Nach dem gewaltsamen Tod ihrer drei Jahre alten Tochter hat eine 44-Jährige vor dem Berliner Landgericht gestanden.

Mehr Panoramathemen finden Sie hier

Im Wahn habe sie ihr schlafendes Kind mit einer Schere angegriffen, sagte die Mutter zu Prozessbeginn am Freitag. Zu dem Drama war es im Februar 2019 in der Wohnung der Familie in Berlin-Lichtenrade gekommen.

Alarmierte Rettungskräfte konnten dem Mädchen nicht mehr helfen. Die Mutter soll wegen einer erheblichen Erkrankung bei der Tat nicht schuldfähig gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft will, dass die Frau in ein psychiatrisches Krankenhaus kommt.

Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus. Die Mutter habe sich gegen 21.20 Uhr in das eheliche Schlafzimmer begeben, wo ihr Ehemann und die gemeinsame Tochter bereits schliefen. Die 44-Jährige habe sich den Ermittlungen zufolge über das arg- und wehrlose Kind gebeugt und es mit mindestens einem heftigen Schnitt in den Hals getötet.

Geständnis unter Tränen

Die Beschuldigte sagte unter Tränen im Gericht, sie habe gedacht, dass ihre Tochter gequält werde. "Ich hatte Wahnvorstellungen, es ging mir sehr schlecht."

Laut Staatsanwaltschaft soll die Frau kurz nach dem tödlichen Schnitt gesagt haben: "Der andere Gott hat es mir befohlen." Sie habe ausserdem nicht gewollt, dass ihre Tochter "unter so einer Mutter lebt".

Bei der Beschuldigten, die seit längerem unter einer schizophrenen Erkrankung leiden soll, wurde kurz nach der Tat eine akute psychotische Episode diagnostiziert. Die Verhandlung wird am Dienstag fortgesetzt.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.