verlassen, ohne Schlüssel, Geldbörse oder Handy mitzunehmen. Den Angaben nach wurde sie schon einen Tag später in Frankreich aufgegriffen.
Wie bei Vermisstenfällen üblich, hatte die Celler Polizei nach dem Verschwinden zunächst in der Nähe des Wohnortes gesucht. Es wurde im Umfeld des Mädchens nachgefragt. Allerdings gab es keinerlei Spuren oder Lebenszeichen, so dass bis Ostern die Besorgnis der Ermittler wuchs. "Es hat kaum noch jemand mit einer positiven Wendung gerechnet", sagte eine Polizistin.
Chefermittler Daniel Dahlke bat in einem Video um Mithilfe, das sich auf Facebook rasch verbreitete - und das die BKA-Beamtin schliesslich sah. (mf/dpa)
Dieser Artikel wurde erstmals am 7. April um 15:14 Uhr veröffentlicht und später mehrmals aktualisiert.
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