- Drei der sechs Angeklagten im Prozess um den spektakulären Juwelendiebstahl in Dresden sind geständig.
- So kommen weitere Details des Ablaufs der nächtlichen Tat ans Licht.
Im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe vor dem Landgericht Dresden haben drei der sechs Angeklagten am Dienstag umfassende Geständnisse abgelegt. Der Angeklagte Rabieh R. räumte ein, dass er mit einem Mittäter am Tattag im November 2019 in die Räume des Grünen Gewölbes eingedrungen sei, "mit einer Axt" das Glas der Vitrinen zerschlagen und den Schmuck in einen mitgebrachten Sack geworfen habe.
Der Mittäter habe dann einen Feuerlöscher entleert, um DNA-Spuren zu zerstören. Anschliessend seien die insgesamt sechs Täter in einem Auto in eine Tiefgarage geflüchtet, hätten dort den Wagen angezündet und seien zurück nach Berlin gefahren, sagte der 29-Jährige in seiner Aussage vor Gericht.
Zwei Angeklagte räumen ihre Mithilfe ein
Die beiden Angeklagten Wissam R. und Mohamed R. gestanden ebenfalls eine Tatbeteiligung ein. Sie drangen nach den von ihren Anwälten verlesenen Erklärungen nicht selbst in das Grüne Gewölbe ein, sondern sicherten den Einbruch und nahmen die Beute und die Einbruchswerkzeuge entgegen.
Ein vierter Angeklagte kündigte für den nächsten Verhandlungstag am Freitag ebenfalls eine Erklärung an. Den Geständnissen vorausgegangen waren Gespräche zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft.
Das Landgericht stimmte dem sogenannten Deal zu. Im Gegenzug für die bereits erfolgte Rückgabe eines Grossteils der Beute aus dem Grünen Gewölbe und glaubhaften Geständnissen wurden den Angeklagten aus dem Berliner Clanmilieu mildere Strafen in Aussicht gestellt.
Ein Angeklagter akzeptiert den Deal mit der Staatsanwaltschaft nicht
Ein fünfter Angeklagter liess am Dienstag über seine Verteidigung erklären, dass er die Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten nicht akzeptiere. Ein sechster Angeklagter will ein Alibi für den Tattag haben.
Mehr als drei Jahre nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe beschlagnahmte die Polizei Mitte Dezember in Berlin einen erheblichen Teil der Beute. Teilweise sind die Schmuckstücke beschädigt oder unvollständig, zudem fehlen einige wertvolle Teile nach wie vor. Der gestohlene Schmuck aus dem frühen 18. Jahrhundert hat einen geschätzten Versicherungswert von insgesamt mindestens 113,8 Millionen Euro. (AFP/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.