Was war Schuld am Absturz des F/A-18 im vergangenen Oktober? Das Oberauditoriat der Militärjustiz hat nun einen Bericht mit der Unfallursache veröffentlicht.
Am 23. Oktober 2013 sind kurz nach Mittag zwei F/A-18 vom Militärflugplatz Meiringen aufgestiegen, um im Raum Zentralschweiz zu trainieren. Das Training endete in einem Absturz, bei dem der Pilot und ein Passagier ums Leben gekommen sind. Nun steht fest, wie es zum Unfall kam.
Eine Fehlbeurteilung des Piloten und ein nicht mit letzter Konsequenz durchgeführtes Umkehrmanöver haben zum Absturz der F/A-18 bei Alpnach geführt. Dies ergibt der Schlussbericht des militärischen Untersuchungsrichters.
In einem der beiden Jets flog ein Arzt des Fliegerärztlichen Instituts Dübendorf als Passagier mit. Er sollte sich ein Bild vom Training der Schweizerischen Luftwaffe machen. Wenige Minuten nach dem Start flog die Patrouille bei Alpnach auf eine Regenfront mit tiefliegenden Wolken zu. Der Patrouillen-Leader wollte nach Meiringen zurückkehren und setzte zu einer Umkehrkurve an. Kurz danach zerschellte das Kampfflugzeug am Lopper. Beide Besatzungsmitglieder waren sofort tot, der zweite Jet konnte unversehrt landen.
Mittlerweile konnte der Unfallflug lückenlos bis zum Aufprall rekonstruiert werden. Die Untersuchungsergebnisse lassen laut Bericht nur einen Schluss zu: Der Pilot hat im kritischen Moment unter zunehmendem Druck die Lage falsch eingeschätzt. In der Folge ist das Flugzeug in eine ausweglose Situation geraten.
Andere Gründe, wie etwa eine technische Störung, gesundheitliche Probleme des Piloten oder Dritteinwirkung, können als Ursachen für den Absturz ausgeschlossen werden. Der Unfall hat keine strafrechtlichen Konsequenzen. (ncs)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.