• Der ehemalige Polizist Derek Chauvin hat nach seiner Verurteilung im Fall George Floyd Berufung eingelegt.
  • Unter anderem wirft er dem Gericht vor, dass es Anträge auf Vertagung oder Verlegung des Prozesses abgelehnt habe.
  • Chauvin war nach der Tötung Floyds im Juni in Minneapolis zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

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Der wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd zu langjähriger Haft verurteilte Ex-Polizist Derek Chauvin hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. Wie aus veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorging, brachte Chauvin am Donnerstagabend (Ortszeit) Beschwerde in 14 Punkten im Zusammenhang mit seinem Prozess vor einem Gericht im US-Bundesstaat Minnesota ein. Er beschuldigte die Justiz unter anderem des voreingenommenen Fehlverhaltens.

Der ehemalige Polizeibeamte warf dem Gericht zudem vor, dass es Anträge auf Vertagung oder Verlegung des Prozesses abgelehnt habe, und dass die Geschworenen für die Dauer des Prozesses nicht voneinander getrennt wurden. In den eingereichten Unterlagen erklärte Chauvin, er habe kein Einkommen sowie keinen Rechtsbeistand für das Berufungsverfahren. Ein Fonds, der während des Prozesses für die Kosten seines Verteidigers aufgekommen war, war nach seiner Verurteilung aufgelöst worden.

Chauvin war im Juni in Minneapolis zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden und sitzt derzeit seine Gefängnisstrafe ab. Eine Geschworenen-Jury hatte ihn unter anderem des Mordes zweiten Grades schuldig gesprochen, was in Deutschland in etwa einem Totschlag in einem schweren Fall entspricht. Der zuständige Richter Peter Cahill hatte bei seinem Urteil die Richtlinien für das Strafmass ignoriert, die zwölfeinhalb Jahre Haft für Chauvin empfohlen hatten.

Chauvin kniete neuneinhalb Minuten auf Floyds Nacken

Der weisse Polizist hatte dem wegen Falschgeldvorwürfen festgenommenen Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl der 46-Jährige wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyds auf einem Handyvideo festgehaltener Tod sorgte international für Empörung und löste über die Grenzen der USA hinweg Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus.

Floyds Klage "I can't breathe" - "Ich kann nicht atmen" - ging um die Welt und wurde zu einem Motto der Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter.

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