In Franken soll ein Ehepaar zusammen mit seinem erwachsenen Sohn mit einem ambulanten Pflegedienst von Krankenkassen mehr als 4,7 Millionen Euro ergaunert haben.
Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg klagte die Familie wegen der im Bereich Würzburg und Kitzingen begangenen Taten wegen bandenmässigen Betrugs in 1.022 Fällen an, wie die Ermittlungsbehörde am Dienstag mitteilte. Das Landgericht Nürnberg-Fürth muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.
Die 56 und 47 Jahre Eltern und ihr 26 Jahre alter Sohn sollen als Betreiber des Pflegediensts Leistungen abgerechnet haben, ohne eine gesetzlich vorgeschriebene Verantwortliche Pflegefachkraft einzusetzen. Solch eine Fachkraft soll die Pflegequalität sichern und Pflegemängel verhindern.
Wegen des Fehlens der Fachkraft soll es den Angeklagten möglich gewesen sein, die Dokumentation der Leistungen nach eigenem Ermessen zu ändern, um nicht erbrachte Leistungen bei den Krankenkassen vorzutäuschen und die Qualität der tatsächlichen Leistungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Motiv der Angeklagten soll gewesen sein, den luxuriösen Lebensunterhalt der Familie zu finanzieren. Die Staatsanwaltschaft will nun neben einer Verurteilung auch das Einziehen von Vermögenswerten erreichen. Dafür seien bereits Hypotheken in sieben bebaute Grundstücke eingetragen und Vermögenswerte von 1,6 Millionen Euro gesichert worden. Die Tatverdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft. Auf ihre Spur kamen die Ermittler durch einen anonymen Hinweis. © AFP
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