Vor der UN-Klimakonferenz warnen Wissenschaftler eindringlich davor, dass der Zeitpunkt, an dem die Folgen der Erderwärmung nicht mehr rückgängig zu machen sind, schneller kommen könnte als bisher gedacht.

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Sieben Klimaforscher fürchten, dass sogenannte Kipppunkte im Erdsystem früher eintreten könnten als bisher angenommen. Das hätte eine Kettenreaktionen zur Folge.

Ihren Kommentar veröffentlichen die Wissenschaftler – darunter auch Johan Rockström und Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sowie dessen ehemaliger Leiter Hans Joachim Schellnhuber – kurz vor der UN-Klimakonferenz, die am Montag beginnt, im Fachblatt "Nature".

Die Kipppunkte bezeichnen Veränderungen in einem System mit unumkehrbaren Folgen für das globale Gleichgewicht, zum Beispiel ein nicht mehr zu stoppendes Abschmelzen der Polkappen oder die Zerstörung von Korallenriffen.

Erste Anzeichen für einen Dominoeffekt

Vor knapp zwei Jahrzehnten ging der Weltklimarat IPCC noch davon aus, dass dafür eine Erderwärmung von fünf Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter nötig wäre. Nun betonen die Klimaforscher, dass Kipppunkte nach neuesten Erkenntnissen des Weltklimarates IPCC schon bei 1 bis 2 Grad Temperatursteigerung überschritten werden können. "Die Erwärmung muss bei 1,5 Grad begrenzt werden", betonen die Autoren.

Ausserdem seien bereits erste Anzeichen für einen Dominoeffekt beobachtet worden. Beispielsweise zeige sich, dass der Eisverlust in der Arktis die Erwärmung der Region verstärke.

Diese Erwärmung und das schnellere Schmelzen der Gletscher auf Grönland könnten wichtige Meeresströmungen im Nordatlantik beeinflussen. Das wiederum habe Auswirkungen auf ganz andere Erdteile und führe zum Beispiel zu Trockenheit und Baumsterben in der Amazonas-Region oder zur Destabilisierung des Monsuns in Westafrika.

Schellnhuber warnt vor einem "unheilvollen Weg in die Erderwärmung". Dieser sei "mit Kipppunkten gepflastert, von denen einige vielleicht schon überschritten wurden". Nun seien internationale Aktionen und nicht nur Worte nötig, schreiben die Forscher. (awa/dpa)

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