Nachdem George Floyd im Mai durch Polizeigewalt zu Tode kam, verklagt seine Familie nun die Stadt Minneapolis. Die Höhe der geforderten Entschädigung ist nicht bekannt.
Knapp zwei Monate nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer brutalen Festnahme hat die Familie die vier beschuldigten Polizisten und die Stadt Minneapolis verklagt.
Die Beamten hätten bei dem Einsatz übermässige und ungerechtfertigte Gewalt angewandt und damit die Grundrechte des 46-Jährigen verletzt, teilte Anwalt Ben Crump am Mittwoch (Ortszeit) mit Hinweis auf die Klageschrift mit.
Höhe der geforderten Entschädigung nicht bekannt
Der Stadtverwaltung warf er "bewusste Gleichgültigkeit" vor, denn sie habe es versäumt, gegen gefährliche Polizeipraktiken vorzugehen und ihre Polizeibeamten richtig zu schulen. Sie habe dadurch eine Kultur exzessiver Gewalt und Straflosigkeit gefördert.
"Er (Floyd) wurde buchstäblich zu Tode gefoltert, nicht in einem Land der Dritten Welt, sondern hier in Minneapolis, im Bundesstaat Minnesota, in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 2020", ergänzte Crump. Er machte keine Angaben zur Höhe der geforderten Entschädigung. Ziel des Anwaltsteams sei aber, es für die Polizei künftig abschreckend teuer zu machen, "marginalisierte Menschen, vor allem Schwarze, unrechtmässig zu töten".
Verfahren soll März 2021 beginnen
Ein Anwalt der Stadtverwaltung nannte Floyds Tod eine "Tragödie" und kündigte an, die Klage werde geprüft. Wichtig sei, dass das Verfahren gegen die beschuldigten Polizisten störungsfrei ablaufe. Das Hauptverfahren gegen sie soll im März 2021 beginnen.
Der unbewaffnete Floyd war am 25. Mai bei seiner Festnahme in Minneapolis getötet worden. Ein weisser Beamter drückte sein Knie minutenlang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Sein Tod führte im ganzen Land zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus.
Die Polizisten hatten Floyd wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Die Beamten wurden entlassen und angeklagt. Ihnen drohen lange Haftstrafen. (awa/dpa)
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