In Ulm hat es am Freitag einen grösseren Einsatz gegeben. Ein Mann hielt in einem Café Menschen in seiner Gewalt. Nach rund eineinhalb Stunden und Schüssen durch die Polizei war die Geiselnahme beendet.

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Eine Geiselnahme in einem Geschäft am Münsterplatz in Ulm ist erst durch Schüsse durch die Polizei beendet worden. Der Täter habe das Geschäft mit seiner Geisel am Freitagabend (26. Januar) gegen 20.20 Uhr verlassen und flüchten wollen, bestätigte Staatsanwalt Michael Bischofberger. Dann habe die Polizei mehrfach auf ihn geschossen. Der Verdächtige sei verletzt worden und werde in einem Krankenhaus behandelt, so der Staatsanwalt. Alle Geiseln seien unverletzt geblieben.

Geiselnahme in Ulm - Täter verhaftet

Das Motiv des Geiselnehmers ist nach Auskunft der Polizei derzeit unklar. Dazu könne man im Moment noch gar nichts sagen, erklärte der Sprecher.

Doch erste Informationen sickern durch. So soll der Geiselnehmer, der offenbar schwer verletzt wurde, bei der Bundeswehr gewesen sein und mehrere Kurz- und Langwaffen dabeigehabt haben. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise. Der Täter soll wohl während der Geiselnahme angegeben haben, sich vom SEK erschiessen lassen zu wollen.

Geiselnehmer von Ulm soll bei der Bundeswehr gewesen sein

Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich beim Tatort um eine Filiale der Café-Kette Starbucks. Die "Südwest Presse" berichtete online unter Berufung auf Informationen ihrer Redaktion, dass der Geiselnehmer dort "mindestens vier Personen mit Waffengewalt" festgehalten habe.

Zu der Geiselnahme war es nach Polizeiangaben um 18.45 Uhr gekommen. In ihrer ersten Mitteilung hatte die Polizei nur von einem "polizeilichen Einsatz" gesprochen. "Der nördliche Münsterplatz ist abgesperrt. Das Gebiet weiträumig meiden", hiess es darin.

Notruf ging um 18.45 Uhr ein - Münsterplatz abgesperrt

Polizisten schickten Passanten vom Münsterplatz und sperrten das Gelände mit Flatterband ab. Das Stadthaus wurde geräumt. Dort hatte es am Abend eine Veranstaltung gegeben.

Eine Passantin berichtete der dpa, sie habe drei Schüsse gehört. "Mein Herz hat gepumpert." In dem Moment habe sie überhaupt nichts mehr gedacht, sondern sei einfach weggerannt.

Der Münsterplatz liegt im Herzen der 130.000-Einwohner-Stadt an der Donau, an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Wahrzeichen der Stadt ist das Ulmer Münster auf jenem Platz, an dem der Einsatzort liegt. Es hat den mit 161,53 Metern höchsten Kirchturm der Welt. (mt/dpa/afp)


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