- Der französische Schauspieler Gérard Depardieu hat im Rechtsstreit um Vergewaltigungsvorwürfe eine Niederlage einstecken müssen.
- Das Gericht hat seine Forderung nach Einstellung des Verfahrens abgelehnt.
- Die Schauspielerin und Tänzerin Charlotte Arnould wirft ihm vor, sie im August 2018 vergewaltigt zu haben.
Im Rechtsstreit um Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn hat der französische Schauspieler
Im vergangenen Dezember hatte die 25-jährige Schauspielerin Charlotte Arnould öffentlich erklärt, gegen Depardieu Klage wegen Vergewaltigung eingereicht zu haben. "Ich wurde im August 2018 von Gérard Depardieu vergewaltigt", schrieb sie auf Twitter. "Weiter zu schweigen, hiesse, mich lebendig beerdigen zu lassen", fügte sie hinzu. Depardieu bestreitet die Vorwürfe.
"Seit drei Jahren habe ich kein normales Leben mehr", schrieb Arnould. Sie ertrage es nicht länger, "im Verborgenen" zu leben. "Er arbeitet, ich versuche, zu überleben", bemerkte sie.
Charlotte Arnould beschuldigt Depardieu der zweifachen Vergewaltigung
Die junge Schauspielerin und Tänzerin wirft dem 73-Jährigen vor, sie im August 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal sexuell missbraucht zu haben. Sie erstattete noch im selben Monat Anzeige, ihre Identität war allerdings zunächst nicht bekannt gewesen.
Im Juni 2019 wurden die dadurch ausgelösten Ermittlungen schliesslich eingestellt. Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte damals, es hätten sich keine Hinweise auf mögliche Vergehen Depardieus ergeben.
Im August 2020 reichte die Frau eine schärfere Klage ein, die Ermittlungen wurden einem Untersuchungsrichter übertragen. Depardieus Anwalt Hervé Temime erklärte, sein Mandant "bestreitet die Anschuldigungen gegen ihn vollständig". Die Anwältin der Klägerin bat darum, "die Intimsphäre und das Privatleben" ihrer Mandantin zu respektieren. Depardieu ist im Zuge der Ermittlungen bereits angehört geworden.
Depardieu hat russische Staatsbürgerschaft
Gérard Depardieu wurde in den 1980er in Frankreich durch die Filme "Die letzte Metro", "Cyrano von Bergerac" und schliesslich durch seine Rolle des Obelix in den Asterix-Filmen bekannt.
Im Jahr 2013 löste der französische Schauspieler eine Kontroverse aus, als er Frankreich verlassen und die russische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, um gegen eine vorgeschlagene Steuererhöhung für Reiche in seinem Heimatland zu protestieren.
Depardieu äussert sich zum Krieg in der Ukraine
Zuletzt hatte Depardieu zu einem Waffenstillstand in der Ukraine und zu Verhandlungen aufgerufen. "Russland und die Ukraine waren immer Bruderländer. Ich bin gegen diesen Bruderkrieg", sagte der Schauspieler in einer Erklärung, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. "Ich sage: Lasst die Waffen ruhen und verhandelt."
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Depardieu, der dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe steht, hatte Mitte Februar auf Instagram ein Foto von sich mit Putin veröffentlicht und es mit "Freundschaft" betitelt. "Lasst Wladimir in Ruhe", sagte er kurz darauf in einer Fernsehsendung. "Die Ukraine hatte immer schon ein Problem mit Russland", hatte er betont. Inzwischen ist der Post gelöscht. (afp/ari)
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