Estland hat an seiner östlichen EU-Aussengrenze zu Russland eine vollständige Zollkontrolle eingeführt. Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes werden ab sofort striktere Kontrollen an den Strassen- und Schienengrenzübergängen in Narva, Koidula und Luhamaa umgesetzt - sie ersetzen die bislang risikobasiert erfolgte Überprüfung von Passagieren und Fahrzeugen. Damit sollen Transport und Transit von EU-Sanktionen unterliegenden Gütern durch Estland unterbunden werden.
Die estnische Steuer- und Zollbehörde rief alle Grenzgänger auf, darauf zu achten, dass sie keine verbotenen Gegenstände mit sich führen. Auch solle deutlich mehr Zeit für den Grenzübertritt eingeplant werden. Laut Zollchef Voldemar Linno wird künftig jede Person und jedes Fahrzeug kontrolliert.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die EU 14 Sanktionspakete gegen Russland auf den Weg gebracht, die auch zahlreiche Handelsbeschränkungen vorsehen. Besonders hoch ist die Zahl der Verstösse dem Chef des estnischen Zolls zufolge am Grenzübergang in der Stadt Narva. Dort werde mindestens eine Person pro Stunde mit einer Verwarnung wegen Sanktionsverstössen zurückgeschickt. © dpa
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