Ein gerade mal neunjähriges Mädchen aus England muss einen Entzug machen. Der Grund: das beliebte Online-Videospiel "Fortnite". Die Kleine war am Ende so süchtig nach dem Spiel, dass sie nicht mal mehr Toilettenpausen einlegen wollte.
Im Videospiel "Fortnite" geht es nach dem Battle-Royal-Prinzip zur Sache – also jeder gegen jeden, bis nur noch ein Spieler überlebt. Die Gegner sind andere menschliche Mitspieler aus der ganzen Welt. Das Online-Survival-Game ist kostenlos auf allen wichtigen Konsolen und PC spielbar, rund 40 Millionen Spieler haben "Fortnite" bisher heruntergeladen.
Wenn Videospielsucht eskaliert
Einem neunjährigen Mädchen ist das Spiel alles andere als gut bekommen. Dem britischen "Mirror" sagte die 36 Jahre alte Mutter des "Fortnite"-süchtigen Mädchens: "Wir hatten keine Ahnung, dass das Spiel so gravierende Auswirkungen auf die geistige Gesundheit unserer Tochter haben könnte."
Demnach stand die Grundschülerin sogar nachts heimlich auf und zockte bis zum Morgengrauen. Wegen ihrer nächtlichen Spielsessions nickte die Neunjährige in der Schule regelmässig ein.
Auf dem Höhepunkt seiner Videospielsucht verweigerte das Mädchen sogar den Toilettengang und nässte sich ein, weil es die Spielkonsole nicht verlassen wollte.
Da die Kämpfe in Echtzeit online ausgetragen werden, gibt es keine Pausemöglichkeit in laufenden Gefechten. Als ihr Vater der Neunjährigen ihre Spielkonsole wegnehmen wollte, schlug sie ihm sogar ins Gesicht.
Die Neunjährige ist jetzt in Behandlung
"Sie ist jetzt in Therapie wegen ihrer Sucht. Sie wurde zuletzt immer aggressiver und unkonzentrierter, spielte bis zu zehn Stunden am Stück", erklärte die Mutter der Zeitung. "Das ist ein ernstes Problem und es zerstört das Leben unseres Kindes, jemand muss diese Epidemie stoppen!" Nach den Angaben der aufgebrachten Mutter hatten die Eltern der Neunjährigen erst im Januar die Spielkonsole gekauft. Kurz darauf hatte das Kind dann schon "Fortnite" entdeckt.
Das Spiel wird auch von vielen beliebten Popstars wie dem R'n'B-Sänger Drake gespielt und dadurch immer bekannter. Zwar ist das Grundspiel umsonst, aber durch sogenannte In-Game-Käufe können auch Spielextras etwa per Kreditkarte erworben werden - weshalb solche Free-to-play-Spiele immer wieder in der Kritik stehen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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