Zehntausende Passagiere haben die Folgen eines Sicherheitslecks am Münchner Flughafen zu spüren bekommen. Einige mussten sogar noch am Montag am Airport verweilen. Jetzt werden Quittungen erstellt.

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Der Schaden durch die Sicherheitspanne am Münchner Flughafen geht in die Millionen. Allein der Airport selbst rechnet nach ersten Schätzungen mit Kosten im unteren einstelligen Millionenbereich, wie Flughafenchef Michael Kerkloh am Montag sagte.

Wie hoch der Schaden für die Fluggesellschaften ist, blieb zunächst unklar. Bei der Frage, wie es zu dem Chaos kommen konnte, will die Regierung von Oberbayern auch die Beschäftigten der staatseigenen Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München (SGM) befragen.

Frau unkontrolliert durch Sicherheitsschleuse

Weil eine etwa 40-jährige Frau am Samstag unkontrolliert durch eine Sicherheitsschleuse gelangt war, räumte die Bundespolizei das Terminal 2 und das dazugehörige sogenannte Satelliten-Terminal. 330 Flüge wurden abgesagt, 31 121 Passagiere waren bis Sonntag betroffen. 2000 Gestrandete verbrachten die Nacht auf Sonntag am Flughafen. Selbst von Sonntag auf Montag hätten dort noch 250 Menschen übernachtet, sagte der Chef des zweitgrössten Flughafens Deutschlands.

Kerkloh rechnet damit, dass der Schaden für den Flughafen eher bei einer als bei vier Millionen Euro liege. Die Summe setzt sich unter anderem aus Start- und Landegebühren, Einnahmen für die Abfertigung sowie Ausfällen bei der Gastronomie im geräumten Terminalbereich zusammen. Derzeit werde die Haftungsfrage geklärt, sagte Kerkloh. Laut Maria Dalhaus, der geschäftsführenden Prokuristin von Terminal 2, wird geprüft, ob und an wen Schadensersatzforderungen gestellt werden können.

Fluggäste reagieren gelassen

Das vergangene Wochenende gehörte Kerkloh zufolge zu den verkehrsreichsten des Jahres. Es sei ein grosses Glück gewesen, dass die Fluggäste die Situation so gelassen aufgenommen hätten. "Für die betroffenen Passagiere wird ein Entgegenkommen überlegt." Die Fluggäste mussten rund 20 000 Gepäckstücke zurücklassen. Rund 10 000 Koffer und Co. seien schon wieder auf dem Weg zu ihren Besitzern, sagte Kerkloh. Die übrigen würden nun hinterhergeschickt.

Dalhaus sagte, die Belüftungsanlagen im Terminal 2 seien am Samstag wegen der hohen Aussentemperaturen und der vielen Menschen im Check-in-Bereich an ihre Grenzen gelangt.

Feuerwehr sorgt für frische Luft

Die Feuerwehr hatte mit Grosslüftern Frischluft ins Gebäude geblasen. 50 Mitarbeiter der Flughafenfeuerwehr sowie etwa 140 Mitarbeiter von Rettungsdiensten aus dem Umland waren im Einsatz, wie der Leiter der Unternehmenssicherheit am Flughafen, Alexander Borgschulze, sagte.

52 Menschen wurden laut Kerkloh medizinisch versorgt, 4 kamen in Krankenhäuser. Mitarbeiter hätten Zehntausende Wasserflaschen und Essensgutscheine ausgegeben. Kritik an der Informationspolitik des Flughafens entgegnete der Airportchef, gesicherte Informationen seien sofort veröffentlicht worden - per Lautsprecherdurchsagen und auch über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Betroffene Passagiere können sich mit finanziellen Forderungen an die Lufthansa wenden, die hauptsächlich vom Terminal 2 aus fliegt. Ein Unternehmenssprecher verwies auf die EU-Fluggastrechteverordnung.  © dpa

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