Die Zahl der Badetoten ist auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Dies teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Bad Nenndorf in der Nähe von Hannover mit.
Demnach sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres mindestens 445 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken - 148 mehr als im Vorjahreszeitraum.
"Die Ursachen vieler Ertrinkungsfälle sind Leichtsinn, das Überschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit, eine zu hohe Risikobereitschaft sowie insbesondere das Baden an unbewachten Badestellen", sagte DLRG-Präsident Achim Haag.
Unfallschwerpunkte seien Seen und Flüsse. Deutlich mehr Tote als im Jahr 2017 gab es in Schwimmbädern.
Dort ertranken 29 Menschen - im Vorjahreszeitraum waren es 19. Als Risikogruppe nannte die DLRG Flüchtlinge.
Viele Asylsuchende unter den Opfern
Insgesamt sind seit Jahresbeginn 29 Asylsuchende ertrunken, im Vorjahreszeitraum waren es 21. Die meisten von ihnen konnten nicht schwimmen.
Im Vergleich der Bundesländer gab es mit 80 Ertrunkenen die meisten Badetoten in Bayern, danach kommen das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 55 Ertrunkenen und Niedersachsen mit 52 Badetoten. Vergleichsweise wenige Menschen ertranken in Bremen (acht), im Saarland (sieben) und Thüringen (fünf).
Mehr als 80 Prozent der Toten waren Männer.
Auch die Zahl der ertrunkenen Kinder stieg im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung sei Bäderschliessungen und der damit verbundenen Ausfälle von Schwimmunterricht an den Schulen geschuldet, sagte Haag. © dpa
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