- Fritz Pleitgen ist tot.
- Der frühere WDR-Intendant starb im Alter von 84 Jahren.
- Im Juni 2020 hatte er mitgeteilt, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt war.
Der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist tot. Pleitgen sei am Donnerstag im Alter von 84 Jahren gestorben, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Freitag in Köln mitteilte. Pleitgen hatte seit 1963 als Journalist beim WDR gearbeitet und war von 1995 bis 2007 dessen Intendant.
Im Juni 2020 hatte er über die Deutsche Krebshilfe mitgeteilt, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt war. Bis zu seinem Tod hatte er in Bergisch Gladbach gelebt.
Pleitgen galt als einer der einflussreichsten deutschen Journalisten und Medienmacher. WDR-Intendant Tom Buhrow erklärte, Pleitgen sei ein hoch angesehener Rundfunkmanager, Korrespondent und politischer Journalist gewesen. Er galt als Symbolfigur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Garant für glaubwürdigen Journalismus im Fernsehen. Er war lange Zeit ARD-Korrespondent, unter anderem in Moskau und Washington.
Fritz Pleitgen war Chefredakteur, Hörfunkdirektor und Intendant
Anschliessend war er bei seinem Heimatsender, dem Westdeutschen Rundfunk (WDR), Chefredakteur, Hörfunkdirektor und dann von 1995 bis 2007 zwölf Jahre lang Intendant. In dieser Zeit setzte er sich unter anderem für den Aufbau der Regionalstudios ein - das Motto hiess: "Wir schalten nach nebenan." "Dabei wollte ich gar kein Hierarch werden", versicherte er einmal der Deutschen Presse-Agentur. "Ich wollte immer nur Journalist sein. Die Ämter habe ich aber gerne ausgeübt."
Sein letztes Grossprojekt war die Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Hier war er von 2007 bis 2011 Vorsitzender der Geschäftsführung und als solcher "das Gesicht des Reviers" im Kulturhauptstadtjahr. Es ging ihm darum, überholte Vorstellungen vom einstigen "Kohlenpott" abzubauen und neue Bilder vom Ruhrgebiet um die Welt zu schicken. Als im Kulturhauptstadt-Jahr 21 Menschen bei der Loveparade-Katastrophe starben, fuhr Pleitgen als einer von wenigen sofort an die Unglücksstelle und räumte öffentlich eine moralische Mitverantwortung ein.
Pleitgen hinterlässt seine Frau, drei Söhne und eine Tochter. Sein Sohn Frederik Pleitgen ist ebenfalls Fernsehjournalist. Als er 2018 als CNN-Korrespondent nach Moskau ging, gestand der Vater: "Ich beneide ihn darum." (pak/dpa/AFP)
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