Ebola hält die Welt weiter in Atem. Die Zahl der Infizierten steigt offenbar unaufhaltsam und noch immer fehlen sowohl ausreichend finanzielle als auch personelle Mittel, um der Ausweitung des Virus Einhalt zu gebieten. Fast 5.000 Menschen raffte Ebola bislang dahin, die Weltgesundheitsorganisation beziffert die offizielle Zahl der Infizierten auf über 10.000. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten zur Ebola-Epidemie zusammengefasst.

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Wann gab es den ersten dokumentierten Ebola-Fall?

Als "Patient Null" gilt ein zwei Jahre alter Junge aus einem abgelegenen Dorf im westafrikanischen Staat Guinea. Emile erkrankte am 26. Dezember 2013 und starb zwei Tage später. Am 23. März 2014 meldet die Weltgesundheitsorganisation WHO auf ihrer Internetseite den Ausbruch des Ebola-Virus in Guinea. Am 8. August stellt die WHO eine "gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite" fest. Erste Tests mit einem Ebola-Impfstoff werden im Dezember 2014 durchgeführt.

Erstmals wurde das Virus 1976 in der heutigen Demokratischen Republik Kongo (damals Zaire) am Fluss Ebola festgestellt.

Wie viele Infizierte und wie viele Todesfälle gibt es?

Seit 1976 sind 1.548 Menschen an Ebola gestorben. Die Centers for Disease Control and Prevention, die US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention, berufen sich bei dieser Angabe auf bestätigte Laborbefunde. Bei der aktuellen Epidemie gibt es – laut WHO-Zwischenbericht vom 25. Oktober – 10.141 Infizierte, 4.922 Menschen sind gestorben. Man geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Die WHO rechnet bis Anfang November mit mehr als 20.000 Infizierten. Betroffen sind vor allem die Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone.

Wie hoch ist die Sterblichkeitsrate?

Die durchschnittliche Sterblichkeitsrate liegt laut WHO bei 50 Prozent, sie variiert je nach Qualität der medizinischen Versorgung und Zustand des Immunsystems.

Wie viele Menschen infiziert ein Erkrankter in der Regel?

Bezogen auf eine Gruppe von 100.000 Menschen liegt bei Ebola die sogenannte Basis-Reproduktionsrate zwischen 1,2 und 1,8. Das heisst, eine Infektion führt zu etwa ein bis zwei Folgefällen in dieser Gruppe. Zum Vergleich: Bei Masern liegt die Basis-Reproduktionsrate zwischen 12 und 18.

Wie lange dauert die Inkubationszeit?

Es gibt unterschiedliche Angaben: Die Zeit zwischen der Infizierung und dem Ausbruch der Infektionskrankheit beträgt zwischen zwei und 21 Tagen.

Wie viele Stationen zur Behandlung gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es nach Angaben des Robert Koch-Instituts sieben Behandlungszentren, spezialisiert auf den Umgang mit hochkontagiösen, lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten, mit zusammen 47 Isolierbetten. Laut Angaben von Experten dieser Krankenhäuser können aber aus Personal- und Kostengründen nur maximal zwei Patienten pro Zentrum behandelt werden.

Was kostet eine Behandlung?

Es können nur die Symptome behandelt werden: Mit Infusionen wird der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt stabilisiert sowie der Glukosehaushalt reguliert, es werden fiebersenkende Mittel und Schmerzmittel verabreicht. Die reinen Behandlungskosten etwa des Patienten aus dem Senegal, der im September geheilt aus der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf entlassen worden war, lagen bei etwa 300.000 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich aber wohl auf fast zwei Millionen Euro, da Behandlungsgeräte neu beschafft werden müssen und der Personal- und Quarantäneaufwand umfangreicher war als gedacht.

Wie teuer ist ein Schutzanzug?

Wer einen begründeten Ebola-Verdachtsfall versorgt, muss unter anderem einen Schutzanzug der Kategorie III, Typ 3B tragen. Der flüssigkeitsdichte Anzug kostet etwa 20 Euro, kann aber bei tropischer Hitze nur für etwa 90 Minuten getragen werden. Nach der Verwendung muss der Anzug verbrannt werden. Allein die WHO verschickt monatlich 240.000 Schutzanzüge nach Westafrika.

Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Ebola-Epidemie?

Die Weltbank bezifferte die wirtschaftlichen Einbussen für Westafrika bis Ende 2015 auf 32,6 Milliarden Dollar, wenn das Virus nicht eingedämmt wird. Die weltweiten Kosten für die Gesundheitssysteme, der finanzielle Aufwand etwa für Behandlungen, Impftests, Quarantäne-Massnahmen, Schulungen, sind noch nicht in vollem Umfang kalkuliert worden.

Ist ein Ende der Epidemie in Sicht?

Das Rote Kreuz geht davon aus, dass es noch mehrere Monate dauern wird, bis man die Epidemie unter Kontrolle hat. Ein Ebola-Ausbruch wird laut der Organisation Ärzte ohne Grenzen "erst für beendet erklärt, wenn 42 Tage lang kein neuer Fall registriert wird."

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