- Henry Frömmichen träumte davon, eines Tages Priester werden.
- Nachdem der junge Mann ein Selfie mit "Prince Charming" veröffentlicht, wird er allerdings kurzerhand aus einem Münchner Priesterseminar geworfen.
- Obwohl ihn das Foto seinen vermeintlichen Traumjob kostete, bereut der 21-Jährige die Aktion nicht.
Auch wenn ein spontanes Selfie mit "Prince Charming" ihn möglicherweise seinen Traumberuf gekostet hat, bereut ein schwuler Ex-Priesteramtsanwärter aus München das Foto nach eigenen Worten nicht.
"Ich finde, es ist wichtig, gerade in der heutigen Zeit einfach Farbe zu bekennen und einfach für das einzustehen und für die Menschen einzustehen, die einem wichtig sind", sagte der 21-Jährige Henry Frömmichen der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag nach einem Segnungsgottesdienst für gleichgeschlechtliche Paare in München. "Ich glaube, das ist vor allem wichtig für die jungen Menschen, die einfach sehen: Okay, da ist jemand, der ist zwar schwul, aber er will diesen Weg gehen, will Priester werden."
Erzbistum München will sich zu Vorfall nicht äussern
Frömmichens Fall hatte Ende April Schlagzeilen gemacht. Nach seiner Darstellung wurde er aus dem Münchner Priesterseminar geworfen, nachdem dessen Leiter das Foto von Frömmichen und Alexander Schäfer, dem "Prince Charming" aus der gleichnamigen Datingshow für Schwule, auf Instagram entdeckt hatte. "In diesem Zusammenhang wurde mir dann von Seiten des Seminarleiters vorgeworfen, ich würde mich mit homosexuellen Menschen solidarisieren und die Art von Homosexualität, wie sie da im Fernsehen dargestellt wird, propagieren", sagte Frömmichen.
Das Erzbistum München und Freising wollte sich zu den Gründen, warum der junge Mann das Priesterseminar verlassen musste, auf Anfrage nicht äussern. Ebenso auch der Seminarleiter Wolfgang Lehner. Er betonte aber: "Wenn jemand homosexuell geprägt ist, es aber schafft, unaufgeregt ein gesundes Beziehungsgefüge zu Männern und zu Frauen zu entwickeln, wenn also dieses Thema der Sexualität nicht dauernd im Vordergrund steht, für den sehe ich keinen Grund, warum er nicht Priester werden kann." (dpa/lag)
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