Der emeritierte Papst Benedikt XVI. echauffiert sich in seiner neuen Biografie über seine Kritiker und behauptet, man wolle ihn mundtot machen. Auch Befürworter der Ehe zwischen Homosexuellen geht Benedikt scharf an.
Der emeritierte Papst
Die Biografie von Autor Peter Seewald kommt an diesem Montag auf den Markt.
Kritiker werfen Benedikt vor, sich wie eine Art "Schattenpapst" zu verhalten. Besonders laut wurde diese Kritik, als im vergangenen Jahr ein Beitrag von ihm in einem Buch von Kardinal Robert Sarah über den Zölibat erschien.
"Die Behauptung, dass ich mich regelmässig in öffentliche Debatten einmische, ist eine bösartige Verzerrung der Wirklichkeit", betont der 93 Jahre alte frühere Kardinal
Ehe von Homosexuellen ein "antichristliches Credo"
Auch die Ehe von Homosexuellen ist Benedikt ein Dorn im Auge. "Vor hundert Jahren hätte es noch jedermann für absurd gehalten, von homosexueller Ehe zu sprechen. Heute ist gesellschaftlich exkommuniziert, wer sich dem entgegenstellt. Ähnliches gilt bei Abtreibung und für die Herstellung von Menschen im Labor", sagt er Seewald.
"Die moderne Gesellschaft ist dabei, ein antichristliches Credo zu formulieren, dem sich zu widersetzen mit gesellschaftlicher Exkommunikation bestraft wird. Die Furcht vor dieser geistigen Macht des Antichrist ist dann nur allzu natürlich."
Nach Ansicht des früheren Kardinals Joseph Ratzinger liegt "die eigentliche Bedrohung der Kirche" in einer "weltweiten Diktatur von scheinbar humanistischen Ideologien". (dpa/ska)
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