Es passiert selten, dass ein Computerproblem weltweit zu spüren ist. Doch jetzt ist es nach Jahren wieder so weit.
Computerprobleme führen weltweit zu weitreichenden Störungen. In Deutschland mussten unter anderem die Flughäfen Berlin und Hamburg zu Ferienbeginn zeitweise den Betrieb einstellen, auch die Flieger der niederländischen Fluggesellschaft KLM mussten am Boden bleiben. Als Grund wurden technische Probleme genannt.
In Hamburg seien derzeit vier Fluggesellschaften betroffen, sagte eine Sprecherin des Flughafens – Eurowings, Ryanair, Vueling, Turkish Airlines. Die Fluggesellschaften würden die Tickets zunächst händisch ausstellen.
Computerprobleme stören Systeme weltweit
In anderen Ländern wurde laut Medienberichten neben dem Luftverkehr auch der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört.
Auch Fernsehsender sind demnach von den Ausfällen betroffen. Der Fernsehsender Sky News sendete vorübergehend kein Programm und teilte auf einem Standbild mit: "Wir entschuldigen uns für die Unterbrechung dieser Sendung. Wir hoffen, die Übertragung von Sky News in Kürze wiederherstellen zu können." Das Programm war zwischenzeitlich kurz wieder auf Sendung.
Kettenreaktion nach Fehler bei Crowdstrike
Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website "The Verge" schrieb.
Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.
Flugausfälle und abgesagte OP-Termine
In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen.
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sagte alle für heute geplanten Operationen an ihren Standorten in Kiel und Lübeck ab. Auch die Ambulanzen blieben geschlossen. Es gäbe jedoch keinen Grund zur Panik: "Die Versorgung der Patientinnen und Patienten im UKSH ist gesichert, ebenso die Notfallversorgung."
Australien beruft Krisensitzung ein
Die australische Regierung hat indes eine Krisensitzung einberufen. "Die australische Regierung arbeitet bei diesen sich entwickelnden Ausfällen eng mit dem National Cyber Security Coordinator zusammen", zitierte die Zeitung "Sydney Morning Herald" einen Regierungssprecher.
Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schliessen musste. (AFP/dpa/lag)
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