Auf der Autobahn 19 zwischen Rostock und Berlin ist ein Fernbus von Flixbus am frühen Morgen verunglückt. 16 Menschen wurden verletzt, zum Teil auch schwer. Nun geht es an die Ursachensuche für den Unfall. Klar ist bislang: der Fahrer war nicht alkoholisiert.
Auf dem Weg von Stockholm nach Berlin ist ein Fernbus von Flixbus am Freitagmorgen gegen 6:30 Uhr in Mecklenburg-Vorpommern verunglückt.
Eine Flixbus-Sprecherin in Berlin bestätigte, dass es sich um einen Fernbus ihres Unternehmens handelte und bedauerte den Vorfall. Der Bus sei aus Stockholm via Kopenhagen und Rostock auf dem Weg nach Berlin gewesen.
16 Menschen zum Teil schwer verletzt
16 Menschen seien nach derzeitigen Erkenntnissen zum Teil schwer verletzt und in umliegende Kliniken gebracht worden, teilte die Polizei mit.
Einer der Fahrgäste wurde eingeklemmt und musste von Rettern aus dem Bus herausgeschnitten werden. Die Zahl der Verletzten könne noch steigen. Auch die nicht schwer Verletzten wurden medizinisch betreut und untersucht.
An Bord des Busses waren laut Polizei 61 Passagiere aus 22 Nationen, darunter ein grosser Teil aus Skandinavien, sowie zwei Busfahrer.
Busfahrer war nicht alkoholisiert
Auch einer der beiden Busfahrer, die sich abgewechselt hätten, sei unter den Verletzten. Der am Steuer sitzende Fahrer wurde ärztlich untersucht und von der Polizei befragt, um nähere Erkenntnisse zum Unfallhergang zu erlangen, wie die Polizei mitteilte. Ein Atemalkoholtest zeigte einen Wert von 0,00 Promille.
Das Unglück ereignete sich auf der Autobahn 19 Rostock-Berlin bei Linstow. Der Bus sei aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und in einen Graben gefahren, so die Polizei. Dort kippte er zur Seite. Weitere Fahrzeuge waren nicht in den Unfall verwickelt.
Die Autobahn in Richtung Berlin wurde anschliessend gesperrt. Die Sperrung werde noch mindestens bis zum späteren Nachmittag andauern, hiess es am Mittag. Die Dekra sei eingeschaltet für ein Gutachten, die Bergung des Busses habe begonnen.
ADAC: "Fernbusse sind sicher"
Der Automobilclub ADAC sieht trotz des aktuellen Falls kein Sicherheitsproblem bei Fernbussen. "Das Risiko, mit einem Reisebus zu verunglücken, ist 14 Mal geringer als mit dem eigenen Auto", sagte der Sprecher des ADAC Hansa, Christian Hief. "Fernbusse sind sicher."
Nach der Bahn seien sie das sicherste Verkehrsmittel. Die Zunahme von Busunfällen in den vergangenen Jahren liege vor allem an der stark gestiegenen Zahl von Busreisen. So seien in Deutschland mittlerweile weit mehr als 20 Millionen Fahrgäste pro Jahr mit den Bussen unterwegs, sagte Hief.
Die Ursachen seien in der Regel keine technischen Mängel, sondern meist trotz zahlreicher gesetzlicher Regelungen der "Faktor Fahrer". Durch Assistenzsysteme seien gerade moderne Busse aber trotzdem sehr sicher.
Fahrgäste sollten trotzdem aufmerksam bleiben, empfahl Hief. Wenn Reifen oder das gesamte Fahrzeug in jämmerlichen Zustand seien, solle man besser nicht ein- oder bei der nächsten Gelegenheit aussteigen. Gleiches gelte, wenn der Fahrer einen übermüdeten, unkonzentrierten oder vielleicht sogar angetrunkenen Eindruck mache.
"Wenn ich ein ungutes Gefühl habe, sollte man auf seinen Instinkt vertrauen", sagte Hief. "Aber das wichtigste ist: Es gibt eine Anschnallpflicht in Bussen und die ist nicht ohne Grund da." Im Ernstfall könne der Beckengurt Leben retten. (cai/dpa)
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte richtete ein Bürgertelefon unter der Nummer 0395 57087 2000 ein.
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