Erfrorene und verhungerte Hunde – Tierschützer in der Türkei finden erneut verheerende Zustände in einem Heim vor. Seit der Verabschiedung eines umstrittenen Gesetzes häufen sich die Vorfälle.
In der Türkei haben Tierschützer nach eigenen Angaben erneut verheerende Zustände in einem Heim für Strassenhunde aufgefunden. Tiere im Bezirk Mamak der Hauptstadt Ankara seien auf engstem Raum in Käfigen zusammengepfercht gewesen und teils erfroren oder verhungert, sagte die Aktivistin Neylan Solmaz Sacilik der Deutschen Presse-Agentur von einer Initiative zum Schutz vor Strassenhunden. Sie hätten zudem einen halb aufgefressenen Hundekadaver gefunden.
Die Tierschutzorganisation Haytap teilte Aufnahmen von Welpen, die in einem Käfig voller Kot sitzen. Zu sehen war zudem ein am Käfiggitter hängender lebloser Hund. Die Tierschützer hatten sich vergangenes Wochenende nach eigenen Angaben Zugang zum Heim in Mamak verschafft und inzwischen etwa 200 todkranke Hunde gerettet. 60 Hunde seien tot und noch weitere kranke Hunde im Heim, sagte Sacilik.
Der zuständige Bezirksbürgermeister Veli Gündüz Sahin sagte, man bedauere den Vorfall und habe Ermittlungen gegen das Personal eingeleitet.
Neue Vorschrift erschwert Adoption von Hunden
Seit der Verabschiedung eines umstrittenen Gesetzes zu Strassenhunden Ende Juli häufen sich Berichte über Misshandlungen von Tieren. Das Gesetz schreibt unter anderem das Einsammeln von Strassenhunden vor, Ziel ist die Vermittlung der Tiere – das Gesetz ermöglicht aber auch deren Tötung in bestimmten Fällen.
Eine kürzlich veröffentliche Vorschrift des zuständigen Landwirtschaftsministeriums erschwert zudem die Adoption von Hunden. Die Haltung muss nun von der Hausverwaltung genehmigt werden. Zustände in türkischen Tierheimen gelten seit Langem als verheerend. (dpa/bearbeitet von lag)
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