Fünf Frauen und Mädchen sind am Freitag in Wien getötet worden. Drei Frauen waren mit Stichwunden in einem Bordell gefunden worden, in einer Wohnung wurden zudem eine Mutter und ihre Tochter tot aufgefunden.

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In Wien sind an einem einzigen Tag fünf Frauen und Mädchen getötet worden, davon drei in einem Bordell. Wie die österreichische Polizei am Sonntag mitteilte, ist ein nach dem Messerangriff auf das Bordell am Freitag festgenommener Verdächtiger "grundsätzlich geständig". In einem weiteren Fall waren ebenfalls am Freitag eine Frau und ihre 13-jährige Tochter getötet worden – vermutlich vom Ehemann und Vater der Opfer.

Bei dem Verdächtigen für den Bordell-Angriff handelt es sich um einen Asylbewerber aus Afghanistan. Der 27-Jährige werde weiter verhört, um sein Motiv zu klären, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Opfer seien höchstwahrscheinlich chinesische Staatsbürgerinnen.

Die Leichen der drei Frauen waren in einem Bordell im Viertel Brigittenau der österreichischen Hauptstadt mit tödlichen Stichwunden gefunden worden. Der Verdächtige, der die mutmassliche Tatwaffe bei sich trug, wurde laut Polizei in der Nähe festgenommen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur APA besorgte er sich das Tatmesser eigens für den Angriff am Freitagabend. Dies könnte auf eine geplante Tat hindeuten. Hinweise auf eine Beziehung des 27-Jährigen zu einem oder mehreren der Opfer ergaben die Ermittlungen demnach zunächst nicht.

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Mutter und Tochter tot in Wohnung aufgefunden

In einem weiteren Fall wurden eine 51-jährige Frau und ihre 13-jährige Tochter ebenfalls am Freitag tot in einer Wohnung in Wien gefunden. Nach Angaben von APA wurden die beiden womöglich erwürgt oder erstickt. Der Ehemann und Vater sei der Hauptverdächtige für die Tat, der 53-Jährige sei derzeit verschwunden, erklärte die Polizei. Die Fahndung nach ihm laufe "auf Hochtouren".

Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) verzeichnete im vergangenen Jahr 26 Femizide in dem Land. Zusätzlich habe es 51 Mordversuche beziehungsweise Fälle schwerer Gewalt gegen Frauen gegeben. "Gewalt an Frauen ist ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Problem. Österreich ist das einzige Land in der EU, in dem mehr Frauen als Männer durch Männerhand getötet werden", erklärte der Verein.

In Österreich und anderen europäischen Ländern sind Morde an Frauen und Mädchen, oft durch Partner oder Ex-Partner, Gegenstand einer breiten Debatte. Die österreichische Regierung hat angekündigt, gegen diese Verbrechen vorzugehen und hat auch mehr finanzielle Unterstützung für Organisationen versprochen, die Gewaltopfern helfen. Die Hilfsorganisationen werfen Wien vor, nicht genug gegen die Gewalt gegen Frauen zu tun.

Einer Studie der Regierung zufolge wurden zwischen 2010 und 2020 insgesamt 319 Frauen in Österreich getötet, in den meisten Fällen von männlichen Partnern oder Ex-Partnern. (AFP/tas)

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