Nach Cyberangriffen auf mehrere Ministerien in Frankreich hat die französische Justiz Ermittlungen aufgenommen.
Die Beeinträchtigung eines Datensystems könne mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren und einer Geldstrafe von 300.000 Euro bestraft werden, betonte die Staatsanwaltschaft am Dienstag. Seit Sonntag waren mehrere französische Behörden Ziel von Hackerangriffen geworden.
"Die technischen Mittel waren klassisch, aber das Ausmass war grösser als bisher", hiess es aus dem Umfeld von Premierminister Gabriel Attal. Der Schaden sei jedoch begrenzt gewesen. Zu dem Angriff bekannten sich verschiedene Hacker-Gruppen, darunter "Anonymous Sudan", eine Gruppe, die sowohl Russland als auch islamistische Forderungen unterstützt.
Mit ihrer Cyberattacke zielten sie vor allem auf das Wirtschafts-, Kultur- und Umweltministerium, sowie die Dienststellen des Premierministers und der Generaldirektion für die zivile Luftfahrt ab. Dass "Anonymous Sudan" dahinter stecke, sei "glaubwürdig", sagte eine mit dem Fall vertraute Person der Nachrichtenagentur AFP. Die Methode bestand in einer Blockade der Server durch zahlreiche Anfragen.
Im Februar hatte der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu angesichts russischer Drohungen mit "Sabotage und Cyberangriffen" gegen sein Ministerium in einer internen Notiz zu verstärkten Sicherheitsmassnahmen aufgerufen. Auch mit Blick auf die Europawahlen am 9. Juni besteht die Sorge, dass Hacker aktiv werden könnten. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.