Die Schwulen und Lesben in der katholischen Kirche in Deutschland haben die überraschend erteilte Erlaubnis des Vatikans zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare begrüsst, zugleich aber die konkrete Ausgestaltung kritisiert. Das Katholische LSBT+-Komitee erklärte am Dienstag in Berlin, Papst Franziskus und sein neuer Glaubenspräfekt Kardinal Víctor Fernández hätten "einen mutigen Schritt gemacht". "Damit holen sie durchaus erfolgreich den jahrzehntelangen Rückstand in Theologie und Seelsorge auf."
Allerdings sei bedauerlich, dass die vatikanische Erklärung an der bisherigen Lehre über die Ehe klebe. "Liebevolle Beziehungen ausserhalb der lebenslangen Ehe zwischen Mann und Frau sind ihr fremd." Der nun ermöglichte Segen sei ausserdem ein "Segen light", der eher im Allgemeinen zugesprochen werden könne, ähnlich einem Wallfahrts- oder Krankensegen.
Die Interessenvertretung warf dem Vatikan ausserdem Ängstlichkeit vor, weil die Erklärung alles unternehme um zu verhindern, dass es eine Verwechslung mit dem Ehesakrament gebe. Sogar die Kleidung, welche die Paare tragen, dürfe nicht eheähnlich sein.
"Der römische Ansatz bleibt auf enttäuschende Weise gegenüber den Beschlüssen des synodalen Wegs in Deutschland sowie fundierten und bereits erprobten Handreichungen zurück." Weltkirchlich bedeute die Überwindung des 2021 formulierten Neins zu Segensfeiern einen Schritt nach vorn, doch damit sei die rein pastorale Strategie von
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