• Eine Fähre ist nahe Ibiza auf eine Felseninsel aufgelaufen.
  • Bei dem Unfall wurden 25 Menschen verletzt.
  • Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist bislang noch unklar.

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Eine kurze Überfahrt auf dem Mittelmeer wird zum Höllentrip: Eine Schnellfähre der deutschen Reederei FRS mit 47 Menschen an Bord ist am späten Samstagabend vor Ibiza mit hoher Geschwindigkeit auf einen Felsen gekracht. 25 Menschen wurden verletzt, wie die Behörden der spanischen Region Balearen am Sonntag mitteilten.

Zehnjähriger Junge schwer verletzt - Zustand stabil

Die schlimmsten Verletzungen erlitt demnach ein zehnjähriger Spanier, der mit einem Hubschrauber nach Mallorca in die Universitätsklinik Son Espases der Inselhauptstadt Palma geflogen wurde. "Sein Zustand ist stabil", sagte der balearische Transport-Minister Josep Marí Ribas vor Journalisten.

Die Katamaran-Schnellfähre "San Gwann" war mit 35 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von Ibiza nach Formentera, als sie auf die kleine Felseninsel Es Malvins auflief. Der Unfall geschah den Angaben zufolge gegen 22.00 Uhr kurz nach dem Auslaufen unweit des Hafens von Ibiza. Die Reederei erklärte, man habe umgehend das Sicherheitsprotokoll aktiviert und die zuständigen Behörden alarmiert. Die Besatzung habe sich bis zur Evakuierung um die Passagiere gekümmert. Die Insassen des Schiffes wurden den amtlichen Angaben zufolge in kleinen Schlauchbooten nach Ibiza gebracht.

Unfallursache bleibt ein Rätsel

Wie das bekannte und eigentlich gut sichtbare Inselchen Es Malvins übersehen werden konnte, blieb zunächst ein Rätsel. "Die Ursache des Unfalls ist noch unbekannt", sagte der Chef des Seerettungsdienstes der Balearen, Miguel Félix Chicón, am Sonntag einem Radiosender. Eine Reederei-Sprecherin in Flensburg teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, die Ermittlungen der FRS-Experten und der Behörden zu dem Unfallhergang seien noch im Gang. "Fest steht aktuell nur, das die Besatzung weder unter Alkohol- noch Drogeneinfluss gestanden hat."

Chicón sagte dem Radiosender Cadena Ser, beim Unfall müsse die Fähre bereits mit einer Geschwindigkeit von rund 30 Knoten (gut 55 Kilometer pro Stunde) unterwegs gewesen sein. Der Chef der Hafenbehörde Ibizas, Luis Gascón, sprach von einer "enormen Geschwindigkeit, die aber für ein solches Schiff normal ist". Der Aufprall müsse "sehr stark" gewesen sein.

Vier Menschen nach Fährunglück im Krankenhaus

Neben dem Zehnjährigen auf Mallorca lagen am Sonntagnachmittag nach Angaben von Minister Ribas noch drei weitere Verletzte im Krankenhaus: zwei 41 Jahre alte Männer und eine 32 Jahre alte Frau, alle auf Ibiza. Sie wiesen leichte Verletzungen auf. Unklar war zunächst noch, ob es unter den Verletzten auch Deutsche oder andere Ausländer gab.

Die Überfahrt von Ibiza nach Formentera dauert rund eine halbe Stunde. Die 51 Meter lange "San Gwann", die den Betrieb auf dieser Strecke erst Ende Juni aufgenommen hatte, wurde bei dem Unfall schwer beschädigt, wie die Behörden mitteilten. Chicón schloss sogar ein Sinken des Schiffes nicht aus. Nach ersten Erkenntnissen sei bisher kein Treibstoff ausgelaufen, hiess es von der Hafenbehörde. (jwo/dpa)  © dpa

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