Eine heisse Schokolade mit Rum soll zumindest auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt nicht mehr "Lumumba" heissen. Wie eine Diskussion um einen Namen zum Thema zwischen Weihnachtsbuden wird.
Rund um das Heissgetränk "Lumumba", das auf den Weihnachtsmärkten der Region verkauft wird, ist eine Diskussion um den Namen entbrannt. In Frankfurt hat die Tourismus und Congress-Gesellschaft (TCF), die den Markt organisiert, nun Schaustellern empfohlen, das Heissgetränk umzubenennen, "da es bei der Herleitung des Begriffes eine Variante gibt, die rassistische Stereotype bedienen kann", wie es auf Nachfrage hiess.
Die Tourismusgesellschaft nimmt dabei Bezug auf eine Diskussion, die 2023 von der Historikerin und ehemaligen Bautzener Grünen-Stadträtin Annalena Schmidt losgetreten worden war. Diese wies darauf hin, dass sich der Name mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den kongolesischen Freiheitskämpfer Patrice Lumumba beziehe. Lumumba war Anführer der Freiheitsbewegung, die 1960 die Unabhängigkeit des Kongo von Belgien erreichte. Nach wenigen Monaten im Amt des Regierungschefs fiel Lumumba einem gezielten Attentat zum Opfer.
Stadtverordnetenvorsteherin: Gibt eine gewisse Problematik
Wie in Frankfurt steht auch in anderen Städten seither der Name des Getränks zur Diskussion. Im vergangenen Jahr hatte die "Frankfurter Rundschau" bereits über Erwägungen berichtet, den Namen auszutauschen. Damals betonte die Frankfurter Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Die Grünen), dass man kein Rassist sei, nur weil man Lumumba bestelle. Vor dem Hintergrund der Kolonialgeschichte ergebe sich aber eine gewisse Problematik, wie sie in der "Frankfurter Rundschau" zitiert wurde.
Bei dem Getränk handelt es sich um eine heisse Schokolade mit einem Schuss Rum. Die TCF empfiehlt deshalb eine Benennung wie "Heisse Schokolade mit Schuss" oder "Heisser Kakao mit Rum". "Wir haben uns zunächst für eine Empfehlung entschieden, weil wir überzeugt sind, dass diese Wirkung zeigt.
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Die Empfehlung wurde erst in der vergangenen Woche ausgesprochen, sodass eine sichtbare Änderung der Benennung auch aufgrund logistischer Herausforderungen eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird", teilte die TCF mit. Sie wolle in den nächsten Tagen überprüfen, ob die Empfehlung umgesetzt werde. Die TCF habe bisher keine negativen Reaktionen der Standbetreiber erhalten. dme. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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