Ehefrau zu Tode geprügelt, Ehefrau erstochen: In den vergangenen Jahren haben Berichte über häusliche Gewalt in Griechenland stark zugenommen. Ob es daran liegt, dass die Medien häufiger davon erfahren oder die Taten tatsächlich zunehmen, ist bislang unklar - aber dass es Handlungsbedarf gibt, hat auch der Staat erkannt. Künftig sollen Betroffene über eine App mit einem Klick Hilfe anfordern können, wie die zuständigen Minister am Montag mitteilten.
Die "Panikknopf-App" sei als Prototyp bereits in den Grossstädten Athen und Thessaloniki getestet worden, jeweils nur für Frauen. Nach dem erfolgreichen Testlauf und angesichts des Ausmasses und der Intensität häuslicher Gewalt werde nun jedem im Land unabhängig vom Geschlecht ein entsprechender Zugang gegeben, teilten die Ministerien für Familie, Wirtschaft, Bürgerschutz und Digitales gemeinsam mit.
Auf Knopfdruck mobilisiert die App sofort die Polizei. "Der Panic Button ist ein typisches Beispiel dafür, wie der Staat mithilfe von Technologie Innovationen umsetzen kann, die Leben retten", sagte Dimitris Papastergiou, Minister für Digitales.
Die stellvertretende Familienministerin Maria-Alexandra Kefala ergänzte: "Unser Ziel ist es, jedem Opfer häuslicher Gewalt dabei zu helfen, sich zu Wort zu melden und sich an staatliche Stellen zu wenden." Man verstärke die Bemühungen, den Teufelskreis häuslicher Gewalt zu durchbrechen und eine Kultur der Nulltoleranz gegenüber Gewalt zu schaffen. © dpa
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