Wer im Rom vom Hauptbahnhof in Richtung Kolosseum geht, kommt an Santa Maria Maggiore kaum vorbei. Dort soll Papst Franziskus seine letzte Ruhe finden. Was ist so besonders an der Basilika?
Fünf Minuten Fussmarsch von der Stazione Termini ist die über anderthalb Jahrtausende alte frühchristliche Basilika entfernt, in der
Wunsch bereits vor zwei Jahren geäussert
Der Jesuit und bekennende Marienverehrer Franziskus hatte zu Lebzeiten oft vor der Ikone der Heiligen Jungfrau in Santa Maria Maggiore gebetet. Insbesondere tat er dies vor und nach jeder Auslandsreise in der Basilika. Zuletzt hatte er sich am 12. April zu Beginn der Osterwoche in das prächtige Gotteshaus begeben. Bereits 2023 hatte Franziskus öffentlich den Wunsch geäussert, dort beigesetzt zu werden.
Santa Maria Maggiore ist eine von vier päpstlichen Basiliken ausserhalb der Vatikanstadt und innerhalb Roms. Päpstliche Basiliken sind Kirchen mit einem Sonderstatus: Sie unterstehen direkt der Rechtsprechung des Vatikan und sind dem Papst anvertraut. In päpstlichen Basiliken befindet sich ein Papstaltar, an dem nur das katholische Oberhaupt selbst oder ein Vertreter die Messe halten dürfen.
Santa Maria Maggiore: Nicht nur Päpste begraben
In Santa Maria Maggiore sind nicht nur bislang sieben Päpste begraben - sondern unter anderem auch Gian Lorenzo Bernini, der Grossmeister des Barock, der dem Petersplatz im Herzen des Vatikan im 17. Jahrhundert seine heutige Gestalt verlieh.

Santa Maria Maggiore ist in ihrem Inneren im Wesentlichen noch so gegliedert wie im fünften Jahrhundert, als Papst Sixtus III. sie errichten liess. Das Mittelschiff ist gesäumt von Säulen im ionischen Stil. Wer die Basilika betritt, dem stechen vor allem die prachtvollen Mosaike an den Wänden ins Auge.
Die Basilika beherbergt einige der wichtigsten Reliquien der katholischen Kirche: unter ihnen ist eine Ikone der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, die dem Heiligen Lukas zugeschrieben wird.
Holz aus Stall von Jesu Geburt
In Santa Maria Maggiore werden zudem Holzfragmente aufbewahrt, die von der Krippe stammen sollen, in dem das Jesuskind lag. Auf der Website der Basilika wird auf jüngste Untersuchungen verwiesen, denen zufolge das Holz tatsächlich aus der Zeit der Geburt Jesu stammt.
Die Vorgeschichte der Basilika reicht in die ersten Jahrhunderte des Christentums und die Spätzeit des Römischen Reichs zurück und ist sagenumwoben.
Diese Legende umgibt die Basilika Santa Maria Maggiore
Einer Legende zufolge soll ein kinderloses, reiches römisches Patrizierehepaar im vierten Jahrhundert gelobt haben, der Heiligen Mutter Gottes ihre Besitztümer zu vermachen. Die Jungfrau Maria soll dem Ehemann im Traum erschienen sein und ihm ein Wunder an einem Ort in Rom versprochen haben.
In einer Sommernacht, am 5. August, soll es daraufhin auf dem höchsten Punkt des Esquilin, einem der sieben Hügel der Ewigen Stadt, geschneit haben - woraufhin der Patrizier zu Ehren Marias den Bau einer ersten Kirche an dieser Stelle finanzierte. Bis heute begehen Katholiken aufgrund dieser Legende am 5. August den Weihetag der Maria zum Schnee. (afp/bearbeitet von nap)