Schreckensmomente unter der Erde: Mehr als 30 Kumpel sind gerade in einem schlesischen Bergwerk zugange, als schwere Erschütterungen durch die Mine gehen. Nach Stunden wird noch ein Mensch gesucht.
Ein Erdbeben der Stärke 4,6 hat in einem polnischen Kupferbergwerk am Dienstag mindestens sieben Arbeiter verletzt. Nach einem Bergmann wurde am Abend noch gesucht. Das teilte das Unternehmen KGHM Polska Miedź nach dem Erdstoss auf Twitter mit.
Am Abend befreiten die Rettungskräfte zwei Menschen lebend aus dem Schutt, sagte der Direktor der Mine auf einer Pressekonferenz. Das Beben in Polkowice nordwestlich von Breslau (Wroclaw) erreichte nach Messungen des Geoforschungszentrums (GFZ) in Potsdam eine Stärke von 4,6. Es entstand laut KGHM in einer Tiefe von 770 Metern.
Zum Zeitpunkt des Bebens am Dienstagmittag waren nach Unternehmensangaben 32 Bergleute in der Mine. Mindestens sieben Arbeiter wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Zunächst hatte eine Sprecherin der Firma davon gesprochen, dass 14 Bergleute vermisst würden, doch im Laufe des Nachmittags und des frühen Abends gelang es den Rettungskräften, die Arbeiter zu finden.
Mangelhafte Sicherung der Minen
Die verletzten Arbeiter im Krankenhaus sind der polnischen Presseagentur PAP zufolge nicht in Lebensgefahr.
2016 hatte in der gleichen Mine nahe dem niederschlesischen Lubin (Lüben) schon einmal die Erde gebebt. Damals kamen acht Bergleute ums Leben. Obwohl das Erdbeben 2016 mit einer Stärke von 3,4 schwächer war als das neuerliche Beben, waren damals weite Teile des Stollens eingestürzt.
In polnischen Bergwerksregionen kommt es immer wieder zu Erschütterungen. Oft sind sie auf mangelhafte Sicherung ausgebeuteter Minen zurückzuführen. Der Auslöser des aktuellen Bebens war zunächst unklar.
(dpa/af) © dpa
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