Eine Explosion zerstört ein Wohnhaus im Ostallgäu. Hunderte Helfer sind im Einsatz, bergen in der Nacht einen Toten und retten eine Schwerverletzte aus den Trümmern. Am Montagmorgen finden Rettungskräfte auch eine Kinderleiche.
Nach der Explosion eines Wohnhauses im Allgäu haben die Rettungskräfte in der Ruine eine Kinderleiche entdeckt. Das sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen im bayerischen Rettenbach. Zuletzt hatten die Einsatzkräfte nach einem siebenjährigen Mädchen gesucht.
Das dreistöckige Haus in einem Wohngebiet war am Sonntagvormittag bei einer Explosion vollkommen zerstört worden. In der Ruine war schon eine Männerleiche entdeckt worden, bei dem es sich um den 42-jährigen Vater der Familie handeln könnte.
Zuvor hatten hatten Einsatzkräfte die 39 Jahre alte Mutter des zunächst noch vermissten Mädchens aus den Trümmern gerettet.
Explosion in Bayern: Ursache unklar
Die Ursache der Explosion, die das dreistöckige Haus in einem Wohngebiet am Sonntagvormittag vollkommen zerstört hat, war am Montagmorgen weiterhin unklar. Die Kriminalpolizei ermittelte.
Insgesamt bis zu 350 Einsatzkräfte hatten am Sonntag nach den Vermissten gesucht. Das Technische Hilfswerk baute Scheinwerfer auf, um die Unglücksstelle ausleuchten zu können.
Neben Spürhunden waren auch Spezialisten mit einer Kamerasonde und insgesamt vier Hubschrauber im Einsatz. Nach der Räumung von Resten des Daches mit schwerem Gerät mussten sich die Helfer mit den Händen weiter vorarbeiten. Um die 50 Helfer blieben die ganze Nacht über im Einsatz.
Nachbarn müssen Wohnungen nach Explosion verlassen
Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um Betroffene und Anwohner. Die Detonation war so heftig, dass sie ein angrenzendes Haus schwer und zwei weitere Häuser leicht beschädigte.
15 Nachbarn mussten ihre Wohnungen verlassen und wurden zum Teil in Ersatzquartieren untergebracht.
Zunächst hatte die Polizei befürchtet, dass bei der Explosion sogar sieben Menschen verschüttet worden sein könnten - denn so viele Menschen waren als wohnhaft in dem Haus gemeldet.
Auch die beiden Söhne der 39-Jährigen und des 42-Jährigen leben in dem Haus, sie waren zum Zeitpunkt der Explosion aber nicht dort.
Ausserdem war in dem Haus ein kinderloses Paar gemeldet, tatsächlich lebt aber nur noch eine Frau dort, die ebenfalls nicht zu Hause war, als es zu der Explosion kam. © dpa
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