Nach dem Untergang eines Frachters bei schlechtem Wetter südwestlich der griechischen Insel Lesbos dauert die Suche nach den zwölf vermissten Seeleuten an.
Am Montagmorgen sind nach Angaben der Küstenwache neben vier eigenen Booten ein Hubschrauber sowie sieben Schiffe im Einsatz gewesen, die zufällig in der Nähe waren. In der Region herrschte nach wie vor starker Wind.
Das Schiff war am Sonntag in stürmischer See untergegangen. Ein Besatzungsmitglied wurde gerettet, ein anderes tot geborgen. Bislang ist unklar, warum die Crew sich nicht mit Rettungsbooten in Sicherheit brachte. Der Überlebende soll sich Medienberichten zufolge an eine Tonne geklammert haben und so von der Besatzung eines Rettungshubschraubers gefunden worden sein.
Der Mann erhob derweil Vorwürfe gegen den Kapitän des Schiffs "Raptor". Demnach soll es auf dem Frachter bereits in der Nacht zum Sonntag Probleme mit den Maschinen und einen Wassereinbruch gegeben haben, die der Kapitän aber nicht gemeldet habe. Das berichtete ein Sprecher der griechischen Küstenwache am Montag im Sender ERT.
Der Kapitän habe erst am Sonntag gegen 7.00 Uhr Informationen über einen Motorschaden gesendet und rund eineinhalb Stunden später dann das Notsignal "Mayday" abgesetzt. Kurz danach verschwand der Frachter vom Radar. Ein Wassereinbruch und mechanische Defekte in Kombination mit dem schweren Wetter hätten das Unglück verursacht, sagte der Sprecher der Küstenwache. Der Kapitän hätte den Wassereinbruch sofort melden müssen, damit die Einsatzzentrale schneller Rettungsmassnahmen hätte einleiten können. Es werde zur Unglücksursache ermittelt.
Laut Seefahrtsportal "Marinetraffic.com" war das Schiff unter der Flagge des Inselstaats Komoren auf dem Weg von Ägypten nach Istanbul. Die Besatzungsmitglieder sollen aus Syrien, Indien und Ägypten stammen. Bei der Fracht soll es sich um Salz gehandelt haben. © dpa
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